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GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

Titel: GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche
Autoren: Jason Dark
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hätte.«
    »Sie glauben auch daran?« Sherman war wirklich erstaunt.
    »Ich glaube nicht nur daran, sondern ich habe selbst schon mit finsteren Mächten zu tun gehabt. Sie kennen Oberinspektor Sinclair von Scotland-Yard?«
    Sherman winkte ab. »Ach – diesen komischen…«
    »Moment, Sir«, mischte sich plötzlich der junge Tanner ein. »Ich bin ein großer Bewunderer des Geisterjägers und habe schon oft gesagt, daß seine Erfolge…«
    »Ja, ja, schon gut.« Sherman zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen.
    »Darf ich auch mal etwas dazu sagen?« fragte Jane.
    »Bitte sehr.«
    Jane blickte den Chiefinspektor an. »Ich bin mit Oberinspektor Sinclair befreundet, und wir haben bereits zusammen gegen finstere Mächte gekämpft. Es gibt sie, Chiefinspektor. Dämonen und Geister existieren tatsächlich. Meist machen sie sich Menschen zu willenlosen Werkzeugen, und es ist durchaus möglich, daß wir das Motiv dieses schrecklichen Ereignisses in einer Welt suchen müssen, die mit dem Verstand kaum zu begreifen ist.«
    Chiefinspektor Sherman schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Also, das ist mir zu hoch. Ich halte mich da lieber an Tatsachen.«
    Jane lächelte. »Manchmal könnten auch einem altgedienten Praktiker etwas Phantasie und Intuition nicht schaden.«
    Sherman war leicht pikiert. »Wollen Sie mich belehren, Miss Collins?«
    »Nein, um Himmels willen. Aber ich wollte Ihnen klarmachen, daß ich versuchen werde, diesen Fall aufzuklären. Das bin ich meinem Verwandten schuldig.«
    Sherman riß ein Zündholz an und hielt die Flamme gegen den Pfeifenkopf. Der Tabak fing an zu glühen. »Wollen Sie hier allein weiterforschen? Ich habe im Prinzip nichts gegen Privatdetektive, aber wenn sie sich so direkt in die Polizeiarbeit einmischen, dann sehe ich mich gezwungen…«
    Jane ließ den Beamten nicht ausreden. »Keine Angst, Chiefinspektor. Ich werde heute noch Oberinspektor Sinclair anrufen. Gegen eine Einmischung von Scotland-Yard werden Sie ja nichts haben.«
    Sherman schwieg. Aber Jane sah ihm an, wie sehr ihn ihre Worte gewurmt hatten. Im Gegensatz zu Tanner, dem Assistenten. Er freute sich sichtlich, daß sein Vorbild John Sinclair diesen Fall übernehmen sollte. Tanner konnte sich nicht verkneifen, das mit Worten auch zum Ausdruck zu bringen.
    »Ich halte es für eine gute Idee«, sagte er.
    Chiefinspektor Sherman wandte den Kopf. »Ob die Idee wirklich gut ist, wird sich wohl erst in einigen Tagen herausstellen. Ich jedenfalls glaube nicht an diesen Zirkus.«
    Jane Collins hatte keine Lust mehr, sich auf lange Diskussionen einzulassen. Sie erhob sich und fragte: »Brauchen Sie mich noch, Sir?«
    »Nein, im Moment nicht. Aber wo kann ich Sie erreichen?«
    »Ich habe mir im Gasthaus ein Zimmer genommen. Es liegt direkt neben dem Bürgermeisteramt.«
    »Okay.«
    Jane nickte den beiden Männern noch einmal zu und verließ den Raum.
    Chiefinspektor Sherman stöhnte auf. »Die hat uns gerade noch gefehlt«, sagte er. »Und wenn mich nicht alles täuscht, gibt das noch schweren Ärger.«
    Dieser Meinung war sein Assistent Tanner allerdings nicht.
    ***
    Der Schnee lag wie eine dicke Schicht aus Zuckerwatte über dem Land. Seit Tagen schon gab es auf der englischen Insel einen Kälterekord. Das Thermometer war in tiefste Minusregionen gefallen, und die Menschen froren um die Wette.
    Glatteis und Schnee machten das Autofahren zu einem Risikospiel. Nur die Skifahrer und die Kinder freuten sich über die herrliche weiße Pracht.
    Jane Collins war wieder in ihren Pelzmantel geschlüpft. Das schwere Fell bot ihr einigermaßen Schutz vor der beißenden Kälte draußen.
    Die Detektivin stieß die Tür der Leichenhalle auf. Es war windig geworden, und kleine Schneekristalle flogen wie blitzende Punkte auf Jane zu und setzten sich in dem Flausch ihrer weißen Mütze fest.
    Jane versank mit ihren halbhohen Stiefeln bis zu den Knöcheln im Schnee, als sie über einen schmalen Weg dem Ausgang entgegenschritt.
    Von einem Friedhof war nicht mehr viel zu erkennen. Der Schnee hatte Gräber und Steine mit einer zweiten weißen Haut bedeckt. Die Kreuze wirkten unter der Last des Schnees wie große Dreiecke. Raben zogen über der Winterlandschaft krächzend ihre Kreise.
    Nur mit Mühe hatte der Totengräber in dem hartgefrorenen Boden ein Grab ausheben können. Jane ging daran vorbei. Die Öffnung war mit Bohlen bedeckt. Auf dem Holz glänzte eine hauchdünne Eisschicht.
    Der Friedhof lag am Anfang des kleinen Dorfes. Es hieß
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