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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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nichts.«
    »Ich wette dagegen.«
    »Das gilt!« zischte Kenneth Eggar und griff den Mann erneut an. Er zauberte alle Finten, die er beherrschte, aus seiner Trickkiste.
    Er variierte seine Schlagkombinationen, führte Scheinangriffe durch, setzte Gerade, Schwinger und Aufwärtshaken ein, doch er brachte keinen einzigen Treffer an.
    Das ließ ihn an sich selbst zweifeln.
    Und es machte ihn rasend vor Wut.
    Vehement wollte er eine Entscheidung erzwingen, doch der Fremde, der bisher kein einziges Mal zurückgeschlagen hatte, wußte sich vor Eggars Fäusten mit einer Schnelligkeit in Sicherheit zu bringen, die der ehemalige Boxer noch nicht erlebt hatte.
    Das war nicht normal.
    Kein Mensch war in der Lage, so blitzartig zu reagieren.
    Der Mann schien mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet zu sein.
    Eggars Fäuste sanken nach unten. Der seltsame Fremde lachte höhnisch. »Sind Sie jetzt überzeugt, Eggar?«
    Kenneth Eggar starrte den Unbekannten groß an. »Wer sind Sie? Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Der Mann hob die Schultern und erwiderte überheblich: »Ich weiß alles und kann alles!«
    Und dann schlug er zu!
    So schnell, daß Kenneth Eggar die Faust nicht kommen sah. Der Treffer war schmerzhaft und so hart, daß es den Getroffenen zu Boden warf.
    Benommen hob Kenneth Eggar den Kopf. Er sah den Unbekannten wie durch einen trüben Schleier. Der Mann grinste gemein.
    »Wer sind Sie?« fragte Eggar noch einmal.
    Er hatte den Eindruck, die Augen des Fremden würden sich verändern. Im selben Moment stimmte der Mann ein hohntriefendes Gelächter an, und während er schallend lachte, bekam sein Körper Risse, aus denen grelles Licht flutete und Eggar blendete.
    Er hob schützend die Hand vor die Augen, bekam vage mit, daß der Unbekannte sich auflöste. Unbegreiflich war ihm das.
    Hatte er es mit einer Geistererscheinung zu tun?
    Oder hatten ihm seine Nerven einen üblen Streich gespielt?
    Das grelle Licht erlosch jäh, aber das höhnische Lachen war immer noch zu hören. Es entfernte sich, wurde leiser und verstummte schließlich.
    Völlig verwirrt erhob sich Kenneth Eggar. Er schüttelte den Kopf und wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung über die Augen.
    »Ich bin verrückt!« stöhnte er. »Ich muß den Verstand verloren haben! Wenn ich das jemandem erzähle, laufe ich Gefahr, in ‘ner Klapsmühle zu landen. Liebe Güte, vielleicht gehöre ich da sogar hin!«
    ***
    Frank Esslin war Arzt.
    Aber er legte keinen Wert auf seinen Doktortitel. Viele wußten gar nicht, daß er ihn besaß.
    Frank war ein sehr eleganter, hagerer Typ, der seit vielen Jahren schon zu meinem engen Freundeskreis zählte, obwohl er in New York lebte, während ich in London zu Hause bin.
    Wir trafen uns trotzdem häufig genug.
    Mal war es ein Fall, der uns beide zusammenbrachte. Mal war es eine formlose Einladung seitens Frank, die ich gern annahm, wenn mein Job es erlaubte.
    Frank war für die WHO – die Weltgesundheitsorganisation – tätig. Sein Fachgebiet: die Tropenmedizin. Er kam viel in der Welt herum, und wenn ihm etwas zu Ohren kam, das nach Geistern oder Dämonen roch, dann ließ er mich das umgehend wissen, damit ich mich dem Bösen – in welcher Form es auch immer auftauchen mochte – entgegenstellen konnte.
    Dies war erst kürzlich wieder einmal der Fall gewesen.
    Frank hatte mich nach Afrika geholt, wo ich einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod – gemeinsam mit meinem Freund und Kampfgefährten, dem Ex-Dämon Mr. Silver – gegen einen dämonischen schwarzen Salamander und seine mumifizierten Schergen hinter mich gebracht hatte. [1]
    Nach dem Motto: Arbeit tut gut – Ausspannen tut besser! verbrachte ich nun schon den dritten Tag zusammen mit meinem Freund.
    Seit drei Tagen – und Nächten – machten wir New York unsicher. Wir schlugen der Welt ein Loch, wie das so schön heißt, während Vicky Bonney, meine Freundin, in London an einem neuen Filmdrehbuch für Hollywood arbeitete.
    Mr. Silver hielt sich in ihrer Nähe auf, ohne sie zu stören oder abzulenken. Er war bloß da, um ein Auge auf sie zu haben, denn es war niemals mit Sicherheit auszuschließen, daß ein Höllengünstling auftauchte und sich Vicky zu schnappen versuchte, weil allgemein bekannt war, daß der Dämonenhasser Tony Ballard mit nichts schmerzhafter zu treffen war.
    Drei Tage und drei Nächte polterten wir durch die Stadt.
    Wir waren übermütig und froh darüber, daß wir endlich einmal nichts anderes zu tun hatten, als uns zu
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