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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)
Autoren: John Shirley
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Weile lauschte er der Countrymusik. Sie schien irgendwie gut zu seiner Situation zu passen.
    Um fünf vor sieben kam Juliette mit einem Schirm vor die Tür und klopfte an sein Wagenfenster.
    „Willst du die letzten fünf Minuten noch hier draußen sitzen bleiben oder lieber reinkommen?“
    Er räusperte sich. „Ich
könnte
auch reinkommen.“
    Sie machte kehrt und ging wieder ins Haus. Er schaltete den Motor aus und folgte ihr schnell. Der Regen ließ nach, aber der Himmel wurde bereits dunkel.
    Im Haus zog er den Mantel aus und hängte ihn neben ihren nassen Regenschirm. Sie ging in die Küche, und er setzte sich auf die Couch und sah sich in dem Haus um, das sie eigentlich gemeinsam bewohnten. Sie hatten schon eine ganze Weile zusammengewohnt, bis sie ihn rausgeschmissen hatte und er bei Monroe untergekommen war. Danach hatte sie ihn zurückgenommen. Aber in letzter Zeit … schlief er auf einer Pritsche im Wohnwagen.
    Sie kam mit zwei Gläsern Rotwein in der Hand zurück. Sollte der Wein den Trennungsschmerz lindern?
    Dann stellte sie den Wein auf den Tisch und setzte sich neben ihn. Jetzt bemerkte er erst, dass sie ein Kleid trug, ein schönes, blassblaues.
    „Heilen deine Wunden gut?“, erkundigte sie sich.
    „Klar. Eigentlich waren das nur Kratzer.“
    „Du musst nicht gleich den Macho spielen.“
    Ihm stieg Essensduft in die Nase. „Rieche ich da etwa Lachs?“
    „Ja. Mit der Sauce, die du so magst.“
    Er sah ihr ins Gesicht. Sie lächelte und erwiderte seinen Blick.
    „Lass mich das mal rekapitulieren“, meinte er. „Ein hübsches Kleid, Wein, eine Einladung zur Essenszeit, mein Leibgericht. Das scheinen alles gute Zeichen zu sein, oder irre ich mich?“
    „Du bist ein brillanter Detective und hast ins Schwarze getroffen.“ Sie trank einen Schluck Wein und stellte das Glas dann wieder ab. „Bis auf eine Sache.“
    „Und die wäre?“
    „Du hast mich noch nicht geküsst. Würdest du tatsächlich die richtigen Schlüsse ziehen, dann hättest du mich längst geküsst. Weil ich die ganze Zeit darauf warte, dass du es tust.“
    „Tust du das?“
    „Was glaubst du denn, du Idiot?“
    „Du willst mir wieder vertrauen?“
    „
Kann
ich dir denn vertrauen?“
    „Ja.“
    „Wirst du mir ab jetzt sagen, was in dir vorgeht?“
    „Ja.“
    „Dann küss mich. Und du darfst morgen früh wieder einziehen. Vorausgesetzt …“
    „Vorausgesetzt was?“
    „Vorausgesetzt, dass du dir dieses Vorrecht nach dem Essen verdienst.“
    „Und wie soll ich das anstellen?“
    „Kannst du dir das nicht denken?“
    Und so küsste er sie.
    „Lieutenant? Sie wollten mich sprechen?“
    Jacobs sah von seinem Bildschirm auf.
    „Ah, Burkhardt. Möchten Sie einen Kaffee? Frisch aus der Maschine den Flur entlang.“
    „Nein, danke, Sir.“
    „Detective, werden Sie das nächste Mal nachdenken, bevor Sie handeln?“
    „Tja, ich …“ Er starrte Jacobs an. „Detective?“
    Jacobs lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und grinste. Dann zog er eine Schreibtischschublade auf und holte Nicks Dienstmarke heraus, die er ihm reichte.
    „Die Waffe bekommen Sie an der Ausgabestelle zurück.“
    „Bin ich vom Department freigesprochen worden?“
    „Sie sind ein Problem, so viel steht fest. Es gibt einiges an Ihnen, das ich nicht verstehe. Aber sehr viele Menschen haben sich für Sie ausgesprochen. Renard hat mehrfach betont, dass er Sie braucht. Selbst Hank Griffin hat widerstrebend zugegeben, dass Sie ihm gelegentlich nützlich sind. Es gibt niemanden, der Sie wegen des Drecksacks … Entschuldigung, des vermeintlichen Drecksacks … der da draußen gestorben ist, anklagt. Und ich weiß, dass ein Mann schon mal rot sehen kann, insbesondere wenn Kinder in Gefahr sind. Außerdem haben all diese Mädchen eine Petition unterschrieben und gefordert, dass Sie wieder eingesetzt werden. Lily Perkins und ihre Mom haben Briefe an den Bürgermeister und mich geschrieben und darauf
bestanden
, dass Sie wieder eingesetzt werden. Daher sollten wir das auch lieber tun.“
    Nick lächelte, aber er war unsicher. Er nahm die Dienstmarke und wog sie in der Hand, während er erneut dachte:
Vielleicht kann ich nicht gleichzeitig ein Grimm und ein Cop sein. Ich muss dem Department Dinge vorenthalten

    Jacobs runzelte die Stirn. „Sie sehen aus, als wären Sie sich nicht sicher, ob Sie das wirklich wollen.“
    „Lieutenant, vielleicht sollte ich …“
    Die Tür zu Jacobs’ Büro wurde aufgerissen, und Hank stand im
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