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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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uns zusammen weggehen sieht.«
    »Na schön. Wo soll ich warten?«
    »Auf dem Parkplatz.«
    »Abgemacht. Aber spannen Sie mich nicht zu lange auf die Folter. Die Nacht ist nicht mehr lang genug, und der nächste Morgen kommt bestimmt.« Frank legte ein paar Scheine auf den Tresen, stieß mich an und sagte: »Komm, Tony.«
    Wir verließen das plüschbehangene Casino. Die beiden Gorillas blickten uns feindselig nach.
    Frank Esslin grinste mich triumphierend an. »Was sagst du dazu, Tony? Da hab’ ich einen tollen Aufriß gemacht, was?«
    »Glenda Goon ist ein reizender Käfer.«
    Frank rammte mir seinen Ellenbogen in die Seite. »Vielleicht hat sie eine Freundin, dann könnten wir morgen zu viert…«
    »Vielen Dank, kein Bedarf«, erwiderte ich. »Ich habe Vicky.«
    Frank hob die Schultern. »War ja bloß ein Angebot.«
    »Darf ich dir einen Rat geben, Frank?«
    »Du immer.«
    »Laß die Finger von der Kleinen.«
    »Warum denn?«
    »Es könnte Ärger geben.«
    »Wegen Keenan Garro?«
    »Wenn er wirklich eine so große Nummer in der New Yorker Unterwelt ist, wie Glenda Goon sagt…«
    »Das ist er.«
    »… verpaßt man dir vielleicht einen Zementsmoking«, beendete ich unbeirrt meinen Satz.
    Frank lachte unbekümmert. »Tony, du siehst die Sache viel zu schwarz. Ich werde mich mit Glenda Goon köstlich amüsieren, und Keenan Garro wird davon nicht die leiseste Ahnung haben.«
    »Du hast wohl nicht bemerkt, daß Garros Gorillas dich mit Argusaugen beobachtet haben. Keenan Garro weiß längst, daß da einer so aberwitzig ist, sich an seiner Freundin vergreifen zu wollen.«
    »Ich habe Chancen bei Glenda.«
    »Das sieht ein Blinder mit ‘nem Stock, aber es wäre deiner Gesundheit zuträglicher, wenn du diese Gelegenheit nicht nützen würdest. Glaub mir, Frank, ich meine es gut mir dir.«
    Wir erreichten den Parkplatz. Dunkel lag er vor uns. Frank ging zielstrebig auf seinen Wagen zu und schloß ihn auf, aber er stieg nicht ein, sondern blieb neben dem Fahrzeug stehen, weil er sich bemerkbar machen wollte, sobald Glenda Goon eintraf.
    Ich hatte ein unangenehmes Gefühl zwischen den Schulterblättern. Ich kann zwar kämpfen, aber wenn es sich einrichten läßt, gehe ich jedweder Auseinandersetzung aus dem Weg.
    Es widerstrebt mir, mich mit irgendwelchen Typen wie ein Gassenjunge zu prügeln – und genau so etwas lag in der Luft.
    Noch einmal versuchte ich meinen Freund zur Vernunft zu bringen. Vergebens. Glenda Goon hatte es ihm angetan.
    Er wollte um keinen Preis von ihr lassen.
    Also mußte es so kommen, wie ich es vorausahnte. Da ich meinen Freund nicht im Stich lassen wollte, blieb ich bei ihm.
    Die Gangster ließen nicht lange auf sich warten!
    ***
    Vier Mann waren es.
    Drei Gorillas – und ihr Boß: Keenan Garro. Er hatte sich persönlich auf den Parkplatz bemüht. Ich hatte ihn nie zuvor gesehen, wußte aber trotzdem sofort, wen ich vor mir hatte.
    Den Mann, der ein bißchen Fett angesetzt hatte, umhüllte ein Flair von Arroganz und Brutalität. Er trug goldene Ringe an den Fingern, und die Platinuhr mußte ein kleines Vermögen gekostet haben. Zwischen seinen regelmäßigen Zähnen steckte eine dicke Zigarre, die er jetzt mit einer trägen Bewegung aus dem Mund nahm.
    Eiskalt grinste er uns an.
    Seine Männer schirmten ihn ab.
    »Glenda wird nicht kommen«, sagte er rauh.
    »Wieso nicht?« fragte Frank aggressiv. Seine Augen waren schmal geworden.
    »Sie hat es sich anders überlegt.«
    »Haben Sie dabei nachgeholfen?«
    Garro zuckte mit den Schultern. »Schon möglich. Diese jungen Dinger wissen noch nicht so recht, wohin sie gehören. Sie brauchen eine feste Stütze – wie ein junger Baum, der gerade wachsen soll.«
    »Ich bin sicher, Sie halten Glenda gewaltsam zurück. Vielleicht haben Sie sie sogar geschlagen, zuzutrauen wär’s Ihnen.«
    »Sie nehmen Ihren Mund verdammt voll!« knurrte Garro ärgerlich. »Anscheinend wissen Sie nicht, wen Sie vor sich haben!«
    »Das sieht man doch auf den ersten Blick: einen ganz miesen Ganoven!«
    Frank hat sie nicht alle! dachte ich.
    Keenan Garros Gesicht versteinerte. »Das hätten Sie nicht sagen sollen. Eine solche Frechheit bringt Sie geradewegs in die Intensivstation! Los, Jungs! Gebt es ihm! Aber tüchtig!«
    Ich trat mit erhobenen Fäusten neben meinen Freund, damit kein Zweifel darüber aufkommen konnte, wie ich mich zu verhalten gedachte.
    »Halten Sie sich da raus, Mann!« rief Keenan Garro.
    »Ich denke nicht daran!« erwiderte ich.
    Garro zuckte
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