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Goethe - Kunstwerk des Lebens: Biografie (German Edition)

Goethe - Kunstwerk des Lebens: Biografie (German Edition)

Titel: Goethe - Kunstwerk des Lebens: Biografie (German Edition)
Autoren: Rüdiger Safranski
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ein Abschied: der Tod Wielands. Gedanken über Unsterblichkeit.
    Dreißigstes Kapitel
    Große politische Ereignisse werfen ihre Schatten. Untergang Napoleons und fragwürdige Befreiung. Das »heilige Feuer« hüten. Tribut an den Zeitgeist. Hafis und die Patriarchenluft. »Der West-östliche Divan«.
Goethe und Marianne. Das lyrische Wechselspiel der Liebe.
    Einunddreißigstes Kapitel
    West-östlicher Divan: Lebensmacht der Poesie. Islam. Religion überhaupt. Poet oder Prophet. Was ist Geist? Glaube und Erfahrung. Die Anerkennung des Heiligen. Das Indirekte. Die Plotin-Kritik: der Geist in der Bedrängnis des Wirklichen. »Wilhelm Meisters Wanderjahre« als Probe aufs Exempel. »Die Sehnsucht verschwindet im Tun und Wirken«.
Prosa und Poesie im Streit. Warum eigentlich Entsagung?
    Zweiunddreißigstes Kapitel
    Erinnerungsarbeit. Wiederholte Spiegelung. Zwischen Wänden aus Papier. Der alte Goethe unter Menschen. Warum immer dasselbe denken?
Gegen den Zeitgeist, für die Karlsbader Beschlüsse. Dreimal Marienbad. Ulrike und die Elegie. Abschiede.
    Dreiunddreißigstes Kapitel
    Arbeit am Faust, lebenslänglich. »Faust« endlich fertig.
Vom Himmel durch die Welt zur Hölle und wieder zurück.
»Ich werde sorgen, daß die Teile anmutig und unterhaltend sind und
etwas denken lassen.« Was sich dabei denken läßt.
    Vierunddreißigstes Kapitel
    Goethes Gehilfen. Eckermann und andere. Die Ausgabe letzter Hand.
Das Urheberrecht durchgesetzt. Zum letzten Mal Schiller.
Zelter: Kurze Geschichte einer langen Freundschaft. Abschiede: Frau von Stein, Karl August, der Sohn. Letzte Ausfahrt Ilmenau. Über allen Gipfeln ist Ruh. Gegen den »Dünenschutt der Stunden«. Sterben.
    Schlußbetrachtung oder Werden der man ist
    Chronik
    Literatur
    Nachweis der Zitate
    Werkregister
    Personenregister

Vorbemerkung
    Goethe ist ein Ereignis in der Geschichte des deutschen Geistes – Nietzsche meinte, ein folgenloses. Doch Goethe war nicht folgenlos. Zwar hat die deutsche Geschichte seinetwegen keinen günstigeren Verlauf genommen, aber in anderer Hinsicht ist er überaus folgenreich, und zwar als Beispiel für ein gelungenes Leben, das geistigen Reichtum, schöpferische Kraft und Lebensklugheit in sich vereint. Ein spannungsreiches Leben, dem einiges in die Wiege gelegt war, das aber auch um sich kämpfen mußte, bedroht von inneren und äußeren Gefahren und Anfechtungen. Was immer wieder fasziniert, ist die individuelle Gestalt dieses Lebens. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
    Heute sind die Zeiten nicht günstig für die Entstehung von Individualität. Die Vernetzung aller mit allen ist die große Stunde des Konformismus. Goethe war mit dem gesellschaftlichen und kulturellen Leben seiner Zeit aufs innigste verbunden, aber er verstand es, ein Einzelner zu bleiben. Er machte es sich zum Grundsatz, nur so viel Welt in sich aufzunehmen, wie er auch verarbeiten konnte. Worauf er nicht irgendwie produktiv antworten konnte, das ging ihn nichts an, mit anderen Worten: Er konnte auch wunderbar ignorieren. Selbstverständlich mußte auch er an vielem Anteil nehmen, das er sich lieber erspart hätte. Aber so weit es an ihm lag, wollte er den Umfang seines Lebenskreises selbst bestimmen.
    Über den physiologischen Stoffwechsel wissen wir inzwischen einigermaßen Bescheid, was aber ein gelungener geistig-seelischer Stoffwechsel mit der Welt ist, das kann man am Beispiel Goethes lernen. Und auch, daß wir neben dem körperlichen auch ein geistig-seelisches Immunsystem benötigen. Man muß wissen, was man in sich hereinläßt und was nicht. Goethe wußte es, und das gehörte zu seiner Lebensklugheit.
    Darum wirkt Goethe nicht nur mit seinen Werken, sondern auch mit seinem Leben anregend. Er war nicht nur ein großer Schriftsteller, sondern auch ein Meister des Lebens. Beides zusammen macht ihn für die Nachwelt unerschöpflich. Das ahnte er, auch wenn er in einem seiner letzten Briefe an Zelter schrieb, daß er ganz mit einer Epoche verwachsen sei, die nicht mehr wiederkehren werde. Dennoch, Goethe kann lebendiger und gegenwärtiger sein als manche Lebenden, mit denen man sonst zu tun hat.
    Jede Generation hat die Chance, im Spiegel Goethes auch sich selbst und die eigene Zeit besser zu verstehen. Dieses Buch ist ein solcher Versuch, indem es Leben und Werk eines Jahrhundertgenies beschreibt und zugleich, an seinem Beispiel, die Möglichkeiten und Grenzen einer Lebenskunst erkunden will.
    Ein junger Mann aus gutem Hause in Frankfurt am Main, studiert
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