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GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

Titel: GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche
Autoren: Jason Dark
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die Schenkel fallen. »Über Gott und die Welt. Er war an und für sich bei uns ein beliebter Mann. Wenn Weihnachten vor der Tür stand, dann hat er immer die Kinder aus dem Dorf beschenkt.«
    »Um so schwieriger, ein Motiv für den schrecklichen Vorgang zu finden«, sagte Jane.
    Der Wirt nickte. »Da haben Sie recht. Wir wissen ja mittlerweile alle, was geschehen ist, und niemand kann sich denken, was für einen Grund dieser Kerl gehabt hat.«
    »Es soll da noch einen Neffen geben«, meinte Jane.
    »Ach, Phil Sounders.« Der Wirt verzog das Gesicht.
    »Sie mögen ihn wohl nicht, wie?«
    »Nein, niemand mag ihn. Er wohnt auch nicht hier.«
    »Er hat aber seinen Onkel schon öfter besucht.«
    »Das stimmt. Sogar noch vor zwei Tagen.«
    »Was?« Jane sah den Wirt überrascht an.
    »Ja, es war kurz nach Neujahr. Völlig überraschend ist er aufgetaucht. Sein Onkel saß gerade an dem Tisch, wo wir jetzt sitzen, Miss Collins. Er stand plötzlich hier im Wirtshaus. Der Alte ist dann sofort aufgestanden und mit ihm weggegangen.«
    »Wohin wissen Sie nicht?«
    »Doch. In sein Haus.«
    »Wann ist Phil Sounders denn wieder gefahren?«
    »Noch am selben Abend. Die beiden müssen Streit gehabt haben. Nachbarn haben die Auseinandersetzung gehört. Und seitdem haben wir nichts mehr von Phil Sounders gesehen. Aber wieso fragen Sie? Haben Sie ihn vielleicht in Verdacht?«
    Jane Collins schwieg.
    Der Wirt stand auf. »Naja, ist auch nicht mein Bier. Aber eine Frage noch, Miss Collins. Wann wollen Sie wieder abreisen?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Heißt das, Sie werden länger bleiben?«
    »Kann sein. Ich werde nachher noch einen Bekannten in London anrufen, damit er herkommt. Ich glaube, dieser Fall wird noch sehr interessant.«
    Der Wirt kniff die Augen zusammen. »Sind Sie etwa von der Zeitung, Miss Collins?«
    »Nein, nein, keine Angst. Ich bin Detektivin.«
    »Sie als Frau?«
    »Warum nicht?«
    Der Wirt schüttelte den Kopf. »Das habe ich auch noch nicht gehört.« Er wollte noch etwas hinzufügen, doch in diesem Augenblick betrat seine Frau von der Küche her die Gaststube. Unter beiden Armen trug sie große Stauden, und sogleich breitete sich der Geruch von Knoblauch im Raum aus.
    Der Wirt ging auf seine Frau zu, die Jane mit einem knappen Kopfnicken begrüßte. »Laß das, Wilma, ich häng die Dinger schon auf.«
    Der Wirt kletterte auf den Tisch und begann, die Knoblauchstauden an den Deckenbalken zu befestigen. Seine Frau und Jane Collins sahen ihm dabei zu.
    »Finden Sie den Knoblauchgeruch eigentlich so angenehm?« konnte sich Jane Collins nicht verkneifen zu fragen.
    Die Frau des Wirts reagierte als erste. »Wüßte nicht, was Sie das angeht«, sagte sie spitz.
    Der Wirt unterbrach seine Arbeit. »Sei doch nicht so unhöflich, Wilma!«
    »Stimmt doch, weshalb will sie das wissen? Sie soll sich um ihren eigenen Mist kümmern!«
    »Jetzt wirst du aber unverschämt!«
    Jane lächelte. »Lassen Sie mal. Ich kann ja verstehen, daß Ihre Frau Angst vor Vampiren hat.«
    Dem Wirtsehepaar blieb vor Überraschung die Münder offenstehen.
    »Wie – wie meinen Sie das?« fragte der Mann.
    »Ganz einfach.« Jane stand auf und zeigte auf die von der Decke hängenden Knollen. »Knoblauch schreckt Vampire ab. Schon vor Hunderten von Jahren haben die Menschen das gewußt, und diese Überlieferung erlebt in der heutigen Zeit eine Wiedergeburt. Sie brauchen mir nichts vorzumachen, ich kenne mich da aus. Sind hier in letzter Zeit Vampire aufgetaucht?«
    Die Wirtsleute blickten sich an.
    »Sag du es, Tom«, meinte die Frau. Sie hatte jetzt den Blick gesenkt, und in ihrem schmalen, verlebt wirkenden Gesicht hatten sich tiefe Falten eingegraben. Die Finger hatte sie in die grobe Kittelschürze verkrallt.
    »Ja«, meinte der Wirt nach einer Weile. »Es ist hier ein Vampir aufgetaucht. Ich selbst habe ihn nicht gesehen, aber ein Freund von mir ist drüben im Forst angefallen worden und hat sich nur mit letzter Kraft retten können. Er ist in die Kirche gelaufen.«
    Jane Collins war ernst geworden. »Hat ihr Freund den Vampir erkannt?«
    »Nein.«
    »Und Sie wissen auch nicht, wo er herkommt?«
    Jetzt zögerte der Wirt mit der Antwort. Schließlich sprang seine Frau ein. »Wir haben einen Verdacht«, meinte sie.
    »Welchen?«
    »Es gibt hier in der Nähe eine Schule. Sie ist in einem ehemaligen Herrensitz untergebracht. Sie nennt sich MYSTERY SCHOOL, und soviel wir wissen, beschäftigt man sich dort mit recht seltsamen Vorgängen. Es
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