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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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»Ihr Lurexpulli blendet mich .«
    »Ich
würde ihn ja ausziehen«, versetzte sie, »aber ich habe nichts darunter an und
möchte mir keine Erkältung holen .«
    Der
Pulli steckte in verwaschenen, blauen Jeans, stellte ich fest. Sie hatte sich
wahrscheinlich in der Hose unter die heiße Dusche gestellt, bis sie so
eingegangen war, daß sie wie eine zweite Haut an ihrem Körper klebte. Das
dunkle Haar war in der Mitte gescheitelt, glatt zurückgekämmt und im Nacken zu
einem Mozartzopf gebunden. Sie hatte große, dunkle leuchtende Augen, eine
gerade Nase und einen Mund, der so sinnlich war, daß er einen Vampir rasend
gemacht hätte vor Lust.
    »Sie
sehen mich jetzt deutlicher«, bemerkte sie, »das erkenne ich an Ihrem wohlgefälligen
Grinsen. Und Sie sind Rick Holman? Nicht vielleicht der Butler oder der
Fensterputzer?«
    »Ich
bin Rick Holman«, bestätigte ich.
    »Willie
Schultz«, sagte sie. »Kann ich hereinkommen ?«
     
     
     

2
     
    Verdattert
folgte ich ihr ins Wohnzimmer, allerdings nicht so verdattert, daß ich nicht
den aufreizenden Schwung ihrer Hüften bemerkt hätte. Als sie sich umdrehte,
hatte ich Gelegenheit, auch die vollkommene Rundung ihres überaus üppigen
Busens zu bewundern.
    »Oberweite
sechsundneunzig«, sagte sie. »Eines muß man Ihnen lassen, Holman, Sie machen
keinen Hehl daraus, daß Sie ein Lustmolch sind .«
    »Und
konfus dazu«, gestand ich. »Ich dachte, Willie Schultz wäre ein Mann .«
    »Ist
er auch«, versetzte sie.
    »Oh?«
Ich lächelte blöde. »Ja, dann ist wohl alles klar .«
    Sie
setzte sich auf die Couch, breitete die Arme auf der Rückenlehne aus und
musterte mich mit einem unpersönlichen Lächeln.
    »Wie
geht es Ihren gesellschaftlichen Formen, Holman? Ich hätte gern einen Whisky
auf Eis .«
    Ich
begab mich schleunigst hinter die Bar und machte die Drinks.
    »Sie
sind also Willie Schultz«, bemerkte ich zaghaft. »Ich hätte nicht gedacht, daß
Manny Kruger und Darrach so kurzsichtig sind. Ich meine, sie haben beide
unablässig von einem >Er< gesprochen .«
    »Kein
Wunder«, sagte sie. »Er ist mein Bruder. Willie, meine ich. Wir arbeiten
zusammen. Unsere Eltern fanden es niedlich, ihren Sohn William und ihre Tochter
Wilhelmina zu nennen .«
    »Oh«,
sagte ich einsichtig.
    Sie
stand mit einer geschmeidigen Bewegung von der Couch auf und ließ sich auf
einem Barhocker vor mir nieder.
    »Willie
hatte keine Zeit«, erklärte sie, »deshalb bin ich an seiner Stelle gekommen .«
    »Zweifellos
eine erfreuliche Überraschung«, stellte ich fest.
    Sie
blickte in den Drink, den ich mir eben eingeschenkt hatte, und zuckte dann die Achseln.
    »Mein
Bruder ist der diplomatische von uns beiden. Ich komme immer gern direkt zur
Sache. Also, was verlangen Sie für Ihr Schweigen, Holman? Mich? Geld?
Wahrscheinlich beides, wenn ich mich in Ihnen nicht täusche.«
    Ich
trank einen Schluck aus dem Glas, das vor mir stand. Als ich es niederstellte,
blickte sie mich immer noch an, offensichtlich auf eine Antwort wartend. Ich
hob das Glas noch einmal und trank einen weiteren Schluck. Vielleicht, hoffte
ich wider besseres Wissen, würde sie sang- und klanglos verschwinden, wenn ich
lange genug ins Glas blickte.
    »Ihnen
hat es wohl die Sprache verschlagen ?« erkundigte sie
sich schließlich.
    »Die
Qual der Wahl ist es, die mir zu schaffen macht«, entgegnete ich.
    »Mir
ist schleierhaft, wie Sie von der Sache überhaupt Wind bekommen haben«,
bemerkte sie bitter, »aber ein unbedachtes Wort kann alles verpfuschen, und ich
vermute, das wissen Sie genau. Und deshalb bin ich hier, Holman, klein und
häßlich, wie sich das gehört. Sie brauchen nur Ihren Preis zu nennen, und Sie
bekommen, was Sie wollen .« Sie maß mich wieder mit
diesem unpersönlichen Lächeln und fügte hinzu: »Auch mich, wenn es sein muß .«
    »Ein
Mädchen«, erklärte ich. »Gloria Klune.«
    »Sie
wollen Gloria haben ?« Ihre Augen weiteten sich vor
Überraschung. »Jetzt haben Sie meine Eitelkeit verletzt, Holman. Ich hätte
gedacht, daß jeder heißblütige Mann mir den Vorzug geben würde .«
    »Ich
habe einen Auftraggeber, dem ihr Wohlergehen am Herzen liegt«, sagte ich.
    »Wer
ist das ?« fragte sie scharf.
    »Vertraulich.«
Ich spülte den Rest meines Drinks hinunter. »Er will wissen, was aus ihr
geworden ist. Ob es ihr gutgeht, ob sie glücklich ist und gesund .«
    »Das
ist sie«, versetzte die Brünette kühl. »Können wir jetzt zur Sache kommen ?«
    »Das
ist die Sache«, erwiderte ich. »Ich brauche
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