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Gesunde Fueße

Gesunde Fueße

Titel: Gesunde Fueße
Autoren: Bea Miescher , Christian Larsen
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fortbewegen können. Das Anforderungsprofil an die neuen Füße steigerte sich massiv: Stabile Standfläche, elastische Stoßdämpfung und kraftvolles Abstoßen mussten ermöglicht und neu „designt“ werden. Keine einfache Sache! Gefragt war ein Geniestreich der Natur.
    Bereits der urmenschliche Fuß wies drei charakteristische Merkmale auf, die ihn vom Affen und vom Vormenschen klar unterschieden: Die parallel angelegte Großzehe, das dreidimensionale Fußgewölbe und der große Fersenknochen. Die Natur hat das Problem der Fußkonstruktion mit einem altbewährten Meistertrick gelöst, der Schraubenspirale.

Anatomie
    Teamwork:
Insgesamt 28 Knochen bilden das Baugerüst für die geniale Architektur des Fußes.
Fußskelett: Perfekte Arbeitsteilung auf kleinstem Raum
    Das Fußskelett ist ein komplexes Wunderwerk aus 28 Knochen und Knöchelchen. Vier gut sichtbare Orientierungspunkte helfen Ihnen bei Selbstdiagnose und Übungskontrolle: Ferse, Keilbeine, Fußknöchelreihe und Zehen.
    Die vier Hauptgelenke teilen sich die unterschiedlichen Aufgaben perfekt auf: Das obere Sprunggelenk dient dank Beuge- und Streckbewegung mit Drehkomponente der Fortbewegung. Das untere Sprunggelenk gleicht durch Kipp-Dreh-Bewegung Unebenheiten des Bodens aus. Die Mittelfußgelenke ermöglichen die Verschraubung zwischen Vor- und Rückfuß sowie den Aufbau des Fußgewölbes. Die Zehengrundgelenke garantieren elastische Stoßdämpfung beim Abrollen und Impulskraft beim Abstoßen.
Belastung: Intelligente Bewegung ersetzt alte Zöpfe
    Die Lehre vom Drei-Punkte-Stand auf Ferse, Groß- und Kleinzehengrundgelenk ist definitiv überholt und physikalisch unlogisch. Warum die ohnehin schon kleine Standfläche auf noch kleinere drei Punkte reduzieren? Punktuelle Drucküberlastung führt zu übermäßiger Hornhautbildung und Schmerzen. Richtig ist, das Körpergewicht auf der ganzen Bodenkontaktfläche zu verteilen. Die spärlichen 120 Quadratzentimeter werden so voll ausgenutzt. „Druck gleich Kraft pro Fläche“ heißt die physikalische Formel. Genau das Gegenteil der Drei-Punkte-Theorie trifft zu: Eine möglichst optimale, flächige Lastenverteilung auf die ganze Fußsohle mit Schwerpunkt auf dem Großzehstrahl.
    Bauprinzip:
Klar definierte Drehrichtungen: Der Vorfuß dreht nach innen (1), der Rückfuß nach außen (2). In der Mitte die dreieckigen Keilbeine (3). Erst die dreidimensionale Verschraubung fixiert das Bauprinzip zur stabil-flexiblen Konstruktion.
Keilprinzip: Der architektonische Klassiker
    Das Keilprinzip funktioniert wie ein Torbogen: Die einzelnen Steine müssen angedeutete Keilform haben. Zum runden Bogen aneinander gereiht ergibt sich so die gewünschte selbst stabilisierende Funktion. Der Torbogen trägt sich selbst, ohne tragende Säule in der Mitte. Der Clou des Keilprinzips: Mit wachsender Belastung werden die Keile ineinander stabilisiert. Je größer die Belastung, desto stabiler das Gewölbe! Nur so hält das Fußgewölbe ein Leben lang den statischen Dauerbelastungen stand. Das Keilprinzip funktioniert, so lange die Keilbeinspitzen unten eng beieinander liegen. Klaffen sie auseinander, geht die Verkeilung und damit die Selbststabilisierung verloren. Entscheidend sind Spiralprinzip und korrekte Drehrichtungen.
Spiralprinzip: Finden Sie den Dreh raus
    Die Schien- und Wadenbeinmuskeln bilden unter dem Fußgewölbe eine Muskelschlaufe wie ein Steigbügel. Die Schienbeinmuskeln drehen den Rückfuß nach außen. Die Wadenbeinmuskeln drehen den Vorfuß nach innen. Genial, denn so entsteht die superstabile Schraubenspirale: Auf der Unterseite wird es mit zunehmender Verschraubung eng, die Verkeilung der Keilbeine gibt Stabilität auch bei Höchstbelastung. Entscheidend sind die Drehrichtungen: Die Ferse dreht nach außen, der Vorfuß dagegen nach innen. Die Ferse steht lotrecht, das Großzehengrundgelenk hat guten Bodenkontakt.

Diagnose
    Winkelmessung:
a) Knickfuß nach innen erzeugt Kompression auf der Außenseite des Gelenks. Eine häufige Fehlstellung. b) Knickfuß nach außen kommt selten vor und erzeugt Überdruck auf der Gelenk-Innenseite.
Fersenlot der Trick gegen den Knick
    Die Knickfußstellung ist am besten barfuß von hinten sichtbar. Beim richtig belasteten Fersenbein stehen Ferse und Achillessehne lotrecht und gerade. Gemessen wird der Rückfußwinkel, der Winkel zwischen Unterschenkel-Längsachse und Ferse. Mithilfe eines Winkelmessers können Sie den Winkel exakt bestimmen. Normalerweise bilden Ferse und
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