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Glückskekse

Titel: Glückskekse
Autoren: A. Bauer
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weiter hoch wandert, erfasse ich blaue Augen, die durch mich hindurch blicken. Gabriel. Erneut merke ich, wie ein Stück aus meinem Herzen bricht und der Boden unter meinen Füßen zu schwanken beginnt.
    Mit mir wollte er nicht und jetzt steht er hier an dieser schmutzige Wand und …, ist alles was ich noch denken kann. Dann wird alles schwarz und ich kann nur noch hören, wie Nettie verzweifelt aufschreit.

Kapitel 2
    Als ich wieder zu mir komme, höre ich leise, besorgte Stimmen um mich herum.
    „Hallo, mein Süßer, bist du wieder da? Jag mir nie wieder solch einen Schrecken ein, hast du mich verstanden?“, lächelt mich Nettie erleichtert an und haucht einen Kuss auf meine Stirn.
    „Versprochen“, krächze ich und versuche mich ein wenig aufzurichten. „Was ist passiert?“
    „Wir sind aus dem Club raus und dann hast du diesen Gabriel gesehen, wie er sich an der Mauer einen … Na ja, egal. Du bist auf einmal zusammengebrochen. Ich wusste mir nicht zu helfen und hab dann die Nummer von Tom gewählt. Er ist sofort mit Tim rausgekommen und da die beiden mit dem Wagen dort waren und auch am dichtesten wohnen, haben sie uns zu sich nach Hause gebracht. Und jetzt liegst du auf der Couch von Tom und Tim. Ich bin auf jeden Fall froh, dass Tom uns oder besser dir vorhin noch seine Nummer gegeben hat“, berichtet Nettie fast ohne Punkt und Komma.
    „Danke, Jungs, dass ihr mir geholfen habt. Und ich euer Sofa in Beschlag nehmen durfte. Aber jetzt geht es mir wieder gut und ich kann nach Hause. Ich werde für die Rettung bei Gelegenheit mal einen ausgeben.“ Als ich allerdings versuche aufzustehen, gelingt mir das nicht wirklich. Mein Kopf brummt und meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding. Seufzend lasse ich mich wieder in die Kissen sinken.
    „Scheiße“, fluche ich leise vor mich hin. Eigentlich ist es hier ja ganz schön und ich mag die beiden auch gerne. Aber ich weiß auch ganz genau, dass alle drei nicht locker lassen, bevor ich ihnen erzähle, was vorhin passiert ist. Und ich weiß nicht, ob ich dazu schon in der Lage bin. Also schließe ich einfach meine Augen und tue so, als wenn ich wieder schlafen würde. Doch Nettie kennt mich zu genau.
    „Du brauchst gar nicht so tun, als würdest du wieder schlafen, mein Lieber. Ich weiß ganz genau, dass du wach bist. Also, was war vorhin los mit dir?“, fragt meine liebste Freundin und schon sitzen die drei vor mir und ich komme mir vor, wie in einem Gerichtssaal. Ich bin der Angeklagte und Nettie, Tom und Tim die Richter, die mich gleich in ein Kreuzverhör nehmen.
    Nachdem ich noch ein paar Mal Luft geholt habe, richte ich mich auf. „Okay. Da ihr ja doch nicht locker lasst, bombardiert mich schon mit Fragen. Ich werde versuchen, sie euch alle zu beantworten.“
    „Ach Schatz, eigentlich will ich gar nicht viel wissen, außer … was ist auf dem Klo passiert?“, fragt Nettie und auch die Jungs nicken zustimmend.
    „Ich hab so etwas in der Art gewusst. Warum könnt ihr nicht fragen, was ich heute zu Mittag gegessen hab“, seufze ich.
    „Weil uns das nicht wirklich interessiert“, lächelt Tom mich aufmunternd an und setzt sich neben mich aufs Sofa. Tim nimmt mir gegenüber Platz und bekommt somit Nettie als Sitznachbarn. Erwartungsvoll sehen mich die drei an.
    „Also gut. Aber eigentlich gibt es da gar nicht viel zu erzählen. Als ich auf Toilette war, stand er auf einmal neben mir. Wir haben uns kurz unterhalten und auf einmal waren wir schon in einer der Kabinen. Und als ich ihm mehr oder weniger gestanden habe, dass ich noch nie etwas mit einem Mann gehabt habe, ist er ziemlich wütend rausgerannt. Ich war so erschrocken und auch enttäuscht ... na ja, als ich mich wieder gesammelt hatte, wollte ich wieder zu euch kommen. Aber als ich die Kabinentür öffnen wollte, sind zwei andere reingekommen und haben ein paar ziemlich abfällige Bemerkungen gemacht. Von wegen, schlechter Fick und so. Und als ich ihn dann noch draußen vor der Tür mit dem anderen Kerl gesehen habe … den Rest kennt ihr ja selber“, ende ich immer leiser werdend. Angespannt warte ich auf die Kommentare. Nervös knete ich meine Hände und kaue auf meiner Unterlippe.
    „Hey“, legt sich vorsichtig der Arm von Tom um mich, „lass mal deine Lippen in Ruhe. Die können doch nichts dafür. Du willst also sagen, dass rein gar nichts passiert ist zwischen euch?“
    „Nichts, Nada, Njente. Er will nichts mit einer Jungfrau zu tun haben. Und das schlimmste an der ganzen Sache
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