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Gold und Mitternachtsschwarz

Gold und Mitternachtsschwarz

Titel: Gold und Mitternachtsschwarz
Autoren: Megan Hart
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seiner vollen Größe wachsen zu lassen.
    „Du solltest lieber mit dem zufrieden sein, was du hast, Holzfäller. Sonst wirst du alles verlieren. Lass mich dir zeigen, was du haben könntest.“
    Pitor riss sich von ihr los und senkte die Axt. „Ich liebe meine Frau.“
    Die Fremde stand auf. Ihre Augen blitzten in ihrem Gesicht auf, das noch immer in Schatten getaucht wurde. „Komm mit mir und sei mein Geliebter, und wir werden den Wald als Könige verlassen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein!“
    Sie neigte ihren Kopf. „Nein? Dann fick mich nur ein einziges Mal mit diesem hübschen Schwanz, und ich werde dich für deine Mühen belohnen.“
    Pitors Hand zitterte. „Keine Belohnung, die du mir bieten könntest, wäre hoch genug, als dass ich meine Frau betrügen würde.“
    „Nicht einmal das Leben deines Kindes?“
    Pitor keuchte auf. „Ich habe keine Kinder!“
    Ilina hatte einige Fehlgeburten erlitten, die ihrer Gesundheit großen Schaden zugefügt hatten. Er wusste, sie sehnte sich auch jetzt noch nach einem Baby, aber er hoffte für ihr Wohl, dass sie nicht noch einmal empfing. Die Frau vor ihm schnalzte mit der Zunge.
    „Vögel mich, und dein Kind wird nie Hunger oder Armut kennenlernen. Was ist das für eine Belohnung? Und das für eine so einfache Aufgabe? Zumal dein Körper ja förmlich danach schreit.“
    „Du kannst es mir versprechen?“
    „Das und mehr“, versprach ihm die Frau. Pitor war verloren.
    Als er sich ihrem heißen, feuchten Körper ergab, stöhnte Pitor: „Ilina!“
    „Oh, ja“, rief die Fremde auf ihm, die Frau, die sich nun so bekannt anfühlte und so vertraut roch.
    Pitor stöhnte erneut, als die Ekstase ihn fortriss. „Ilina!“
    Die Frau verlangsamte ihre Bewegungen. Sie rieb sich an ihm, beugte sich zu ihm hinab, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. „Ich bin deine Ilina, wenn du es dir so wünschst.“
    Pitors Hände krallten sich in ihre Hüften, als er in sie stieß, immer und immer wieder, bis sein Samen aus ihm hochkochte und er erschöpft nach hinten sank. Die Frau lachte, zog sich zurück und ließ ihn in der kalten Nachtluft zurück. Pitor blinzelte. Er war verwirrt, weil sie so rasch wieder zu einer Fremden geworden war.
    „Das nächste Mal solltest du nicht so weit von zu Hause weggehen“, riet sie ihm. Und dann war sie fort und überließ es Pitor, zu seiner Frau zurückzukehren.
    Sie hatte das Geheimnis vor ihm bewahren wollen, bis sie sicher war, dass das Kind in ihr ohne Schwierigkeiten heranwuchs. Aber Ilina bereute es nicht, als sie Pitor endlich von dem Kind erzählen konnte, das aus ihrer Liebe füreinander geschaffen worden war. Denn in dem Moment, als sie es tat, schwanden Trübsal und Wut, denen Pitor gestattet hatte, die Kontrolle zu übernehmen.
    Seit Monaten kehrte Pitor jede Nacht zu seiner Ilina zurück, und sein Lächeln war so strahlend wie Diamanten. Er sorgte dafür, dass sie die besten Früchte bekam, die sie sich leisten konnten, und er vernachlässigte sogar seinen eigenen Hunger, um seine Frau mit den schönsten Leckereien zu verwöhnen, mit denen er ihren schwindenden Appetit anregen wollte. Trotzdem schwand er mit jedem Tag, an dem ihr Bauch anschwoll. Sie lächelte dennoch tapfer, während das Baby sich in ihr wand und krümmte.
    Die Hebamme war damit nicht zufrieden. Das Baby stahl zu viel von Ilinas Stärke. „Das ist nicht recht“, erklärte sie Pitor, nachdem Ilina in einen erschöpften, fiebrigen Schlaf gefallen war. „Die Wehen haben begonnen, aber es geht nicht voran. Sie bringen sie um.“
    „Sie?“ Pitors Gesicht war bleich, er fühlte sich krank, und seine Hände verkrampften sich umeinander. Er zwang sich, den Blick so lange von seiner Frau zu wenden, um die Hebamme aufmerksam anzuschauen.
    „Deine Frau trägt Zwillinge unter ihrem Herzen.“ Die Hebamme sagte nichts mehr, als Ilina wieder aufwachte und zu schreien begann.
    Ilinas Tochter wurde unter Schreien geboren, in Schweiß und Blut getaucht. Die Hebamme legte sie sogleich in Pitors Arme, während sie sich mühte, den blutroten Strom zum Versiegen zu bringen, der zwischen Ilinas Beinen hervorrann. Pitor hielt das sich windende, nackte Neugeborene und sah zu, wie seine Frau vor seinen Augen starb. Er gab das Kind der Hebamme und verließ das Häuschen.
    Sie fand ihn im Garten, an jenem Ort, an dem seine geliebte Ilina so viele Stunden damit zugebracht hatte, ihre Blumen zu pflegen. Die Hebamme hatte das Kind gewaschen und in saubere Tücher gewickelt. Es lag
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