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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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Beweise dafür, daß der Dame nichts
zugestoßen ist .«
    »Mehr
wollen Sie nicht ?« fragte sie verdutzt.
    »Nein.«
    »Und
über alles andere werden Sie den Mund halten? Sie sind bereit, Kruger und
Darrach zu sagen, Sie hätten sich geirrt ?«
    »Manny
Kruger zog die falschen Schlüsse«, erklärte ich. »Das kommt bei ihm häufig vor .«
    Sie
lachte plötzlich. »Verrückt! Da komme ich mit der Absicht, mit Ihnen ins Bett
zu hüpfen und Ihnen dann noch einen dicken Scheck zu schreiben, und Sie wollen
nichts weiter als einen Beweis dafür, daß Gloria bei guter Gesundheit ist .«
    »Genau«,
stimmte ich zu.
    »Sie
werden mir direkt sympathisch«, stellte sie vergnügt fest. »Schön, was für
Beweise wollen Sie haben, Holman ?«
    »Augenschein.«
    »Okay.
Welche Zeit haben wir jetzt ?«
    Ich
sah auf meine Armbanduhr. »Zehn nach sechs.«
    »Gut,
dann haben wir noch Zeit, unsere Gläser auszutrinken. Danach fahre ich Sie zu
Glorias Wohnung. Bis wir hinkommen, müßte sie zu Hause sein .«
    »Bestens«,
sagte ich.
    Sie
schlürfte ihren Drink, und ich bemerkte, daß die dunklen Augen, die mich über
den Rand des Glases hinweg beobachteten, plötzlich einen mißtrauischen Ausdruck
angenommen hatten.
    »Mir
ist gerade ein häßlicher Gedanke gekommen«, bemerkte sie. »Vielleicht führen
Sie mich an der Nase herum ?«
    »Nein«,
antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »Schritt
eins«, sagte sie, »man entwaffne den Gegner mit süßen Worten und
Unschuldsbeteuerungen. Schritt zwei: Man streiche ihm nochmals kräftig Honig
ums Maul und blende ihn dann mit einer ganz einfachen Bitte. Schritt drei ?«
    »Sie
irren sich«, versicherte ich.
    »Ich
glaube, ich muß mich mit meinem Bruder Willie beraten .« Sie rutschte vom Hocker. »Kann ich bei Ihnen telefonieren ?«
    »Aber
gern«, sagte ich.
    Das
Telefon stand auf der anderen Seite des Zimmers. Sie wählte eine Nummer. Dann
kehrte sie mir den Rücken zu und sprach so leise, daß ich nicht hören konnte,
was sie sagte. Ich vertiefte mich wieder in mein Glas und hing müßigen Gedanken
nach.
    »Willie
sagt, es geht in Ordnung, aber er möchte dabei sein .« Sie blickte über die Schulter zu mir herüber. »Okay?«
    »Nötigung ?« fragte ich. »>He, Gloria, sag’ dem Mann da, daß du
sprühst vor Glück und Gesundheit, sonst mache ich dich hinterher zur Minna<.
Schwebt Ihnen so etwas vor ?«
    Sie
sprach wieder mit ihrem Bruder.
    »Willie
sagt, es wäre nichts dergleichen. Gloria weiß genau Bescheid über alles, und er
hat Angst, Sie könnten die Gelegenheit beim Schopf packen und ihr eine Reihe
unzulässiger Fragen stellen .«
    »Patt«,
knurrte ich.
    Die
Brünette wandte sich wieder dem Telefon zu.
    »Willie
sagt, Sie können ihn fesseln und ihm einen Revolver ins Kreuz drücken, wenn Sie
wollen — nur zum Beweis dafür, daß Gloria sagen kann, was sie will. Sie soll
nur keinesfalls etwas über unser Projekt verraten. Deshalb möchte er dabei sein
und hören, was sie sagt .«
    »Also
gut«, meinte ich widerstrebend. »Ich habe ja nichts zu verlieren außer einem
Auftraggeber, auf den ich sowieso nicht scharf bin .«
    Sie
gab meine Worte an ihren Bruder weiter, lauschte noch einen Moment und legte
dann auf.
    »Wir
sollen ihn in der Wohnung treffen .« Sie kam wieder zur
Bar. »Aber wir haben noch genug Zeit auszutrinken .«
    »Wo
ist die Wohnung ?«
    »Das
werden Sie schon sehen .«
    »In
was für einer Branche arbeiten Sie und Ihr Bruder eigentlich ?«
    »Das
geht Sie nichts an«, erwiderte sie gelassen. »Unterhalten wir uns doch über das
Wetter .«
    »Ehrlichkeit
ist die Wurzel allen Mißerfolgs «, stellte ich
seufzend fest. »Wenn ich vorhin nur ein bißchen geschwindelt hätte, dann hätte
ich Sie haben können und einen dicken Scheck dazu .«
    »Das
hätten Sie sich vorher überlegen müssen«, meinte sie freundlich und leerte ihr
Glas. »Fahren wir, ja ?«
    In
der Auffahrt stand ein weißer Mercedes-Sportwagen. Die Brünette glitt hinter
das Steuer, und ich ließ mich neben ihr auf den Sitz sinken. Sie ließ den Motor
an, und im nächsten Moment rasten wir wie die wilde Jagd durch Beverly Hills.
    »Liegt
die Wohnung vielleicht in New York ?« erkundigte ich
mich nervös.
    »Angsthase.«
Sie schnüffelte verächtlich.
    »Setzen
Sie mich an der nächsten Ecke ab. Ich gehe lieber zu Fuß«, sagte ich.
    Sie
verlangsamte das Tempo auf gesetzlich zugelassene sechzig und zuckte die
Achseln.
    »West
Hollywood«, bemerkte sie.
    »Ach,
und ich dachte, wir befänden uns noch in
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