Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK429 - Im Niemandsland des Bösen

GK429 - Im Niemandsland des Bösen

Titel: GK429 - Im Niemandsland des Bösen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
der Tod, wenn es Domingo nicht gelang, ihn zu retten. Der Rockerboß entwickelte in diesen Augenblicken so etwas wie ein Verantwortungsbewußtsein.
    Er drehte sich, und aus der Drehung heraus stach er nach dem Schergen. Gleichzeitig klatschte auch um seinen Hals eine Peitsche. Und auch Andy Graham wurde von einer Peitsche getroffen.
    Dana Domingo hieb mit dem Messer einige weitere Male auf das Ungeheuer ein. Es gab zwar Wunden, aus denen schwarzes Dämonenblut tropfte, aber jede Verletzung schloß sich schon in der nächsten Sekunde wieder.
    Eine sengende Hitze tobte in den Körpern der drei Rocker.
    Ein entsetzter Aufschrei entrang sich den Kehlen der Anderen.
    Aus ihrem Freund Dustin Voight war plötzlich ein bleiches Skelett geworden, das nun zur Seite kippte, auf die Straße fiel und sich nicht mehr rührte. Andy Graham und Dana Domingo ereilte dasselbe Schicksal. Auch sie brachen als Gerippe zusammen.
    Die lebenden Rocker packte das nackte Grauen.
    Patty Thomas rutschte aus dem Sattel nach vorn, knallte den Gang rein, gab Gas und raste als erste davon. Alle anderen brausten in heller Panik hinter ihr her.
    Und Mago, der Schwarzmagier, stand da und lachte aus vollem Halse. Die Demonstration der Macht war gelungen.
    ***
    Mr. Silver steuerte meinen Peugeot 504 TI. Ich saß neben ihm. Meine Freundin, die Schriftstellerin Vicky Bonney, saß mit Roxane, der Hexe aus dem Jenseits - sie war die Freundin des Ex-Dämons -, im Fond des weißen Wagens.
    Nur noch zehn Meilen bis London, dann hatten wir es geschafft. Wir kamen von dem kleinen Cornwallstädtchen Holsworthy angereist, wo wir gegen eine gefährliche Blutbestie, die längst totgeglaubt war, einen erbitterten Kampf ausgetragen hatten.
    Nun konnte Holsworthy aufatmen. Ich war zuversichtlich, daß ich es geschafft hatte, Steve Dury, die Blutbestie, für immer zu vernichten. Damit hatten wir wieder einmal Atax, der Seele des Teufels, dem Herrscher der Spiegelwelt, eine Niederlage beschert, denn der Geschlechtslose war es gewesen, der die Blutbestie zu neuem Leben erweckt und mit gemeinen Höllenkräften ausgestattet hatte. [1]
    Es war Abend. Alle Lichter brannten, als wir London erreichten. Mr. Silver drosselte das Tempo. In einem Pulk von etwa zehn Autos rollten wir von Ampel zu Ampel. Es war jedesmal rot, doch der Hüne mit den Silberhaaren nahm dies mit stoischer Gelassenheit hin.
    »Verkehrsexperten nennen die sich«, meckerte ich. »Dabei schaffen sie nicht eine einzige grüne Welle.«
    »Ich habe gelesen, das ist Absicht«, sagte der Ex-Dämon.
    »Tatsächlich? Und welchen Grund hat die rote Welle?« wollte ich wissen. »Sollen die Autofahrer damit angehalten werden, an den Kreuzungen mehr Treibstoff zu verbrauchen?«
    »Wenn man hier alle Ampeln auf Grün schalten würde, wäre diese Straße eine Rennstrecke«, sagte Mr. Silver. »Und das will man vermeiden.«
    »Das lasse ich nicht gelten. Man könnte die Ampeln doch so in der Serie schalten, daß man nur mit einer Geschwindigkeit von sechzig Stundenkilometern durchkommt. Aber auf die Idee scheinen die Experten noch nicht gekommen zu sein.«
    Mr. Silver grinste. »Der gute Tony Ballard. Er ärgert sich so furchtbar gern.«
    »Ja, und zumeist über dich!« brummte ich.
    Wir durchquerten London, fuhren über die Themse und erreichten kurz darauf Paddington. Die Chichester Road war unser Ziel. Mr. Silver ließ den Peugeot vor dem Haus Nummer 22 ausrollen. Wir waren daheim.
    Aus dem Nachbarhaus trat ein Mann - unser Freund Lance Selby, ein Parapsychologe. Mr. Silver stieg aus. Vicky Bonney und Roxane verließen ebenfalls den Wagen.
    Auch ich stieg aus.
    Und Lance Selby fragte: »Wo habt ihr Tony gelassen?«
    Damit berührte er einen wunden Punkt bei mir, und Mr. Silver senkte verlegen den Blick.
    »Ich bin hier«, sagte ich. »Aber bitte erschrick nicht, Lance.«
    Ich stand vor unserem Freund und Nachbarn, aber er konnte mich nicht sehen. Das war Mr. Silvers Schuld. Wir hatten Steve Dury, die Blutbestie, austricksen wollen. Das Monster hatte den Ex-Dämon in eine alte Abtei gelockt. Ich hatte meinen Freund nicht allein dorthin gehen lassen wollen, und Mr. Silver hatte es geschafft, mich mit Hilfe eines alten Zaubers unsichtbar zu machen.
    So war es uns gelungen, die Blutbestie hereinzulegen.
    Mr. Silver ging ihr zwar in eine magische Falle. Aber ich war noch da, und ich besorgte es dem Monster tüchtig mit meinem Colt Diamondback. Die vielen geweihten Silberkugeln waren zuviel für das Ungeheuer. Es ging daran
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher