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GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

Titel: GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche
Autoren: Jason Dark
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Tanner?«
    »Ja.«
    »Was sagt denn der Arzt? Er hat die Leiche doch untersucht. Von Tod eingetreten kann ja hier nicht die Rede sein. Um welche Zeit könnte man der Leiche wohl den Kopf abgeschnitten haben?«
    »Das kann der Doc nicht feststellen, Sir.«
    »Mist, verdammter. Sind denn alle Zeugen gefragt worden?«
    »Bis auf eine.«
    »Und wer ist das?«
    »Diese Detektivin, die die Ohnmächtige aus dem Raum geholt hat.«
    »Ach so, ja. Holen Sie die Frau her, Tanner. Und Sie, Mr. Lanning, können jetzt gehen.«
    »Danke, Sir.« Der Friedhofsangestellte stand auf, nickte den Männern zu und verschwand.
    Chiefinspektor Sherman zündete sich seine Pfeife wieder an. »Das wird ein Fall«, sagte er kopfschüttelnd und stieß dicke, blaugraue Qualmwolken gegen die Decke. »Ich glaube, Tanner, daran können wir uns die Zähne ausbeißen. Ich habe ja schon viel erlebt – aber so etwas. Sind das überhaupt noch Menschen, Tanner?«
    »Ich weiß nicht, Sir.« Tanner war ein schmaler Typ mit dunkler Hornbrille und langem braunen Haar, das die Ohren bedeckte. Er stand jetzt auf und trat ans Fenster. »Wenn man so die Fachzeitschriften studiert, Sir, da…«
    »Ach, hören Sie mir doch mit Ihren Zeitschriften auf.«
    Tanner blieb jedoch hartnäckig. »Werfen Sie das nicht so weit weg, Sir. In der vergangenen Woche noch habe ich einen Bericht über Sekten und Teufelsanbeter gelesen. Diese Leute haben schreckliche Riten. Sie machen vor nichts halt. In dem Bericht stand auch, daß jemand eine Leiche gestohlen hat und sie durch finstere Beschwörung wieder zum Leben erwecken wollte.«
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Natürlich, Sir. Aber die Dinge sind nun einmal nicht wegzuleugnen.«
    »Gut, Tanner. Bleiben Sie bei Ihren Zeitschriften, ich halte mich lieber an die Tatsachen und werde mal mit dieser Jane Collins reden. Bitten Sie die Lady doch herein.«
    Wenig später betrat Jane Collins das Zimmer. Der Chiefinspektor bot ihr einen Platz an, und sein Assistent Tanner mußte stehenbleiben.
    »Darf ich rauchen?« fragte Jane.
    »Aber bitte.«
    Tanner gab der Detektivin Feuer, was diese mit einem freundlichen Lächeln quittierte, so daß der junge Tanner rote Ohren kriegte.
    »Wir haben uns ja vorhin schon kurz kennengelernt«, sagte Sherman, »und ich habe mit Erstaunen registriert, daß Sie Detektivin sind. Eine Frage vorweg. Waren Sie beruflich hier?«
    »Nein.«
    »Bleibt nur noch privat übrig«, sagte Sherman mit einem angedeuteten Lächeln. Er sprach aber dann nicht weiter, sondern wartete auf eine Erklärung, die Jane ihm auch nicht länger vorenthalten wollte.
    »Der Verstorbene war ein entfernter Verwandter von mir. Ein Onkel zweiten Grades. Er hat mir einmal während meines Studiums kräftig unter die Arme gegriffen, und er galt sogar als relativ vermögend.«
    Sherman nickte. »Das habe ich auch gehört. Ihr Onkel hieß Graham Sounders. Hatte er weitere Verwandte?«
    »Soviel ich weiß, war da noch ein Neffe«, erwiderte Jane.
    »Der aber nicht zur Trauerfeier erschienen ist«, bemerkte Chiefinspektor Sherman. »Gibt es einen Grund dafür?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Sherman lächelte hintergründig. »Gab es denn nicht irgendwelche Gerüchte?«
    Jetzt lächelte Jane auch. Sie drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und meinte: »Sie sind ein schlauer Fuchs, Sir. Aber über Gerüchte und Anschuldigungen rede ich nicht gerne.«
    »Es bleibt ja unter uns.« Sherman schielte Jane Collins über seine Pfeife hinweg an.
    »Okay, weil Sie es sind, Chiefinspektor. Man sagt, Neffe und Onkel hätten sich gehaßt. Phil Sounders ist seinem Onkel, wo er konnte, aus dem Weg gegangen. Die Leute hier im Dorf erzählten, daß er ihn seit Jahren nicht mehr besucht habe.«
    »Weiß denn jemand, wo dieser Neffe wohnt?« fragte Sherman.
    »Nein.«
    Sherman lehnte sich zurück. »Sie sind doch eine Frau, Miss Collins. Und man sagt den Frauen ja nach, sie seien gefühlsbetonter als wir Männer und sie gäben viel auf die Intuition. Sagen Sie mir eins, Miss Collins, glauben Sie, daß Haß noch über den Tod hinweg reicht?«
    »Möglich.«
    »Aber auch in dieser extremen Form, wie wir sie heute erlebt haben?«
    »Ja.«
    »Dann sind Sie schlauer als ich und können sich mit meinem Assistenten zusammentun. Er ist eifriger Fachzeitschriftenleser und hat vor allen Dingen die Zunahme der Sekten und Teufelsanbetertätigkeit mit großem Interesse verfolgt. Er sieht den Mordfall in diese Richtung laufen.«
    »Womit er gar nicht mal unrecht
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