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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache
Autoren: Michael Grant
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wurde sie von einem starken Schwindelgefühl erfasst. Sie griff sich an die Stirn. Ja, immer noch heiß. Sie hatte eindeutig Fieber.
    Scher dich nicht um das Geräusch, sagte sie sich. So schwach, wie du bist, schaffst du es nicht einmal bis zur Tür.
    Krrraaafff!
    Diesmal schienen die Wände zu wackeln. Jennifer B. schnellte hoch und sprang aus dem Bett, bevor sie darüber nachdenken konnte. Sie hustete, wartete kurz und wankte aus dem Zimmer. Ihr Blick war unscharf, in ihrem Kopf hämmerte ein dumpfer Schmerz.
    Im Flur stieß sie auf Jennifer L. Sie hustete ebenfalls und sah genauso erschrocken drein wie Jennifer B. Sie trugen beide Jogginghosen und T-Shirts, fühlten sich beide erbärmlich.
    »Das kommt aus Jennifers Zimmer«, sagte Jennifer L. Sie hatte ihre Waffe dabei, ein Bleirohr, das an einem Ende mit schwarzem Isolierband umwickelt war.
    Jennifer B. ärgerte sich über sich selbst, weil sie ihre Waffe vergessen hatte. In der FAYZ sprang man nicht mitten in der Nacht aus dem Bett, ohne sich zu bewaffnen. Sie stolperte in ihr Zimmer zurück und zog die Machete aus dem Versteck zwischen der Matratze und den Sprungfedern. Sie steckte in einer Scheide aus festem Leinen. Der Griff ragte heraus.
    Die Machete sah sehr gefährlich aus und war es auch. Eine sechzig Zentimeter lange Klinge mit gesprungenem Holzgriff.
    »Jennifer?«, rief Jennifer B. vor Jennifer H.s Zimmer.
    Krrraaafff!
    Die Tür wackelte in den Scharnieren. Jennifer B. hob ihre Machete an und drückte die Klinke vorsichtig nach unten. Jennifer L. stellte sich direkt hinter sie, das Bleirohr in beiden Händen.
    Da sich Jennifer H. im Dunkeln fürchtete, schwebte eine von Sams Sonnen in der Zimmerecke, dort, wo früher eine Hängelampe gewesen war. Ihr grüner Schein tauchte alles in gespenstisches Licht.
    Sie trug ein geblümtes Nachthemd und stand aufrecht im Bett. Mit einer Hand umklammerte sie ihren Hals, die andere presste sie auf den Bauch.
    Sie sah aus, als wäre sie dem Tod begegnet.
    »Jen, alles okay?«, fragte Jennifer L.
    Jennifer H.s Augen traten aus den Höhlen. Sie starrte ihre beiden Mitbewohnerinnen an.
    Ihr Bauch krampfte sich zusammen und sie holte röchelnd Luft. Sie drückte ihren Hals zu, als wollte sie sich selbst erwürgen. Ihr langes blondes Haar war nass geschwitzt, klebte ihr im Gesicht und am Hals.
    Der Husten war erschreckend laut.
    Krrraaafff!
    Jennifer B. spürte die Luft, die aus ihr herausschoss. Und etwas Nasses, das ihr ins Gesicht klatschte.
    Sie streckte die freie Hand danach aus und schälte sich einen Brocken von der Wange. Er sah aus wie rohes Fleisch, fühlte sich aber an wie Hühnerhaut.
    Krrraaafff!
    Der Hustenanfall kam mit solcher Wucht, dass Jennifer H. gegen die Wand krachte.
    »Oh Gott!«, stöhnte sie. »Oh …«
    Krrraaafff!
    Und dieses Mal begriff Jennifer B., was Jennifer H. da heraushustete: Teile ihrer Lunge.
    KRRRAAAFFF !
    Jennifer H.s Körper krümmte sich zusammen, dann bäumte er sich so weit nach hinten, dass er ein völlig irres C formte. Der nächste Hustenanfall schleuderte sie ans Fenster. Es ging zu Bruch.
    KRRRAAAFFF !
    Jetzt flog sie mit dem Kopf voran gegen die Wand. Ein grauenhaftes Knirschen ertönte.
    Die anderen beiden starrten sie entsetzt an. Sie rührte sich nicht mehr.
    »Jen?«, rief Jennifer B. ängstlich.
    »Jen? Jen? Alles okay?«, kam es von Jennifer L.
    Sie wagten sich näher heran, hielten sich dabei an den Händen, die Waffen immer noch einsatzbereit.
    Jennifer H. antwortete nicht. Ihr Hals schien seltsam verrenkt. Die Augen standen offen und blickten geradeaus. Ins Leere. Aus ihrem Mund und aus den Ohren rann eine Flüssigkeit, die in dem grünen Licht schwarz aussah.
    Die beiden Mädchen wichen zurück. Jennifer B. sank auf die Knie. Kraftlos ließ sie die Machete fallen.
    »Ich …« Mehr brachte sie nicht hervor.
    »Wir müssen Hilfe holen«, sagte Jennifer L. Sie war auch zu Boden gesunken. Vergeblich versuchte sie, wieder aufzustehen.
    Jennifer B. kroch auf allen vieren in ihr Zimmer zurück. Sie hätte Jennifer L. gerne geholfen, aber sie konnte sich ja nicht einmal selbst helfen.
    Jennifer B. wollte sich hochstemmen, um in ihr Bett zu schlüpfen, schaffte es jedoch nicht. Wir müssen zur Krankenstation, dachte sie. Wir brauchen Lana.
    Ein noch funktionierender Teil ihres fiebrigen Verstands sagte ihr, dass sie vorläufig zu nichts anderem imstande war, als in ihr Bett zu gelangen.
    Und selbst das überforderte sie. Sie lag auf dem
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