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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)
Autoren: John Shirley
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einer Verwandlung übrig geblieben sein. Vielleicht war sie aufgrund des Feuers im Tod nicht verschwunden, wie es normalerweise der Fall war. Doch er war sich ziemlich sicher, was für eine Art von Klaue er hier vor sich sah.
    Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass es sich um die Klaue eines
Drang-Zorn
handelte.
    „Wissen Sie“, meinte Wu mit gerunzelter Stirn, als sie zum Fahrstuhl gingen, „ich habe in einem Bericht etwas über Wicked Donuts gelesen … Ja. Ein Typ drüben an der Halsey sagte, sein Laden sei ausgeraubt worden. Aber man habe nur die Donuts geklaut.“ Nach einem Augenblick fügte er hinzu: „Das könnte ein Cop gewesen sein.“
    Renard zuckte zusammen.
    „Sorry, Captain. Das musste sein.“
    „Schicken … Schicken Sie mir einfach diesen Bericht über den Donutladen, Wu.“
    „Du machst Witze, oder, Nick? Du willst doch nicht wirklich, dass ich in dieses komische kleine
Ding
einsteige?“
    „Hey, das war nicht meine Entscheidung, Hank.“
    Hank Griffin schnaubte. „Was ist, wenn uns die vom Sheriff’s Department sehen? Die lachen sich doch tot über uns. Wir sind bei der Mordkommission und nicht beim Zirkus.“
    Nick Burkhardt nickte langsam und sah sich den kleinen Wagen an.
    „Er sieht echt aus, als würde er einem Clown gehören.“
    Es war ein feuchter Oktobermorgen. Sie standen auf dem Parkplatz des Polizeireviers von Portland und starrten den kleinen Wagen an, während sie beide einen Kaffeebecher in der Hand hielten.
    „Ist das so ein Dingsda … ein ‚Smart‘?“, fragte Hank.
    „Ähm … nein. Das ist was Neues. Nennt sich ‚Taschenformat‘. Eine Mischung aus Mini Cooper und Smart. Nur noch kleiner. Noch … sparsamer? Die Stadt versucht, umweltbewusst zu sein.“
    „Ach, scheiß drauf, Nick. Warum nehmen wir nicht einfach meinen Wagen?“
    „Das ist Vorschrift. Sie wollen allen zeigen, wie besorgt sie sind. Dass sie etwas unternehmen.“
    „Ich bin ja auch für saubere Luft, Nick, aber in dieses Ding steig ich nicht ein. Das kannst du knicken. Hey … Ich seh hier auch keine anderen davon rumstehen.“
    „Bisher wurde erst einer angeschafft. Renard wollte, dass wir ihn nehmen.“ Nick schmunzelte und öffnete die Beifahrertür. „Kannst du dir vorstellen, wie Polizisten darin Streife fahren? Ich hab gehört, die gehen demnächst in einem Chevy Volt auf Patrouille.“
    „Die kriegen Chevy Volts?“ Hank ging zur Fahrerseite und riss wütend die Tür auf. „Ein Chevy Volt ist ja ein Humvee im Vergleich zu dem Ding hier. Und da malen sie sicher auch noch die Rose des PPD an die Tür.“ Er stieg ein und schnitt eine Grimasse, während er seine langen Beine im Wagen verstaute. Hank war ein großer Farbiger, und es fiel ihm nicht leicht, auf dem Sitz eine bequeme Position zu finden. „Ich hab gehört, dass sich einige Streifenpolizisten über die Rose beschwert haben. ‚Andere Cops haben ein anständiges Abzeichen.‘ Bis heute war mir das völlig egal, aber im Moment ist mir fast danach, eine Clownsnase aufzusetzen und zur Rosenparade zu fahren.“
    Nick war nicht viel kleiner als Hank. Er quetschte sich in den Wagen und schob den Sitz so weit nach hinten, wie es nur ging. Dennoch fühlte er sich völlig eingequetscht.
    „Ja, das ist Mist“, stimmte er seinem Partner zu. „Aber es ist doch nicht auf Dauer, Hank. Mal sehen, wie sich der Wagen fährt.“
    Als sie vom Parkplatz fuhren, sah er in den Außenspiegel. Das Glas war überzogen worden, um die Hitze zu reflektieren, sodass es fast wie ein Spiegel wirkte. Ein dunkelhaariger Mann von Anfang dreißig sah ihm entgegen. Er hatte ziemlich große, dunkle Augen. Sah nicht übel aus. Vielleicht ein zu kindliches Gesicht. Das war sein eigenes Spiegelbild. Er konnte den Grimm in dem schattenhaften Gesicht fast schon erkennen …
    Sie fuhren auf die Straße in Richtung des Northeast Sandy Boulevards, und die Räder rutschten über die nassen Straßen dieses grauen Morgens, bevor Hank sein Urteil verkündete.
    „Weißt du, wie sich dieses Ding fährt? Wie eines der Autos beim Autoscooter. Das ist doch die reinste Lachnummer.“ Er fluchte noch eine Weile weiter.
    „Willst du wissen, wo wir als Erstes hinfahren?“, fragte Nick.
    „Noch so eine Lachnummer. Jetzt sollen wir schon Überfälle auf Donutläden aufklären!“
    „Du hast echt schlechte Laune, Hank. Du warst doch gestern Abend in diesem Club … Hast du etwa einen Kater?“
    „Einen Kater? Ich? Nein!“ Er setzte sich mit einer Hand die Sonnenbrille auf und
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