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Goethe, Männer, Knaben - Ansichten zur "Homosexualität"

Goethe, Männer, Knaben - Ansichten zur "Homosexualität"

Titel: Goethe, Männer, Knaben - Ansichten zur "Homosexualität"
Autoren: Insel Verlag
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Griechisch« auf Harmodius und Aristogeiton gekannt haben, das Herder 1778/1779 in seiner Sammlung von Volksdichtung veröffentlichte, zu der Goethe selbst beitrug (Athenaeus 15.695a-b; in Volkslieder: Werke 3, S. 194).
9  
Winckelmann: Geschichte, 132 f. Goethe merkt hierzu an: »Denn wie der Geist des Mensch. Gesch. der Kunst. p. 132« (MA 6.2, S. 1077).
10  
Vgl. Riemer, 20. Feb. 1809 und 20. Nov. 1813; Gespräche 2, S. 423, 851; Grumach, S. 62 f.
11  
Riemer, 18. Nov. 1806, 31. Dez. 1809; Gespräche 2, S. 155 f., 499; Grumach, S. 63.
12  
Vgl. Derks, S. 160.
13  
Vgl. Wilson: Goethe-Tabu sowie »Judenemanzipation«, bes. S. 29-38.
14  
»Hominem pagina nostra sapit«, FA I, 1, S. 443, 1133 (übers. von R. Helm), vgl. Goethe an Herder, Venedig, 3. April 1790: »ein Buch Epigrammen […], die, hoff’ ich, nach dem Leben schmecken sollen«, WA IV, 9, S. 199; vgl. Femmel, S. 48, 104.
15  
Seidel an Johann Adam Wolf, 15. Okt. 1777. Zuerst von Schleif veröffentlicht, der den Brief als »literarische[n] Versuch« (S. 33) abtut. Vgl. auch Kaus, S. 77; Tobin, S. 96. Höpfner spekuliert in seinem kleinen Buch über diese Beziehung, Goethe könne Seidel später Schweigegeld gezahlt haben, damit der stillhielt (S. 66). Unmöglich können hier die Beiträge von Höpfner und Pruys, die beide Goethe für homosexuell halten, eingehend beurteilt werden; unechte Zitate, die beide Autoren Goethe zuschreiben, müssen hier jedoch benannt werden. Höpfner schreibt: »Gern wird auf einschlägigen Pornowebseiten Goethes Meinung über Analerotik zitiert: ›Sie ist die schönste aller männlichen Gelüste. Obwohl sie scheinbar gegen die Gesetze der Natur verstößt. Denn außer griechischen Göttern hat wohl noch kein sterbliches Wesen Nachkommen durch den Anus erzeugt. Wir irdischen Wesen haben den Sinn für sexuelle Lust und Freude in unseren Tagen völlig verloren‹« (S. 30); in der Online-Version seines Buchs schränkt Höpfner ein: »Goethes (unverifizierte) Meinung« (http://www.an gelfire.com/poetry/seidel/jwg.html [1. Sept. 2010]). Ähnlich behauptet Pruys, Goethe habe zu Riemer gesagt: »Die Begattung zerstört die Schönheit, und nichts ist schöner als bis zu diesem Moment« (S. 131, 163). Diese Bemerkung erinnert zwar an eine von Goethe zu Riemer (vgl. S. 174), aber der Wortlaut ist fingiert. Dasselbe gilt für Goethes angebliche Behauptung, »die Natur fordert die griechische Liebe vom Manne« (S. 44) – vielleicht eine verdrehte Fassung des Gesprächs mit Kanzler von Müller 1830 (vgl. S. 170). Anders als Pruys belegt Höpfner zumeist seine Zitate.
16  
Vgl. Wilson, »Diabolical entrapment«, S. 176. Dieser Aufsatz , dem ein Vortrag zu einem Faust- Symposium 2004 zu Grunde liegt, wird durch grundlegend veränderte Thesen im 7. Kapitel des vorliegenden Buchs ersetzt.
17  
So etwa Johann Wilhelm Ludwig Gleim an Johann Georg Jacobi, 28. Jan. 1768, zitiert in Wilson: »But is it Gay?«, S. 775. Derks belegt mit zahlreichen Beispielen, dass »in den Freundschaftsbünden der Zeit« dieser Vergleich »inflationär im Schwange« war (S. 316 f., Anm. 114).
18  
In ihrem spielerischen Aufsatz über Sex in Goethes Leben und Werk (1983) trifft Elizabeth M. Wilkinson wahrscheinlich ins Schwarze: »In Goethes Briefen und Dichtung finden sich zahlreiche Hinweise darauf, dass er sich für Knaben ›interessierte‹. Allerdings gibt es keinerlei Beleg, dass er je danach ›gehandelt‹ hätte. Wie immer, wenn man die Natur eines Dichters mittels seiner Werke erhellen will, darf man die erschwerenden Faktoren Tradition und Stil nicht unterschlagen. Manches Bild mag tatsächlich für ihn selbst sprechen. Doch kann er genauso gut von seinen vielen Vorgängern und der Tradition inspiriert worden sein« (S. 175, übers. von A. S.).
19  
An Christiane von Goethe, [6. Okt. 1814?], WA IV, 25, S. 49.
20  
Die Gedichte sind »Du, mit deinen braunen Locken«, »Welch ein Zustand!«, »Heute hast du gut gegessen« und »Nennen dich den großen Dichter« (FA I, 3.1, S. 107-110; vgl. FA I, 3.2, S. 1325, 1329, 1332, 1335; FA I, 3.1, S. 768 f.). Die anderen beiden Gedichte, in denen der Schenke im Dialog mit dem Dichter spricht, schrieb Goethe etwas später, im Dezember 1814 und Februar 1815 (»Schenke komm!« und »Sommernacht«, FA I, 3.1, S. 110-113; vgl. FA I, 3.2, S. 1337 f.). Das zweite dialogische Gedicht im »Schenkenbuch«des Neuen Divan (»So hab’ ich endlich von dir erharrt«, FA I, 3.1,
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