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Glaube, Liebe, Mafia: Ein Fall für Josif Bondar

Glaube, Liebe, Mafia: Ein Fall für Josif Bondar

Titel: Glaube, Liebe, Mafia: Ein Fall für Josif Bondar
Autoren: Mark Zak
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000 Euro«, sagte Josif.
    »4000 und keinen Cent mehr! Bitte zahlen!« Pozky wirkte entschlossen.
    »Wir können uns meinetwegen auf 18 000 einigen«, sagte Josif.
    »5 ist mein letztes Angebot.«
    »17. Und ich biete Ihnen sensationelle Staatsgeheimnisse aus den 80ern aus meiner KGB-Tätigkeit in der DDR.«
    Die junge Türkin brachte die Rechnung. 2,80 Euro, auf einen kleinen Zettel mit dem Bleistift gekritzelt.
    »Sensationelle Staatsgeheimnisse? Das ist natürlich eine ganz andere Nummer.«
    Pozky legte drei Euro auf den Tisch.
    »Okay, ich biete Ihnen 10 000, wenn es um die Entführung eines Westdeutschen geht.«
    »16 000 für die Unterwanderung der Friedensbewegung an den westfälischen Gymnasien.«
    »Nein, ist mir zu dünn. 12 000, mein allerletztes Angebot für die Bespitzelung eines West-Ministers.«
    »15 000, und ich erinnere mich an den Atombombentransport von Dresden nach Potsdam, bei dem die Bombe, die von betrunkenen Rotarmisten nachlässig befestigt wurde, vom Lkw fiel und fast eine atomare Katastrophe ausgelöst hätte.«
    »Betrunkene Russen und atomare Katastrophe hört sich in Ordnung an. 13.«
    »14. Und ich schreibe in einer Kolumne zum Tag der deutschen Einheit, wie verhasst und gefürchtet der Kölner Kurier beim KGB war, als Bollwerk für Demokratie, investigativen Journalismus und Pressefreiheit.«
    Pozky atmete schwer aus.
    »Sie sind ein harter Hund. 14. Meinetwegen. Wir leben schließlich in einem zivilisierten Land und wollen nicht wie auf einem orientalischen Basar handeln.«
    Noch in der Teestube unterschrieb Josif den Vertrag und bekam von Pozky 3000 Euro Anzahlung.
    Zu Hause wollte Silvia Josif eine Freude machen und war deshalb nicht ganz nackt. Sie hatte seinen Kimono an. Josif kam gleich zur Sache:
    »Silvia, ich fahre für ein halbes Jahr weg. Was hältst du davon, wenn ich dir dein Gehalt im Voraus zahle und du dir dafür ein Ticket nach Brasilien kaufst?«
    Josif übergab ihr 3000 Euro. Silvia war sprachlos.
    »Und wenn du bis dahin nicht Häuptling der Owajamaja geworden bist, kommst du nach einem halben Jahr zurück und beendest deine Doktorarbeit, okay?«
    Silvia nickte und verschwand im Bad, um ihre Tränen vor Josif zu verstecken. Sie wusste selbst nicht, ob sie aus Freude oder Kummer weinte.
    10
    Am frühen Abend saß Josif in der Küche und spielte Backgammon mit Ahmet.
    »Nur eine Partie, Ahmet. Um acht Uhr gehe ich mit Judith essen.«
    »Josif, wenn ich verliere, fahre ich dich hin.«
    »Und wenn du gewinnst?«
    »Dann fahre ich dich auch hin, aber du sagst mir die Wahrheit, wie du das damals mit meinem Taxi hingekriegt hast.«
    »Weißt du, Ahmet, manchmal ist es gar nicht gut, so viel zu wissen. Hast du deinen Taxischein wieder?«
    »Ja. Er hat die Klage zurückgenommen.«
    »Er? Du meinst sie, diese sächsische Blondine?«
    »Also, nee …«, Ahmet war dieses Thema sichtlich unangenehm, »sie ist ein er, also er ist ein Transfer, äh …«
    »Du meinst ein Transvestit?«
    »Ja, genau. Ist mir im Dunkeln nicht aufgefallen. Er ist so ein sächsischer Kabarettist und war als Büttenredner in Köln. Und das mit der Beschneidung sollte ein Witz sein.«
    »Ja, manche Witze sollte man besser nicht machen. Wie habt ihr euch denn jetzt geeinigt?«
    »Er zieht die Klage zurück, und ich habe mich verpflichtet, beim nächsten Karneval kostenlos fünf Tage für ihn als Privatfahrer Tag und Nacht zur Verfügung zu stehen.«
    »Dann pass gut auf dich auf!«
    Josif gewann die Partie.
    Ich danke meiner Frau Kerstin für ihre großartige Unterstützung.

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Das Buch
    Sein Name ist Bondar. Josif Bondar!
    Der Ex-KGB-Agent und Afghanistan-Veteran will eigentlich seine Ruhe haben. In seiner Privatdetektei im Multikultiviertel Köln-Mülheim spielt Josif lieber mit dem Taxifahrer Ahmet Backgammon, als bei Schwarzgeldübergaben Schmiere zu stehen oder untreue Ehemänner zu beschatten. Genau das verlangt nun aber seine Exgeliebte Heidi von ihm, und ihr Mann ist ausgerechnet der russische Pate Jurij. Gleichzeitig wird Josif in einen heiklen Fall in der Kölner Theaterszene verwickelt, der ihm alles an Charme und Chuzpe abverlangt. Als dann auch noch seine Freundin, die Hauptkommissarin Judith Wendel, im selben Milieu ermittelt, stehen beide vor der größten Herausforderung ihres Lebens.
    Rasantes Tempo, pointierte Dialoge und skurrile Charaktere machen diese Story zu einem einzigartigen Krimi, den man nicht wieder aus der Hand legen möchte. Zum Glück ist der
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