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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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versuchen, ihn zu wecken, damit er nach Hause gehen konnte.
    Marisa berührte seine Schulter und rüttelte ihn sanft. „Hallo? Wachen Sie auf!“ Ein tiefes Stöhnen ertönte, Muskeln zuckten unter ihrer Hand. Eindeutig ein Mann, auch wenn sie bisher nur den Arm sah und der Rest von ihm im Dunklen verborgen lag. Etwas stieß sie von hinten an. Einem Herzinfarkt nahe, ruckte sie herum. Angus! Sie schob seine Schnauze beiseite. „Geh zurück ins Haus, ich komme gleich.“
    Wie immer dachte der Bloodhound erst einmal über den Befehl nach, bevor er sich zurückzog und neben der Tür auf den Boden legte. Ausnahmsweise war ihr sein Ungehorsam recht, sie fühlte sich beschützter, wenn er in der Nähe war. Widerstrebend wandte sie sich wieder dem Mann und damit dem drängenderen Problem zu. Die Lippen zusammengepresst ließ sie ihre Hand über seine Schulter dorthin gleiten, wo der Kopf sein musste. Bartstoppeln kratzten über ihre Fingerspitzen, geleiteten sie zu seinem Gesicht. Diesmal war sie etwas weniger sanft, als sie seine Wange tätschelte. „Wachen Sie auf!“
    Der Mann drehte sich so schnell um, dass sie nicht mehr reagieren konnte, das Gleichgewicht verlor und auf ihrem Hinterteil landete. Ungläubig starrte sie ihn an, wie er im Lichtschein vor ihr lag. Er war völlig und komplett nackt. Und als wäre das nicht schlimm genug, bedeckten blutende Wunden seinen Körper. Marisa betrachtete ihre Hand, mit der sie ihn berührt hatte, und erkannte unbehaglich, dass sie blutig war. Rasch wischte sie sie an ihrer Hose ab, was die Sache aber auch nicht besser machte. Was sollte sie tun? Der Mann brauchte Hilfe, soviel war klar. Mühsam rappelte sie sich auf und legte ihm erneut die Hand auf die Wange.
    „Können Sie mich hören?“
    Ein Stöhnen, die Augenlider zitterten.
    „Genau, sehen Sie mich an. Sie sind in Sicherheit.“ Jedenfalls hoffte sie das. Wer immer ihm das angetan hatte, konnte durchaus noch in der Nähe sein. „Sie müssen mir ein wenig helfen, alleine bekomme ich Sie nicht ins Haus.“ Sie strich über seine Wange, als er nicht reagierte. „Nicht wieder einschlafen, bleiben Sie bei mir.“
    Langsam öffneten sich seine Augen, und er sah sie direkt an. Marisas Herz setzte für einen Moment aus. Es kam ihr vor, als würde sie in die Seele eines Tieres blicken, wild, ungebändigt und zum Töten bereit. Marisa unterdrückte ein Zittern und ärgerte sich über ihre lächerliche Reaktion. Es lag sicher nur am ungewöhnlichen Aussehen seiner Augen, die von dichten schwarzen Wimpern umrandet waren und ein wenig schräg standen, die äußeren Augenwinkel höher als die inneren. In der Dunkelheit konnte sie die Farbe nicht richtig erkennen, doch sie schienen hell zu sein, die Pupillen nur kleine Punkte, umgeben von der riesigen Iris, die das Weiße fast verdrängte. Beängstigend. Faszinierend. Aber das war bestimmt nur eine durch das schwache Licht auf der Veranda bedingte Täuschung. Im Haus würde sie sehen, dass seine Augen ganz normal waren. Im Moment hatte sie ohnehin andere Sorgen: Irgendwie musste sie ihn ins Haus bringen, möglichst ohne dass sie beide dabei auf die Nase fielen. Denn wenn sie noch länger zögerte, war er entweder erfroren oder verblutet.
    „Können Sie aufstehen?“
    Schweigend sah er sie so lange mit diesen seltsamen Augen an, bis sie glaubte, dass er vielleicht gar nicht sprechen konnte. „Ja.“ Seine Antwort klang wie ein tiefes Grollen, das eher aus seiner Kehle als aus seinem Mund zu kommen schien.
    Marisa bemühte sich, ihren Mund wieder zu schließen und einen klaren Gedanken zu fassen. „Ähm … gut, sehr gut.“ Ihr Blick glitt an seinem Körper hinab. Er war schlank, aber an den richtigen Stellen muskulös und sicher um einiges größer als sie. Hoffentlich konnte er wirklich gehen, sonst würde sie ihn nie ins Haus bekommen. „Ich werde meinen Arm um Sie legen, und Sie stützen sich auf meine Schultern, okay? So sollten wir Sie hochbekommen.“
    Ein knappes Nicken war seine einzige Antwort.
    Er schien nicht sonderlich gesprächig zu sein, aber das war Marisa nur recht, so konnte sie sich ganz darauf konzentrieren, ihn so schnell wie möglich wieder fit zu kriegen, damit er weiterziehen konnte. Marisa schob ihren Arm um seinen Rücken und half ihm, sich aufzusetzen. Sein schweres Atmen zeigte, dass ihm die Bewegung wehtat. Seine Rippen hoben sich unter ihrer Hand, die Muskeln in seinem Brustkorb spannten sich an, als er seinen Arm um ihre Schultern legte. Schwer
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