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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder
Autoren: A.F.Morland
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spä- ter antrete. Soll ich mit George Baxter über deinen Vater reden? George ist ein hervorragender Herzspezialist.«
    »Dad hat zwei Ärzte aus San Francisco in seiner Privatmaschine nach New York bringen lassen. Sie kümmern sich um ihn. Er hat Vertrauen zu ihnen. Ich bin sicher, dass sich dieses Vertrauen positiv auf seine Genesung auswirken wird.«
    Esslin kniff ein Auge zusammen.
    »Mach dir mal nicht zu viele Sorgen um deinen Vater. Der wird schon wieder. Ist ein robuster Bursche. Der lässt sich von seinem Herz bestimmt nicht so leicht unterkriegen.«
    Ein Kuss noch zum Abschied.
    Dann stieg Elma aus.
    Esslin wartete, bis sie das riesige Haus ihres Vaters betreten hatte.
    Dann machte er sich auf den Heimweg.
    Das mit Elma schien eine ernste Sache zu werden. Frank war darüber sehr erfreut. Grinsend schüttelte er den Kopf. Die Liebe. Nun war sie auch zu ihm gekommen, hatte ihn infiziert wie eine langwierige Krankheit.
    Und er war gern krank…
    ***
    Nora Black war M. G. Blacks zweite Frau. Gleichzeitig war sie Elmas Stiefmutter und nur um acht Jahre älter als diese. Ihr Leben glich einem bunten Kaleidoskop.
    Noras gesellschaftlicher Aufstieg war keinesfalls alltäglich. Geboren in den Slums von Chicago, hatte sie sich, sobald sie aus der Schule war, mit einem um zwanzig Jahre älteren Mann eingelassen.
    Die Sache war ein Jahr gut gegangen. Dann hatte der Mann, mit dem Nora zusammengewohnt hatte, spitzgekriegt, dass sie ihn regelmäßig bestahl. Er warf sie mit ihrem kleinen Handkoffer auf die Straße und riet ihr, sie solle sich zum Teufel scheren.
    Da stand sie nun, hungrig, ohne Dach über dem Kopf und ohne Job.
    Nach mehreren Nächten auf der Bahnhofsmission bot ihr jemand die Chance, als Stripgirl zu arbeiten. Sie griff mit beiden Händen zu.
    Fürs Erste brauchte sie sich dann keine Sorgen mehr zu machen.
    Kost und Quartier waren gratis. Obendrein gab es ein paar müde Dollar, die Nora ziemlich schnell mit jungen Habenichtsen durchbrachte.
    Eines Tages stolperte sie ins Callgirl-Geschäft. Da gab es mehr Geld zu verdienen. Die Arbeitszeit war geregelt. Die Wohnung schön. Aber der Großteil der Kunden waren widerliche fette Kerle, von denen sich Nora betatschen lassen musste, und wenn die Männer einen Aufpreis entrichteten, hatte sie ihnen in jeder Form gefällig zu sein.
    Nach drei Jahren hatte Nora genug davon. Ihr Geld reichte für eine Fahrkarte nach Las Vegas. Dort wurde sie Bardame, und das blieb sie, bis sie M. G. Black kennen lernte.
    Nie im Leben hätte sie sich träumen lassen, dass sie der alte Mann wirklich heiraten würde. Aber er tat es. Und so war aus dem armen Aschenputtel über Nacht eine reiche Prinzessin geworden. Aber sie war nicht glücklich an Blacks Seite.
    Deshalb fing sie schon bald nach der Hochzeit nach einem Mann zu suchen an, der ihre glühende Leidenschaft zu erwidern imstande war.
    Dieser Mann hieß Marco Ferrucci. Ein Gigolo. Der Rechtsanwalt Blacks. Öliges Lächeln. Aalglatt. Stets auf seinen Vorteil bedacht.
    Sooft wie möglich kam Nora in sein Haus, um sich das zu holen, wozu ihr alter Mann seit Jahren nicht mehr fähig war.
    Nun saß sie in Ferruccis Schlafzimmer auf dem weißen Fellhocker.
    Der Anwalt lag nackt auf dem breiten französischen Bett und betrachtete wohlgefällig Noras blanken Rücken. Er rauchte ein Zigarillo.
    Nora kämmte ihr langes blondes Haar. Plötzlich hielt sie inne.
    Durch den Spiegel musterte sie unwillig ihren Liebhaber. »Du scheinst heute mal wieder mächtig stolz darauf zu sein, dass ich zu dir gekommen bin.«
    Ferrucci grinste. »Es hat mir Spaß gemacht. Dir etwa nicht?«
    Nora zuckte die Achseln. »Du hattest schon bessere Tage.«
    »Weshalb bist so aggressiv, Baby?«
    Nora legte den Elfenbeinkamm auf die Glasplatte des Frisiertisches. Ihre Schultern sanken nach vorn. Sie hatte einen wohlgeformten, aber keineswegs ausladenden Busen. Die Taille war schmal. Die Hüften rund. Das Leben, das sie vor Blacks Zeit geführt hatte, hatte zum Glück keine Spuren an ihr zurückgelassen.
    »Es widert mich an«, zischte die junge Frau übel gelaunt.
    »Was?«, fragte Ferrucci. »Was widert dich an?«
    »Alles!«
    Der Anwalt rauchte und grinste. »Ich verstehe kein Wort.«
    Nora wandte sich ihm ärgerlich zu. Mit glühenden Augen fauchte sie: »Du verstehst ja nie etwas!«
    »Ich weiß nicht, was du hast. Vor zehn Minuten hatte ich das Gefühl, die glücklichste Frau der Welt in meinen Armen zu halten.«
    Nora schüttelte den Kopf. »Ich komme mir
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