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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett
Autoren: Jason Dark
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Hilflosigkeit traten in seine Augen. Er dachte an Milly und daran, daß sie sich jetzt schutzlos in der Hütte befand.
    Larry Harker versuchte zu kriechen. Er schaffte es nicht. Der heimtückische Schlag hatte sein Nervenzentrum, seine Reflexe gelähmt.
    »Milly!« Larry Harker hatte das Gefühl zu schreien, doch es war kaum ein Krächzen, das aus seiner Kehle drang.
    Er fühlte, wie die Kälte durch seinen Pullover zog. Die Sicht auf die Hütte war ihm versperrt.
    Eine schreckliche Ahnung stieg in ihm hoch.
    ***
    Angst und Grauen schnürten Milly Day die Kehle zu und bannten das Mädchen auf der Stelle.
    Die Gestalt, die vor der Tür stand, sah aus wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Sie war riesig, reichte bis zur Decke.
    Magisch wurde Millys Blick von der Sense angezogen. Sie sah die blitzende, höllisch scharfe Klinge, auf der sich das Licht der Kerzen brach.
    »Was – was wollen Sie?« hauchte Milly, die sich einzureden versuchte, daß alles nur ein Scherz war, den sich Larry ausgedacht hatte.
    Der Sensenmann verzog das knöcherne Gesicht. »Dein Leben«, sagte er mit dumpfer Grabesstimme.
    Millys Augen wurden weit. Panikartig schüttelte sie den Kopf. »Sie – Sie wollen mich töten?«
    »Ja.«
    Milly begann plötzlich zu lachen. »Der Spaß war gut, wirklich. Doch jetzt gehen Sie bitte, und sagen Sie Larry, daß Sie mich wirklich erschreckt haben.«
    »Ich werde gehen«, antwortete der Tod. »Aber erst nachher.«
    »Was heißt das?« Millys Stimme zitterte.
    »Nachdem ich dich getötet habe.«
    Erst jetzt schien dem jungen Mädchen die ganze Tragweite der grausamen Wahrheit bewußt zu werden. Das war kein Scherz, das war blutiger Ernst. Warnungen von Freundinnen kamen ihr in den Sinn. Laß dich nicht mit Larry Harker ein, hatten sie ihr gesagt. Der hat so etwas Komisches an sich. Gelacht hatte sie über die Warnungen, doch jetzt war es zu spät.
    Der Tod hob die Sense.
    Die gekrümmte Klinge der Spitze zeigte auf Millys Brust.
    Im gleichen Augenblick warf sich das Mädchen herum. Das federnde Stahlblatt verfehlte sie um wenige Millimeter und jagte in die Tastatur des Klaviers. Die Tasten zerbarsten, flogen durch die Luft. Dumpf schlugen einige Saiten an.
    Milly hatte sich über das Bett gerollt, kam auf die Füße und hetzte auf die rettende Tür zu.
    Der Tod lachte hohl, schwang die Sense über den Kopf und ließ sie durch die Luft pfeifen.
    Diesmal hatte Milly keine Chane.
    Ihre Hand befand sich nur noch Millimeter vom Türgriff entfernt, als sie einen mörderischen Schlag in den Rücken bekam. Noch im gleichen Augenblick kam der Schmerz, doch den spürte Milly Day schon nicht mehr.
    ***
    Urplötzlich wich die Lähmung von Larry Harker. Der junge Mann konnte es im ersten Moment nicht begreifen, doch dann sprang er auf die Füße.
    Mit langen Schritten hetzte er dem Haus entgegen.
    Milly! Das war sein einziger Gedanke.
    Larry übersah eine tückische Baumwurzel, rutschte aus und fiel hin. Er spürte den Aufprall bis in die Haarspitzen, doch die Sorge um Milly ließ ihn den Schmerz vergessen.
    Er raffte sich wieder hoch.
    Schon sah er den Lichtschein, der aus der halboffen stehenden Tür fiel.
    Larry fiel ein, daß er bei seinem Weggang die Tür bis auf einen kleinen Spalt geschlossen hatte.
    Sein Herz hämmerte wie verrückt. Larry warf sich gegen die Tür. Sie klemmte. Etwas Schweres mußte dahinter liegen.
    Larry wand sich durch den Türspalt.
    Und da packte ihn das Entsetzen.
    Milly Day lag auf dem Boden.
    Tot!
    Larry Harker sah das Blut und glaubte plötzlich, den Verstand zu verlieren. Schreiend warf er sich über die Tote. Tränen rannen an seinen Wangen entlang. Seine Finger strichen über das wachsbleiche verzerrte Gesicht.
    »Milly!« flüsterte er weinend. »Milly, bitte, du darfst nicht tot sein. Nein, du nicht.«
    Larrys Worte wurden immer wieder von einem krampfhaften Schluchzen unterbrochen.
    Doch seine Milly gab keine Antwort.
    Larry kam auf die Knie und schob die Arme unter Millys Körper. Er achtete nicht darauf, daß er blutverschmiert war, er hatte nur Augen für Milly.
    Behutsam legte er die Leiche auf das Bett, setzte sich auf die Kante und hielt Millys Hand.
    Lange starrte er in ihr Gesicht, und nur langsam begann er zu begreifen, daß Milly Day tot war.
    Larrys Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt, seine Lippen bebten, die Augen waren voll Tränen. »Ich werde den Mann finden, der das getan hat, Milly«, flüsterte er. »Ich werde ihn finden und ihn genauso umbringen, wie er dich
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