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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen
Autoren: Barbara Cartland
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kühnen Handschrift Folgendes geschrieben: „Mein erster Plan war, Sie zu betäuben und in den Fluss zu werfen. Aber dann dachte ich mir, dass Sterben durch Ertrinken zu gut für Sie ist. Deshalb habe ich mir eine Strafe einfallen lassen, die Ihrem Verbrechen entspricht. Ich glaube, dieser Einfall war klug!
    Kirkhampton“
    Der Marquis starrte den Brief an und las ihn noch einmal. Es war also Kirkhampton gewesen, der seinem Rotwein etwas beigemischt hatte! Kirkhampton, den er nicht mochte und der auch ihn nicht ausstehen konnte. Doch hätte der Marquis ihm niemals genug Intelligenz zugetraut, um ihn so erfolgreich zu demütigen.
    „Dieser verfluchte Kerl!“, stieß er hervor. „Ich werde ihn fordern!“
    Als er einen Blick auf das andere Papier warf, das er vom Boden aufgehoben hatte, fühlte er sich wie vom Blitz getroffen. Einen Augenblick lang glaubte er, seinen Augen nicht trauen zu können. Deshalb sah er noch einmal genau hin. Es war eine Heiratsurkunde, und sie trug seinen Namen!
    Er las sie wieder und wieder.
    Dort stand klar und deutlich, auch wenn er es nicht fassen konnte, dass am 15. Juni – das war die gestrige Nacht – zwischen dem höchst ehrenwerten Vallient Alexander, Marquis von Sarne, Junggeselle, und Romana Wardell, Jungfrau, die Ehe geschlossen worden war. Vollzogen und bestätigt durch Reverend Adolphus Fletcher, Kaplan im Königlichen Gefängnis an den Fleets.
    „Das kann doch nicht wahr sein!“, rief der Marquis.
    Aber die Urkunde schien in Ordnung, und er erinnerte sich voller Entsetzen daran, dass die Kaplane, die in der Nähe des Gefängnisses zu finden waren, für Geld jede verlangte Zeremonie vollzogen.
    Ihr Verhalten war skandalös, und ihretwegen gab es heftige Diskussionen im Parlament.
    Das Thema hatte ihn nie besonders interessiert, und die Eingaben, die solcher Zustände wegen gemacht wurden, hatte er bisher kaum zur Kenntnis genommen.
    Soviel er wusste, war jedoch eine Eheschließung, die von einem Kaplan des Fleets-Gefängnisses vorgenommen worden war, nach den Gesetzen des Königs rechtsgültig.
    Der Marquis erhob sich.
    Vielleicht ist das alles nur ein Scherz, dachte er. Ein Scherz, den sich Lord Kirkhampton mit mir erlaubt hat, um sich für einige Beleidigungen zu rächen, die ich ihm seit mehreren Jahren angetan habe.
    Bei einem Rennen in Newmarket hatte der Marquis Einspruch gegen Kirkhamptons Jockey erhoben. Und nach einer näheren Überprüfung war dessen Pferd disqualifiziert worden.
    Kirkhampton war völlig außer sich gewesen und hatte dem Marquis deutlich genug zu verstehen gegeben, was er von ihm hielt.
    Nach dieser Begebenheit waren sie sich bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen aus dem Weg gegangen. Selbst im vornehmen White’s Klub.
    Dann hatte es eine Zeit gegeben, wo sie beide dieselbe Dame hofierten.
    Diese Dame war sehr schön, jedem Flirt zugeneigt und hatte im Übrigen einen Ehemann, der sehr viel älter als sie selbst und sehr zurückhaltend war.
    Die Dame hatte ihre Gunst einige Wochen lang zwischen dem Marquis und Lord Kirkhampton geteilt. Und wie immer in solchen Situationen hatte der Marquis schließlich den Sieg davongetragen.
    Er hatte sie einfach aufgefordert, seinen Rivalen aufzugeben.
    „Aber ich mag Sie beide“, hatte sie abgewehrt.
    „Das genügt mir nicht“, hatte der Marquis erwidert. „Sie müssen sich entscheiden, meine Liebe, und ich könnte durchaus verstehen, dass Sie Kirkhampton den Vorzug geben. Ich hatte mich jedoch schon darauf gefreut, Sie auf Schloss Sarne zu unterhalten.“
    Er wusste genau, was er sagte. Er spielte seine Trumpfkarten immer geschickt aus.
    Zu der Gesellschaft auf Schloss Sarne würde auch der Prinz von Wales kommen. Seine Königliche Hoheit wusste, dass dieser Besuch äußerst amüsant würde, denn alle Berühmtheiten der Londoner Gesellschaft waren geladen, um ihn zu unterhalten.
    „Unter diesen Umständen“, hatte die Dame mit einem Lächeln gesagt, indem sie ihre Hand in die Hand des Marquis legte, „muss Lord Kirkhampton morgen Abend leider allein dinieren.“
    Das war ein Sieg über den Rivalen gewesen. Lord Kirkhampton war außer sich vor Zorn und versuchte, den Marquis bei seinen Freunden in Misskredit zu bringen, jedoch lachten ihn diese alle nur aus.
    „Lassen Sie Sarne in Ruhe“, wurde ihm geraten. „Es gibt doch genügend andere Frauen für Sie, und auch andere Rennen, die Sie gewinnen können.“
    Aber Lord Kirkhampton, ein finsterer, rachsüchtiger und hitziger Mann, redete
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