Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
jetzt da. Um so schneller sind sie wieder weg“, meinte Ottokar und sah Dampfwalze an. Doch der sagte überhaupt nichts.
    Pferde wurden ausgeladen und an das neue Gitter der Hammerwerfanlage gebunden, schöne Pferde, zwei Rappen, zwei Braune, zwei Schimmel.
    Stephan schaute auf seine Armbanduhr. „Wißt ihr, wie lang wir hier schon stehen und glotzen? Sieben Minuten!“
    Die Ritter trabten zurück.
    „Halt! Hier ist zu.“
    Vor dem Durchgang stand ein Mann; drinnen war es dunkel. Der Durchblick in den Hof war mit irgend etwas verstellt.
    „Außen rum!“ sagte Ottokar und trabte voraus ins hohe Gras des abfallenden Hanges vor dem Südflügel.
    „Lachen müßte ich, wenn die Zugbrücke weg wäre!“ witzelte Klaus. Als sie aber tatsächlich weg war, lachte er nicht mehr.
    „Moment.“ Ein Mann stand am Rand des ehemaligen Wassergrabens. Die Brücke war hochgezogen und kam ächzend im Zeitlupentempo wieder herunter. Doch lange bevor sie sich wieder in der Waagerechten befand, hechteten und sprangen die Ritter hinauf, und rannten in den Burghof. Hier wurde klar, warum sie den Umweg hatten machen müssen. Überall standen Geräte herum, arbeiteten Männer auf Podesten und Leitern oder schleppten schwere Kabel. Einer nagelte den Durchgang zum Sportplatz mit eigens ausgesägten Brettern zu; ein anderer strich die Bretter schwarz an.
    Da krachte es als ob Holz splittere und eine Stimme schimpfte: „Paß doch auf, blöder Kerl!“
    Strehlau war in eine flache Kiste getreten, in der sich bunte Vorsätze für die Scheinwerfer befanden. Scherben gab es zum Glück nicht. Wie Indianer schlängelten sich die Ritter im Gänsemarsch zur Freitreppe durch.
    „Da könnt ihr jetzt nicht rein!“ tönte ihnen jemand entgegen. Auf dem Vorplatz vor dem Portal wurde gerade ein Podest aufgestellt.
    „Wir müssen aber rein“, rief Ottokar hinauf.
    „Hier jedenfalls nicht“, kam die Antwort. „Der Schuppen wird ja noch einen anderen Eingang haben. Verschwindet!“
    „Gäste!“ zischte Klaus durch die Zähne und zog eine Lachgrimasse. „Sind alles liebe Gäste!“
    Ohne weiteren Widerspruch schlängelten sich die Ritter zurück. Jetzt bildete Stephan den Kopf der Schlange.
    „Das nenne ich Kundendienst!“ rief er einem Mann entgegen, der gerade mit einer langen Aluminiumleiter durch den Torbogen hereinkam, nahm sie ihm von der Schulter und lehnte sie am Südflügel an.
    „Paßt!“ rief Beni. Die Leiter reichte genau bis zum Wehrgang hinauf. Da fand der Mann die Sprache wieder.
    „Ja, wo sind wir denn? Ihr habt sie wohl nicht alle?“
    Er wollte die Leiter wegziehen, doch Mücke trat ihm in den Weg und rief an ihm hinauf: „Vor Inbetriebnahme des Mundwerks Gehirn einschalten! Wir müssen ins Haus. Alle andern Eingänge sind verstellt; in drei Minuten haben Sie Ihre Leiter wieder, okay?“
    Zu einer Antwort kam der Mann nicht. Er stand da und sah die Ritter wie die Wiesel hinaufklettern und in die Burg verschwinden.
    Es war allerhöchste Zeit. In fünf Minuten würde Walter mit dem großen Gong zum Frühstück rufen. Die Ritter flitzten in den Duschraum und drehten die Hähne auf. Doch außer einem matten Röcheln, begleitet von ein paar Tropfen, kam nichts aus der Leitung.
    „Aha!“ sagte Ottokar nur.
    Klaus, der Witzbold, meinte: „So was nannte man früher Belagerungszustand.“
    Für solche Fälle waren die alten Burgen von der Umwelt weitgehend unabhängig.
    Heini, der Koch, hatte seinen Wasserbedarf aus dem Ziehbrunnen geholt und den großen Holzherd geheizt, denn elektrischen Strom gab es an diesem Morgen auch nicht. Die Belagerten mußten auf ihr warmes Frühstück aber nicht verzichten, und der Gong, von Hand bedient, tönte auch in gewohnter Stärke. Ungewohnt beim Frühstück war dagegen das helle Klingeln des Silberglöckchens, mit dem der Rex mittags und abends die Schweigezeit einzuläuten pflegte.
    Er stand von seinem Platz auf und erklärte: „Wir werden den Unterricht heute ausfallen lassen. Schaut euch die Filmerei genau an! Dann könnt ihr euch morgen um so leichter wieder auf die Schule konzentrieren.“
    So was fiel eben nur dem Rex ein. Die Ritter bekundeten ihren Beifall, indem sie mit den Löffeln an die Becher klopften.
    Der Rex hob die Hand, er wollte noch etwas sagen. „Und denkt daran, daß ihr den Dreharbeiten nicht im Weg...“
    Weiter kam er nicht. Gelächter unterbrach ihn und eine fremde Stimme rief: „Entschuldigung!“
    Die Tür des Eßsaals war aufgestoßen worden, drei Männer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher