Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
leere Gefäß sofort wieder auf.
    Die Stimmung schlug fast über. Sogar die Gäste an der Bar klatschten, in manche Augen trat ein hungriges Funkeln, wenn die Blicke über die Körper der beiden Tänzerinnen glitten.
    Niemand ahnte etwas von dem Grauen, das bereits zu ihnen unterwegs war.
    Noch in dieser Nacht sollte ein Alptraum Wirklichkeit werden und das in Erfüllung gehen, was in zahlreichen Filmen als eine Apokalypse des Bösen über die Leinwand geflimmert war. Noch tanzte man in diesem Lokal in der South Bronx, noch feierten in Manhattan die Touristen, noch machten New Yorker und Fremde die Nacht zum Tage, aber das Grauen schwebte wie ein gewaltiges Schwert über der Stadt zwischen Hudson und East River.
    »Champagner!« brüllte der Frosch und verlangte sein Glas. Er bekam es und schüttete sich das Zeug in die Kehle. Dabei verzog er das Gesicht und rülpste. Sein Hemd zeigte dicke Schweißflecken, der Mund war geöffnet, die Augen quollen noch weiter aus den Höhlen, und sein Atem ging schwer.
    »Verdammt!« schrie er und schleuderte das Glas zu Boden, wo es in zahlreiche Splitter zerbrach. Dann wankte er zurück und ließ sich auf seinen Stuhl fallen.
    In diesem Moment verstummte die Musik. Für Sekunden wurde es still.
    Die Bewegungen der Tänzerinnen erstarben. Der Frosch rülpste laut, weil der Sekt hochkam.
    Dann beugte er sich vor, grinste schief und schrie: »Striptease! Los, ihr beiden, weg mit den Klamotten. Zeigt mal, was ihr zu bieten habt. Wir wollen was sehen — oder?«
    Beifallsstürme waren die Antwort. Jeder hatte darauf gewartet. Jetzt wurden Männerträume wahr, denn die Girls hatten wirklich etwas drauf.
    Sie lächelten.
    An der Theke drehten sich die Männer um. Niemand schaute mehr auf das Flaschenregal. Auch Angel Zingara legte sein Tablett weg. Der Wirt beugte sich vor und stützte beide Ellbogen auf die Thekenplatte. Es wurde spannend.
    »Musik!« schrie der Frosch.
    Einer seiner Männer warf Geldstücke in die Box. Sekunden später hämmerte der Beat durch die Kneipe.
    Die beiden Mädchen nickten sich zu. Es war nicht das erste Mal, daß sie so etwas taten. Sie waren bereits ein eingespieltes Team. Synchron begannen sie mit den Hüften zu kreisen. Jeder hatte nur Augen für sie.
    Niemand schaute zur Tür, auf deren Schwelle zwei Gestalten standen, die nicht zu der Clique aus der South Bronx gehörten.
    Sie waren auch keine Menschen, sondern Zombies. Xorron schickte seine ersten Boten vor, die Invasion hatte begonnen…
    ***
    Das Klatschen steigerte sich zu einem wilden Rhythmus. Keinen hielt es mehr auf dem Stuhl. Die beiden Girls waren in einer sagenhaften Form.
    Sie tanzten sich selbst in Ekstase, schüttelten ihre Körper, beugten sie vor, wieder zurück, und das geschah alles so geschmeidig, daß die Zuschauer das Gefühl haben konnten, die Mädchen würden keine Knochen haben, sondern ein Gummiskelett.
    Ein angetrunkener Gast schrie mit überlauter Stimme. »Schmeißt endlich die Fetzen, ihr Gänse!«
    Red Head Jackson holte kaum aus. Doch sein Treffer war punktgenau.
    Er schleuderte den Schreier vom Barhocker zu Boden, wo er liegenblieb und sich seinen blutenden Mund hielt.
    In diesem Augenblick betraten die Zombies den Schankraum. Fast unauffällig wirkten sie, und niemand beachtete sie, so daß sie sich vorschieben konnten und bis dicht an den Kreis der Zuschauer gelangten. Die Gaffer wandten ihnen den Rücken zu. Alle waren sie fasziniert von den beiden Tänzerinnen, die ihre T-Shirts angehoben hatten, so daß es nicht mehr lange dauern konnte, bis sie wegflogen.
    Die Zombies gingen weiter. Sie umrundeten den Kreis der Gaffer und bewegten sich auf die Music Box zu. Sie wurden zwar gesehen, doch niemand kümmerte sich um sie.
    Unter lautem Gebrüll schleuderte das Mädchen mit den langen Haaren sein T-Shirt weg.
    Arme reckten sich in die Höhe. Hände griffen zu, jeder wollte das schweißnasse Shirt ergattern, das nach Parfüm und Puder roch. Fast prügelte man sich darum, und auch die zweite war dabei, ihr Shirt über den Kopf zu streifen, als der erste Zombie die Music Box erreichte. Er sah das Kabel und den Stecker.
    Seine Hand griff zu.
    Mit einem Ruck riß er den Stecker aus der Dose.
    Die Musik jaulte auf. Es waren schrille Töne, die in den Ohren schmerzten, dann folgte eine bedrückende Stille.
    Die Bewegungen der beiden Tänzerinnen erstarben. Und auch die Zuschauer wußten im ersten Augenblick nicht, was sie sagen sollten.
    Etwas wirklich Ungeheuerliches war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher