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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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ihn also jemand umlegen und seine
Leiche im Meer versenken würde, dann wäre die Polizei vielleicht ratlos, aber
sicher nicht verwundert. Was unseren anderen Freund betrifft, so könnte man da
einen sauberen Selbstmord arrangieren, einschließlich Abschiedsbrief mit
umfassenden Geständnis .«
    »Ihre
Vorschläge sind der Erwägung wert, Charles .« Larsen
schloß die Augen und erwog. »Hat jemand Einwendungen ?«
    »Sarah !« stöhnte Ralph Jordan. »Ich bin dein Bruder !«
    »Ein
großartiger Bruder bist du mir gewesen«, versetzte sie kalt. »Wie man sich
bettet, so liegt man — Bruder .«
    »Ich
wiederhole zum letztenmal «, sagte Larsen. »Hat jemand
Einwendungen ?«
    Jason
Travers sah mich an und wandte dann rasch den Blick ab. Darrach starrte
weiterhin unverwandt zur Decke hinauf, und Gloria Klune kehrte der Szene
empfindsam den Rücken.
    »Nach
dem Ereignis werden wir zu striktem Stillschweigen verpflichtet sein«, sagte
Larsen gelassen. »Ich stelle nämlich fest, daß wir alle dem Ereignis zustimmen
und somit in den Augen des Gesetzes gleichermaßen schuldig sind .«
    »Was
soll das heißen ?« fragte Travers mit leiser Stimme.
    »Daß
Charles Holman hier und jetzt vor unseren Augen töten wird«, erklärte Larsen
kalt. »Dann teilen wir alle die Schuld, und das wird uns zwingen, für immer
Schweigen zu bewahren .«
    »Ralph !« rief ich eindringlich. »Nehmen Sie sich jetzt Chuck vor !«
    »Was!«
Bei dem Gedanken, etwas unternehmen zu sollen, zuckte Ralph abwehrend zurück.
    Ich
hoffte, das wäre genug.
    Im
nächsten Augenblick krachte ein Schuß, und Ralph torkelte gegen die Bartheke . Eine feine Blutfontäne schoß aus dem Loch in
seinem Hals und besprühte Glorias Pullover, ehe Ralph zusammenbrach.
    »Sie
verschlagener Hund, Holman !« knirschte Chuck. »Jetzt
sind Sie dran .«
    »Moment !« sagte ich barsch und stand auf. »Wer wird jetzt den
Abschiedsbrief des Selbstmörders schreiben ?«
    »Zum
Teufel mit dem Abschiedsbrief.« Seine Fischaugen glitzerten, als er mich
anstarrte. »Jetzt sind Sie dran und — «
    »Charles!«
Larsens Stimme war eiskalt. »Warten Sie .«
    Einen
grauenhaften Moment lang glaubte ich, Chuck würde Larsens Weisung ignorieren.
Dann verblaßte das Glitzern seiner Augen, und er senkte den Revolver. Gloria
blickte auf ihren Pullover hinunter, gab einen dünnen Wimmerlaut von sich und
fiel in Ohnmacht. Sie sank auf dem Boden neben Ralph zusammen; Sarah Jordan
fing leise zu jammern an.
    »Niemand
ist schuldig«, sagte ich. »Niemand war damit einverstanden, daß Chuck Jordan
tötete. Wir waren alle Zeugen. Wir sahen alle, wie er plötzlich Jordan niederschoß .«
    »Was
haben Sie jetzt wieder vor, Holman ?« schnarrte Chuck.
    »Und
wir haben alle gehört, daß Jordan gestand, Willie Schultz getötet zu haben .«
    »Zeugen
eines Mordes, Holman ?« fragte Larsen mit leiser
Stimme.
    »Das
wird wohl von Ihnen abhängen, Mr. Larsen«, versetzte ich. »Ich meine, ob Sie
diese guten Leute hier überreden können, die falsche Aussage abzugeben, daß
Ralph zuerst die Waffe gezogen hätte. Es kommt auf die Leute hier an .« Ich wandte mich an Darrach. »Wären Sie bereit, eine
falsche Aussage zu machen, Mr. Darrach ?«
    Die
wasserblauen Augen richteten sich auf mich.
    »Ja«,
flüsterte er. »Ich möchte nur meinen Film wiederhaben .«
    »Und
Sie, Travers ?« bohrte ich weiter.
    Sein
Gesicht erhellte sich sichtlich. »Ich möchte nur den Film machen, und zwar
unter Produktion von Stellar, und selbstverständlich mit Gloria als Partnerin .«
    »Sie
kann sich im Moment nicht dazu äußern«, bemerkte ich, »aber wir alle wissen,
daß ihr allein daran liegt, den Film zu machen .«
    Larsen
sagte nichts. Alle warteten, während die Spannung nahezu unerträglich wurde.
Dann stand Larsen langsam auf. »Meinen Glückwunsch, Holman«, sagte er. »Es
versteht sich von selbst, daß ich Ihren Beitrag zu diesem gelungenen Abend
nicht vergessen werde .«
    »Zwischen
uns ändert sich nichts, Mr. Larsen ?« fragte Sarah
eifrig. »Ich meine, es bleibt dabei, daß ich zu Ihnen komme ?«
    »Sie?«
Blanke Verachtung trat in sein Gesicht. »Nicht einen Cent würde ich für Sie bezahlen .«
    »Wir
müssen die Polizei anrufen«, warf ich ein. »Je länger wir es hinauszögern,
desto unangenehmer wird es .«
    »Ersparen
Sie mir Ihre Klischees, Holman«, knurrte Larsen.
    »Und
es muß überzeugend aussehen«, fuhr ich fort. »Wenn es Notwehr war, dann muß
Jordan seinen Revolver in der Hand haben .« Ich
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