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Gluehend

Gluehend

Titel: Gluehend
Autoren: Emma Green
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Ursprung all seiner Probleme bin. Wieder krampft sich mein Magen beim Gedanken daran, dass mich dieser wunderbare und faszinierende Mann verlassen könnte, zusammen. Ich breche schon fast in Tränen aus, als mich das Vibrieren meines Handys endlich aus meinen Gedanken reißt. Eine SMS von Gabriel.
    Zumindest ein Beweis dafür, dass es ihm gut geht!
    [Prudence steckt dahinter. G.]
    Die Kälte in dieser Nachricht schockiert mich, doch ihr Inhalt tut es noch mehr. Mein grausamer Geliebter hat mir nicht genug Informationen geliefert. Er hat mir das Ende der Geschichte, des packenden Thrillers, erzählt, die Masken sind gefallen, doch er verrät mir nichts über das Wie und Warum. Es war also Prudence und irgendwie wundert mich das nicht einmal. Seit unserer ersten Begegnung im Amerikanischen Krankenhaus Paris hat sie es auf mich abgesehen. Doch deswegen den eigenen Sohn verraten und sich als seine verstorbene Verlobte ausgeben …
    Sehr charmant, meine zukünftige Schwiegermutter …
    Ich bekomme keine Antworten auf die Nachrichten, die ich Gabriel sende. Ich weiß weder, wo er ist, noch, ob er sich seiner Mutter stellen wird, doch irgendetwas sagt mir, dass die Diamonds-Villa bald zum Schlachtfeld mutieren wird. In der Hoffnung, auf ihn zu treffen, laufe ich durch die Flure des Familiensitzes, die durch enorme Glaswände beleuchtet werden. All diese Pracht und der Luxus entzücken mich noch immer, doch mir ist inzwischen bewusst, dass sie nur Fassade sind. Alle Schönheit dieser Welt könnte mich nicht blind dafür machen. Ich weiß inzwischen, dass die Diamonds einander hinter der Fassade des engen und unzertrennlichen Clans anlügen, manipulieren und verleumden.
    Prudence, die Königinmutter, schreckt vor nichts zurück, um ihren Willen zu bekommen, und ihre ersten Opfer sind ihre eigenen Kinder. Sie drängt Silas dazu, aus seinem Leben etwas zu machen, wirft ihm vor, dass er anders ist, missbilligt seine freundliche und verträumte Art. Sie verheiratet Céleste gegen ihren Willen, um geheim zu halten, dass sie lesbisch ist. Sie lässt Gabriel erpressen, um mich loszuwerden. Diese Frau ist eine Schlange, doch dieses Mal wird sie den Mann, den ich liebe, nicht vergiften. Ihr Gift wird nicht zerstören, was wir gemeinsam aufgebaut haben. Wenn sie Krieg will, soll sie ihn bekommen.
    „Ich weiß alles, Prudence! Du musst es nicht abstreiten, ich weiß, dass du dahintersteckst!“
    „Prudence“ – Ihr Sohn nennt sie beim Vornamen, als würde er ihr die Mutterrolle verweigern. Die Stunde der Abrechnung hat geschlagen. Die schreiende Stimme meines wütenden Geliebten kommt aus dem großen Salon. Während ich seinen Schreien entgegenlaufe, nehme ich all meine Kraft zusammen und bereite mich darauf vor, mich dem schändlichen und teuflischen geheimen Unbekannten zu stellen, der die Liebe meines Lebens zugrunde richten wollte. Schließlich erreiche ich den Salon und stelle mich neben Gabriel. Er beachtet mich nicht, er ist viel zu sehr mit seiner Mutter beschäftigt, die wiederum mir einen giftigen Blick zuwirft.
    „Untersteh dich, weiterhin so mit Amandine zu sprechen, du warst ihr gegenüber schon respektlos genug! Dieses Mal geht es nur um dich und mich, Prudence!“
    Gabriel scheint kurz davor zu sein, sie anzuspringen, die Adern an seinem Hals treten hervor, sein gesamter Körper ist angespannt. Mutter und Sohn fixieren einander, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, aus ihren Blicken scheinen Blitze zu schießen, die Atmosphäre ist zum Zerreißen gespannt.
    „Gabriel, was erlaubst du dir? Du hast noch nie mit mir in diesem Ton gesprochen! Und das vor ihr …“
    „Hör auf, vom Thema abzuschweifen! Gib es zu, Mutter, gib es zu! Du bist es, die Amandine seit Wochen tyrannisiert, die uns auseinandertreiben will und uns bedroht! Du hast mich hintergangen! Du hast mich verraten, Prudence!“
    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst, du bist ja verrückt, Gabriel! Dieses Mädchen hat dich um den Verstand gebracht …“, sagt sie so unerbittlich und herablassend wie immer.
    „Ich habe Beweise. Ich weiß, dass du die Fäden ziehst. Thor hat mir von eurer kleinen Vereinbarung erzählt. Hast du wirklich geglaubt, ich komme dir nicht auf die Schliche?“
    „Thor? Wer ist dieser Thor? Ich weiß nicht, …“
    „Warum hast du das getan? Für Virgile? Für dich? Damit nie wieder eine Frau mich dir wegnimmt? Du bist krank. Du bist meine Mutter, sonst nichts. Und wenn du nicht gestehst, bist du nichts mehr für mich. Du hast
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