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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod
Autoren: Jason Dark
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durch einen raffinierten Trick in die Irre geführt worden waren. Denn auf sie hatte man es abgesehen. Sie sollten die Opfer sein. Für Dr. Tods grausame Experimente.
    Der Gang, durch den Hank ging, erweiterte sich zu einem kleinen Saal.
    Die Wände waren unterteilt in schmale hohe Türen.
    Hank blieb stehen. Langsam drehte er sich im Kreis, starrte die Türen an.
    Der Raum war in schummriges Rotlicht getaucht. Etwas klatschte vor Hank auf den Boden.
    Ein Tropfen.
    Hank bückte sich, fuhr mit dem Finger über die Flüssigkeit.
    Sie klebte.
    Hank lief plötzlich ein Angstschauer über den Rücken. Was er hier zwischen den Fingern spürte, war Blut.
    Menschenblut!
    Im selben Augenblick öffnete sich hinter seinem Rücken eine der vielen Türen.
    Hank wirbelte herum.
    Das gräßliche Knarren hatte ihn gewarnt.
    Eine Hand tauchte auf, ein Arm – und…
    Hank schluckte. Seine Augen weiteten sich entsetzt. Er wankte zurück, stieß gegen eine Tür.
    Sein Verstand weigerte sich, das aufzunehmen, was er sah.
    Vor ihm stand Nick, sein bester Freund.
    In seiner Brust steckte ein Dolch…
    ***
    Vor Schreck war der blonden Jill die Kehle wie zugeschnürt.
    Instinktiv rollte sie ihren Körper zusammen, preßte den Kopf in beide Arme.
    Ihr Fall wurde abrupt gebremst.
    Jill landete weich.
    Sie blieb erst einmal liegen, versuchte, sich über ihre Lage klar zu werden.
    Jill war ein nüchtern denkendes Mädchen. Daß diese Rutschfahrt nicht zu den Scherzen des Horror-Kabinetts gehörte, war ihr klar. Vielleicht hatte sie auch aus Versehen einen Mechanismus ausgelöst, oder aber man hatte sie in eine Falle gelockt.
    Bei diesem Gedanken schauderte sie.
    Aber warum gerade sie? Und was war mit Hank und den anderen geschehen?
    Jill bekam Angst. Hundsgemeine Angst, die sich nicht unterdrücken ließ.
    Sie stand auf.
    Es war stockdunkel um sie herum. Jill bückte sich und stellte fest, daß sie auf einem Kissen gelandet sein mußte.
    Sie hob den Kopf, versuchte, ihren Weg zurückzuverfolgen.
    Kein Lichtschimmer drang von oben hier herunter.
    Jill schluckte. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und versuchte vergeblich, das Panikgefühl niederzukämpfen.
    Vielleicht war alles gar nicht so schlimm, war es doch nur ein Scherz dieses Kabinetts.
    Jill machte ein paar vorsichtige Schritte. Der Boden unter ihnen Füßen war hart wie Stein.
    Jill hielt die Hände ausgestreckt, suchte in der Dunkelheit nach irgendwelchen Gegenständen.
    Ihre Fingerspitzen berührten etwas Weiches.
    Im ersten Augenblick zuckte Jill zurück, doch dann faßte sie nach.
    Jill runzelte die Stirn. Das fühlte sich an wie – ja, wie Stoff. Jill faßte fester zu. Genau, das war Stoff, aber einer der besseren Sorte. Nämlich Samt.
    Sofort dachte Jill an den Begriff Vorhang. Was wird sonst aus Samt hergestellt?
    Sie ging weiter. Hielt ihre Hände dabei immer an dem Vorhang.
    Sie spürte, daß der Samt Falten geworfen hatte. Eventuell gab es hier sogar einen Durchschlupf, wie auf einer Bühne.
    Dieser Gedanke beflügelte Jill. Ihre Arme brachten den Vorhang in Bewegung, dann hob sie ihn hoch.
    Er war schwer, und es kostete sie Mühe.
    Jill kroch darunter hinweg.
    Im nächsten Moment schrie sie schmerzhaft auf. Hinter dem Vorhang befand sie eine Holzwand. Sie war genau mit dem Kopf dagegengestoßen.
    Jill schluchzte. Wo sie auch hinfaßte, überall nur die Holzwand.
    Erst jetzt kam dem Girl die Ausweglosigkeit ihrer Lage voll zu Bewußtsein.
    Sie war gefangen. Voll und ganz einem unbekannten Schicksal ausgeliefert.
    Und ihre Freunde? Würden sie sie je hier finden?
    Hoffnungslosigkeit keimte in Jill auf. Sie kroch wieder zurück, setzte sich auf das Kissen.
    Minutenlang saß sie unbeweglich. Die Stille zerrte an ihren Nerven. Sie hörte sogar das leise Ticken ihrer Armbanduhr.
    Plötzlich stand Jill auf. Sie warf sich gegen den Vorhang und trommelte mit beiden Fäusten gegen die dahinterliegende Wand.
    »Ich will hier raus!« gellte ihre Stimme. »Ich will hier raus!«
    Immer wieder schlug sie die Fäuste gegen die Wand, bis sie anfingen zu schmerzen.
    Ihre Schreie wurden von den Vorhängen verschluckt. Niemand würde sie hier hören.
    Jill wankte zurück. Tränen liefen über ihr Gesicht. Das junge Mädchen begann zu beten. Es war das einzige, was ihr in der Verzweiflung einfiel.
    Jills Lippen bebten, sie zitterte am ganzen Körper.
    Das Mädchen war mit den Nerven fertig.
    Und darauf hatte Dr. Tod gewartet. Er hatte sie schon die ganze Zeit aus einem Versteck heraus
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