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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen
Autoren: Barbara Cartland
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dass einem Gerücht nach sogar der Prinz von Wales um eine Einladung zu bitten pflegte.
    Der Marquis hatte noch weiteren Landbesitz, und alle diese Häuser hatten etwas besonders Interessantes und Typisches und wurden mit größter Sorgfalt von ihm gepflegt.
    Erst in der vergangenen Woche hatte jemand zu ihm gesagt: „Die einzige Schwierigkeit mit Ihnen, Sarne, ist, dass Sie zu perfekt sind. Das, was Sie brauchen, ist eine Frau, die Sie auf dem Boden der Tatsachen hält und die Sie ein bisschen unter dem Daumen hat.“
    „Glauben Sie wirklich, dass eine Frau das schafft?“, hatte der Marquis spöttisch gefragt.
    „Frauen haben die Gabe, die Männer zu beherrschen, so oder so“, hatte sein Freund geantwortet.
    „Dann werde ich die Ausnahme sein“, hatte der Marquis gemeint. „Ich versichere Ihnen, dass ich mir meine Ehefrau genauso sorgfältig aussuchen werde wie meine Pferde.“
    „Und wie ich Sie verdammten Glückspilz kenne, wird die Frau ein solches Vollblut sein, dass sie Ihnen den Siegespokal aus Ascot nach Hause bringen wird.“
    Der Marquis lachte.
    „Sie erwarten so viel von mir, dass ich es vorziehe, ewiger Junggeselle zu bleiben.“
    „Sie werden sich doch aber einen Sohn wünschen, der den ganzen Reichtum einmal erbt.“
    „Das hat noch sehr viel Zeit“, erwiderte der Marquis.
    Tatsache war, dass er eine Heirat mied, weil er bei einigen seiner Freunde miterleben musste, wie wenig beneidenswert der Ehestand war.
    Er hatte das Glück gehabt, schon mit zwanzig Jahren den Titel von seinem Vater zu erben. Das bedeutete, dass es niemanden gab, der ihn in eine Ehe zwingen konnte. So war es nämlich den meisten jungen Männern ergangen, die mit ihm zusammen in Oxford gewesen waren.
    Der Marquis genoss daher sein Junggesellenleben und vermied jeden Gedanken an eine Heirat. Ihm war natürlich klar, dass er irgendwann einen Erben brauchte, doch noch war er jung, gerade neunundzwanzig Jahre alt, und so hatte es mit der Hochzeit keine Eile …
    Während er seinen eigenen, hervorragenden Champagner trank, trug nun eine Dienerin eine Reihe von Schüsseln herein. Die Speisen sahen appetitlich aus und dufteten auch so, und es schien nicht nötig, auf die eigenen Pasteten zurückzukommen, die auch aufgetragen worden waren.
    Der Marquis nahm Nicole gegenüber am Tisch Platz. Im Licht der Kerzen sah sie besonders reizvoll aus. Ihre leicht schräg gestellten dunklen Augen gefielen ihm, und ihr Gesicht wirkte rein und nicht verlebt, obwohl sie sich geschickt geschminkt hatte.
    Sie plauderten über das Theater, und der Marquis amüsierte sich sehr, als Nicole von den Launen der Primadonnen erzählte.
    „Sind Sie schon lange beim Theater?“, fragte er.
    „Es sein drei Jahre, Mylord.“
    „Warum habe ich Sie nicht früher gesehen?“
    „Weil es meine erste Engagement bei Covent Garden ist.“
    Es war dem Marquis völlig klar, dass ihre Gage es ihr nicht ermöglichen würde, in einem solchen Komfort und Luxus zu leben. Und er fragte sich, wer wohl ihr Gönner war … und wer dieses köstliche Essen, das er gerade mit Nicole zusammen einnahm, bezahlte.
    Als sie den Rotwein tranken, der so einmalig war, dass der Marquis eine Kiste davon an den Prinz von Wales geschickt hatte, überraschte es ihn nicht, dass Nicole sagte: „Dieses Wein sein wunderbar, Mylord.“
    „Es freut mich, dass Sie ihn zu schätzen wissen“, erwiderte der Marquis. „Ich finde ihn auch außergewöhnlich. Ich habe ihn erst vor zwei Monaten direkt aus Frankreich kommen lassen.“
    Und als er sah, dass sie interessiert aufhorchte, fügte er hinzu: „Es ist recht selten, dass eine Dame etwas von Wein versteht. Es muss Ihr französisches Blut sein – oder hat Sie jemand darin unterwiesen?“
    Das war eine entscheidende Frage, und der Marquis bemerkte, dass Nicole auswich.
    „Ich habe gehört, Sie haben das Beste von alles in Ihrem Haus, Mylord.“
    „Ich denke, das stimmt“, antwortete er. „Aber ich hatte Ihnen eine Frage gestellt.“
    „Mein Vater haben mir viel von Wein erklärt.“
    Der Marquis sah sie an. „Lebt Ihr Vater noch?“
    „Ja, Mylord.“
    „Wo lebt er?“
    „In Little Hamble. Das sein eine kleine Ort in Northumberland.“
    Nicoles Stimme war deutlich anzumerken, dass sie nicht den Wunsch hatte, diese Unterhaltung fortzusetzen. Und da das Mädchen zum Abräumen hereinkam, mussten sie ihr Gespräch sowieso unterbrechen. Ein Silbertablett mit dem Kaffeegeschirr wurde hereingetragen.
    Dies, so wusste der Marquis, waren die
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