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Glückskekse

Titel: Glückskekse
Autoren: A. Bauer
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an. Gabriel steht eben nicht auf mich und damit Basta.“
    „Gabriel?“, fragt mein Vater nach, „ wie der Engel?“
    „Ja“, bestätige ich seine Vermutung, „und genauso sieht er auch aus. Auf jeden Fall stelle ich mir so einen Engel vor. Längere blonde Haare, blaue Augen und einen Traumkörper. Leider einfach nur eiskalt vom Wesen. Und ich dachte immer, Engel wären liebreizende Geschöpfe.“
    „Dann scheinst du dir ja einen eiskalten Engel geengelt … ups, ich meine natürlich geangelt zu haben“, grinst mein Pa und bekommt sofort einen giftigen Blick von seiner Frau zugeschossen.
    „Theodor“, faucht sie ihn mehr oder weniger an, „kannst du nicht etwas einfühlsamer sein? Dein Sohn hat Herzschmerzen und du machst hier Witze.“
    „Ich mach keine Witze. Ich seh die ganze Sache halt nur so, wie sie ist. Im Moment aussichtslos für Leo. Allerdings werde ich ihm den Rat geben, nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen und stur und hartnäckig zu sein. So wie ich es war damals!“
    „Danke, Dad. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich werde auf deinen väterlichen Rat hören“, lächele ich ihm zu und muss an die Geschichte denken, die er mir immer wieder erzählt, wenn es mal nicht so richtig klappt bei mir.
    Als mein Vater meine Mutter kennen gelernt hat, da hatte sie einen Freund. Und eigentlich ist Pa niemand, der sich in eine Beziehung drängt. Aber bei dieser Frau, so sagte er immer, da musste er es einfach machen. Denn sie war für ihn wie ein göttliches Wesen. Er hat sie damals so lange bezierst, bis sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hat und zwei Monate später waren sie dann ein Paar. Und nicht einmal ein halbes Jahr danach hat mein Pa ihr einen Heiratsantrag gemacht. Alle haben sie für verrückt gehalten, nach so kurzer Zeit schon zu heiraten. Aber allen Unkenrufen zum Trotz haben sie sich kurz vor Weihnachten das Ja-Wort gegeben. Und das ist jetzt schon fast fünfundzwanzig Jahre her. Denn dieses Jahr feiern die beiden ihre Silberne Hochzeit.
    Wie es aussieht, denke nicht nur ich an diese Story, sondern auch meine Eltern. Denn meine Mutter liegt mit geschlossenen Augen und geröteten Wangen im Arm meines Vaters und die beiden versuchen, einen neuen Kussrekord aufzustellen.
    Glücklich steh ich leise auf, um die beiden nicht zu stören. Mit meinem Kaffee und dem Kuchen schleiche ich aufs Oberdeck, ziehe mir Hose und Hemd aus und lasse mich dort von der Sonne verwöhnen. Eigentlich geht es mir doch ziemlich gut.
    Nach gut einer Stunde intensiven Sonnenbadens, ziehe ich mich wieder an und gehe runter zu meinen Eltern, die immer noch ziemlich kuschelig an der Reling sitzen.
    „Ich fahr wieder nach Hause, okay? Vielleicht mach ich noch einen Abstecher zu Nettie oder schau bei Tim und Tom rein. Mal schaun. Habt noch viel Spaß“, verabschiede ich mich Augen zwinkernd von den beiden.
    Unterwegs überlege ich, ob ich wirklich noch einen meiner Freunde besuchen soll oder nicht. Aber irgendwie habe ich keine rechte Lust und so beschränke ich mich auf zwei kurze Telefonanrufe, als ich wieder zu Hause bin.

Kapitel 3
    Die ganze nächste und auch die übernächste Woche plätschern so vor sich hin. Das letzte Wochenende habe ich alleine zu Hause verbracht mit DVD gucken und Pizza essen und jetzt bin ich soweit, dass mir langweilig wird. Kurz entschlossen rufe ich bei Nettie an und frage, ob sie schon was vorhat.
    „Ach Mensch, Leo. Hättest du doch vor zwei Stunden angerufen. Jetzt hab ich mich mit Lisa verabredet. Wir wollen ins Kino. Aber sie hat sicherlich nichts dagegen, wenn du auch mitkommen würdest.“
    „Ne lass mal. Macht euch mal einen schönen Mädchenabend. Ich werd mich schon anderweitig beschäftigen. Vielleicht treffe ich mich auch mit „T+T“ und wir gehen ins „Fake“. Ich wünsch dir viel Spaß und grüß Lisa von mir“, beende ich das Gespräch und überlege, ob ich meine Freunde anrufe oder einfach auf blauen Dunst in den Club fahren soll.
    Letztendlich fahre ich so hin.
    Nachdem ich heute extrem lange gebraucht habe, um mich ausgehfertig zu machen, bin ich nun allerdings mehr als zufrieden mit meinem Aussehen. Die neue, schwarze Lederhose, die meine Eltern mir von ihrem letzten Aufenthalt in Mailand mitgebracht haben, sitzt mehr als eng an meinem Hintern. Dazu das weiße Seidenhemd aus ihrer Kollektion … natürlich nicht bis oben hin zugeknöpft … und mehr braucht es nicht, damit ich mir zufrieden im Spiegel zulächele.
    Als ich den Jeep auf dem Parkplatz
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