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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans
Autoren: A.F.Morland
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glühendes Stechen in der Seite quälte den Filialleiter, und er hatte Schwierigkeiten mit der Luft.
    Zwischen Waschmitteltrommeln tauchte plötzlich einer der Zwerge auf. Er hatte Mican in der Parallel-Regalstraße überholt.
    Jetzt stieß sich der Kleine kraftvoll ab und sprang Mican an. Mit weit vorgestreckten Armen und gespreizten Fingern flog der Dämonen-Zwerg dem Supermarktleiter entgegen.
    Mican versuchte einen Haken zu schlagen. Er schaffte es nicht. Wie ein Geschoß traf ihn das kleine Höllenwesen.
    Ratschend zogen die messerscharfen Krallen ihre Bahnen durch den Stoff des weißen Arbeitsmantels.
    Doch nicht nur durch den Stoff, sondern auch durch Micans Fleisch!
    Ein heiserer Schrei entrang sich Micans Kehle, als der brennende Schmerz durch seinen Oberkörper raste.
    Er hieb mit der Faust nach dem Angreifer. Das Wesen fiel zu Boden. Mican sah die dunkelroten Blutspuren auf seiner Brust und war entsetzt. Sollten diese kleinen Scheusale wirklich sein Leben kriegen?
    »Nein!« röchelte er. »Ich will nicht sterben!«
    Wut und Abscheu erfüllten ihn. Einer der Zwerge griff ihn an. Mican richtete den Spatenstiel gegen ihn und stieß damit kraftvoll zu.
    Das Biest riß sein Maul auf.
    Mican jagte ihm das Holz tief in den Rachen. Da schnappten die glühenden Zahnreihen zu wie die Bügel einer Bärenfalle, und mit einem einzigen Hacken war das harte Holz durchgebissen.
    Der Filialleiter traute seinen Augen nicht. Der Dämonen-Zwerg spuckte das abgebissene Holzstück aus und grinste.
    Walter Mican wollte seine Flucht fortsetzen, doch die Zwerge kreisten ihn ein. Sie hieben mit ihren Krallen nach ihm, und er hatte Mühe, weiteren Verletzungen zu entgehen.
    Wie von Sinnen drosch er mit dem Holz auf die Gegner ein. Manchmal fielen sie, aber das war für Walter Mican kein Grund, zu triumphieren, denn sie kamen immer wieder blitzschnell hoch.
    Er verausgabte sich im verzweifelten Kampf ums Überleben sehr schnell. Eine besorgniserregende Mattigkeit ergriff von ihm mehr und mehr Besitz.
    Er wußte, daß er verloren war, wenn er sich nicht mehr wehrte.
    Verdammt, wieso kam keiner seiner Mitarbeiter ins Lager, um ihm beizustehen? Warum ließen ihn alle im Stich?
    Ahnte denn wirklich niemand, was sich hier abspielte?
    »Hilfe!« schrie Mican. Aber es war nicht viel mehr als ein Krächzen, das draußen wohl kaum jemand hörte.
    Die Dämonen-Zwerge brachten ihn zu Fall. Er landete mitten zwischen ihnen und sah die Zähne, die sich sofort in sein Leben graben wollten, aber er schaffte es – er wußte nicht einmal wie –, den kleinen Killern noch einmal zu entkommen.
    Wild um sich schlagend durchbrach er ihren Ring. Er erwischte mit beiden Händen einen harten Körper, riß ihn hoch und schleuderte ihn in hohem Bogen durch die Regalstraße.
    Dann drehte er sich gehetzt um und humpelte auf die Schwingtür zu.
    Aber die Dämonen-Zwerge hatten die Tür mit einer schwarzmagischen Sperre versehen, und damit war Walter Micans Schicksal besiegelt.
    Er erreichte die Tür zwar, aber er vermochte sie nicht zu öffnen. Verzweifelt warf er sich dagegen.
    Sie hielt seinem Ansturm stand. Sein Schwung wurde bereits abgefangen, bevor er die Tür berührte.
    Er vernahm ein höhnisches Kichern und Lachen hinter sich und wirbelte entsetzt herum.
    Da standen sie – wie aufgefädelt, und starrten ihn mit ihren weißen Augäpfeln an…
    ***
    Claudia Lind betrat das Betriebsleiterbüro. Über einem kleinen weißen Handwaschbecken hing ein Spiegel an der Wand.
    Die junge Frau betrachtete sich darin. Die sechs Ehejahre hatten ihr nicht gutgetan. Sie war in dieser Zeit merklich gealtert.
    Kein Wunder bei einem Mann wie Herbert. Es war ein großer Fehler gewesen, ihn zu heiraten. Aber sein sicheres, gewandtes Auftreten, seine Männlichkeit hatten sie fasziniert.
    Daß er schon vor der Ehe immer anderen Frauen nachgesehen hatte, hatte sie aus Liebe toleriert.
    Appetit holen darf er sich getrost auswärts, hatte sie sich gesagt, aber gegessen wird zu Hause.
    Eine Zeitlang war das auch so, aber dann begann Herbert immer häufiger auswärts zu »speisen«.
    Als Claudia zum erstenmal davon erfuhr, wollte sie es nicht glauben, aber gute Freunde lieferten ihr die Beweise, und von da an war die Ehe für Claudia eine Hölle.
    Es gab Streit. Es gab unschöne Eifersuchtsszenen. Herbert hatte sich sogar mehrmals dazu hinreißen lassen, sie zu schlagen.
    Wenn sie ihn dann verlassen wollte, bat er sie um Geduld, um Verständnis, um Verzeihung, und er fand immer
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