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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod
Autoren: Jason Dark
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Ort Tonbridge, eine verschlafene Kreisstadt am Rand einer karstigen Bergkette.
    Dort hatte Dr. Tod sein Domizil errichtet.
    Wagen begegneten ihm kaum.
    Zwei Stunden später stand er wieder in seinem unterirdischen Reich.
    Doch diesmal hatte er das Laboratorium nicht betreten. Er war in einen anderen Raum gegangen. Hier befand sich die Kultstätte des Unheimlichen.
    Das Verlies war nicht einmal groß. Es war kreisrund angelegt und die Wände mit violetten Tüchern bespannt. Ein einfacher Steinaltar stand in der Mitte des Raumes. Flankiert wurde er von zwei hohen Schalen, in denen seltsame Kräuter schwelten und einen betörenden Duft verbreiteten.
    Dr. Tod dämpfte seine Schritte, als er den Raum betrat. Zum erstenmal spürte er so etwas wie innere Spannung – denn hier war das Reich des Teufels.
    Auf dem Altar lag die mit Wachs überzogene Leiche. Die Arme hingen zu beiden Seiten hinab.
    Dr. Tod legte den Penner vor den Altar. Der Mann war noch am Leben.
    Dann warf sich der Unheimliche auf den Boden und berührte mit der Stirn die kalten Steine.
    Dr. Tod begann zu sprechen. Es waren seltsame Laute, die aus seinem Mund drangen. Beschwörungsformeln, die in keinem Buch standen und aus den Urzeiten der Welt stammten. Die Kräuter in den Schalen begannen stärker zu rauchen.
    Wie ein dichter Vorhang legte sich der Qualm über den Raum.
    Konturen eines Gesichtes erschienen. Es war eine Höllenfratze.
    Abstoßend und häßlich. Asmodis selbst war aufgetaucht, um seinen ersten Diener zu erhören.
    Etwas Schreckliches geschah.
    Asmodis nahm das Opfer an. Er entfernte die Seele aus dem Leib des Bewußtlosen, um sie dem Monster einzugeben.
    Jimmy krümmte sich unter gräßlichen Schmerzen. Er schrie, bäumte sich auf und fiel dann zusammen.
    Jimmy war tot.
    Dr. Tod hatte schon längst nicht mehr gesprochen. Noch immer hatte er seine Stirn gegen den Stein gedrückt.
    Nur langsam hob er den Kopf.
    Der Rauch hatte sich verzogen. Der Unheimliche konnte alles klar und deutlich erkennen.
    Er sah den toten Jimmy. Sein Blick glitt höher, saugte sich an dem Altar fest…
    Das Unmögliche war eingetreten.
    Der mit Wachs überzogene Tote bewegte die Arme.
    Er lebte!
    Asmodis hatte ihm die höllische Glut eingegeben.
    Das Grauen nahm seinen Anfang…
    ***
    Über London stand eine strahlende Frühlingssonne.
    Die Millionenstadt – oft grau und düster – schien wie aus einem Dornröschenschlaf erwacht zu sein.
    Die Straßen wirkten heller, freundlicher, und selbst die ältesten Häuserfassaden sahen nicht mehr so abstoßend häßlich aus.
    Aber auch mit den Menschen war eine Verwandlung vor sich gegangen. Die meisten hatten gute Laune. Sie redeten wieder mit dem Nachbarn, und sogar in den großen Büros wurde nicht mehr dumpf vor sich hingebrütet.
    Doch das Grauen lag schon auf der Lauer…
    Aber davon merkte kein Einwohner der Millionenstadt etwas.
    Noch nicht…
    Es war ein Feiertag, und das einen Tag vor dem Wochenende.
    Wer frei hatte, war König.
    Nick und Helen hatten frei. Die beiden Achtzehnjährigen saßen in einer Pizzeria, ihrem Stammlokal, und nuckelten Cola.
    Außer ihnen befanden sich nur noch drei Gäste in dem kleinen Lokal.
    Helen, ein blondes Girl, das viel von Popmusik und wenig von BHs hielt, schaute ärgerlich zur Uhr. Dabei bildeten sich immer mehr Falten auf ihrer kleinen Stirn.
    »Wenn die beiden anderen nicht bald kommen, dann gehen wir alleine.«
    Nick grinste nur. »Wohin denn? Wir haben doch keinen Wagen.«
    Daraufhin warf ihm Helen einen bitterbösen Blick zu.
    Helen war ein quirliges Geschöpf mit kurzen blonden Haaren und einer unwahrscheinlichen Stupsnase. Nick sagte immer ›Paß nur auf, daß es bei dir nicht reinregnet‹, worauf grundsätzlich ein Krach folgte.
    Nick mochte jedoch seine Helen. Er nahm auch gerne ein paar Fehler in Kauf. Irgendwann in diesem Jahr wollten sie sich verloben. Helen fand das zwar altmodisch, doch Nick hatte es verstanden, sie zu überreden.
    »Noch eine Cola!« rief Helen dem schwarzhaarigen Kellner zu.
    »Langsam werde ich aber sauer, Nick. Wenn die beiden…«
    Die Glastür der Pizzeria wurde schwungvoll aufgestoßen.
    »Na, schon lange gewartet, ihr beiden?« rief ein hochgeschossener, unwahrscheinlich dünner junger Mann Helen und Nick zu.
    Er ließ die anderen gar nicht erst zu Wort kommen. »Hallo, Gino, uns auch zwei Cola. Mensch, ist das ein Wetter!« Der Neuankömmling – er hieß Hank – warf sich neben Helen auf den Stuhl und streckte seine langen
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