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Gesunde Augen - ein Leben Lang

Gesunde Augen - ein Leben Lang

Titel: Gesunde Augen - ein Leben Lang
Autoren: Dirk Neuberger , Michael Hamm
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die Augen ist das grüne Blattgemüse mindestens genauso gut.
    Wer sich an die Empfehlung hält, täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen, nimmt mit einer Menge, die etwa 650 g dieser Lebensmittel entspricht, auch ausreichend Lutein und Zeaxanthin auf. Tatsächlich beträgt jedoch der tägliche Verzehr von frischem Gemüse und Obst durchschnittlich nur 265 g (Stand: Ernährungsbericht, DGE 2000).
    Empfehlungen im Sinne der offiziellen Referenzwerte liegen für die sekundären Pflanzenstoffe nicht vor. Zur Vorbeugung von bzw. zur nahrungsergänzenden Behandlung bei altersbedingter Makuladegeneration werden aber tägliche Dosierungen von mehreren Milligramm empfohlen.
    Noch mehr Farbe für gesunde Augen –
Anthocyane aus Heidelbeeren und
schwarzen Johannisbeeren
    In der Naturheilkunde ist das augenschützende Potenzial der Heidelbeere (Blaubeere) schon seit langem bekannt. Eine »beerenstarke« Ernährung soll für gute Nachtsicht sorgen: Aus diesem Grund aßen Piloten der englischen Air Force im Zweiten Weltkrieg regelmäßig Heidelbeerkonfitüre.
    Die wirksamen Schutzstoffe der Heidelbeeren, die auch in roten Trauben, dunklen Kirschen, Brombeeren und schwarzen Johannisbeeren vorkommen, sind die zu den sekundären Pflanzenfarbstoffen zählenden Anthocyane. Sie verleihen Früchten ihre blaue, rote, violette oder fast schwarze Farbe. Ähnlich wie die Carotinoide dienen sie Pflanzen als Sonnenschutz; für Menschen haben sie ein hohes antioxidatives Schutzpotenzial. Anthocyane können deshalb vermutlich auch die besonders stoffwechselaktiven Sehzellen der Retina und ihre damit verbundene Empfindlichkeit gegen Schädigungen durch freie Radikale schützen. Erste Laborversuche an Zellkulturen lassen darauf schließen. Darüber hinaus nimmt man an, dass die farbigen Anthocyane auch die Versorgung der Sehzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff sicherstellen, indem sie stabilisierend auf die Blutgefäße wirken. Die feinen Versorgungsgefäße der Aderhaut müssen besonders stabil sein: Blutungen aus mikrofeinen undichten Stellen im Auge würden den Lichtdurchtritt im Auge und somit den Seheindruck beeinträchtigen.
    Dieser die Gefäßwand festigende Effekt ist für Diabetiker besonders wichtig. Infolge der Erkrankung treten oft nach einigen Jahren Schäden in den Augen auf. Bei der so genannten diabetischen Retinopathie kommt es zu Blutungen aus den feinen Gefäßen der Aderhaut. Beerenfrüchte mit ihren schützenden Anthocyanen könnten einen wichtigen Beitrag zur Festigkeit der Blutgefäße im Auge leisten.
    Experimentelle Studien im Labor belegen diesen Wirkungszusammenhang, während Studien am Menschen kein einheitliches Bild ergeben – vermutlich auch deshalb, weil sie entweder über einen zu kurzen Zeitraum und/oder mit zu geringen Anthocyan-Dosen durchgeführt wurden. Insgesamt ergeben sich aber viel versprechende Hinweise in Bezug auf eine verbesserte Nachtsicht und Sehleistung, wenn man davon ausgeht, dass sich eine an Beerenfrüchten reiche Ernährung erst nach dauerhaftem Verzehr positiv auswirkt. Entsprechend sollten frische und tiefgefrorene Beerenfrüchte sowie daraus hergestellte Konfitüren und Säfte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Ferner sind anthocyanreiche Extrakte aus Heidelbeeren oder schwarzen Johannisbeeren in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, oft in Verbindung mit anderen für die Augenleistung wichtigen Mikronährstoffen und Schutzstoffen, erhältlich.

    Abb. 8: Brombeeren enthalten wie Heidelbeeren und schwarze Johannisbeeren die schützenden Anthocyane.

    Zink – das Multitalent
    Zink ist als lebenswichtiges Spurenelement für Wachstum und Stoffwechsel unentbehrlich. Seine biologische Bedeutung dürfte vor allem im Vorkommen von Zink-Metall-Enzymen liegen. Es ist Bestandteil von zirka 200 verschiedenen Enzymen des Stoffwechsels und spielt bei der Insulinspeicherung, der Proteinbiosynthese und für das Immunsystem eine Rolle. Als Bestandteil antioxidativer Enzyme trägt Zink auch zum Oxidationsschutz der Zellen bei.
    Zink besitzt auch eine große Bedeutung für die Augenfunktion. Es kommt insbesondere in der Retina in hoher Konzentration vor. Das Spurenelement greift u.a. in den Vitamin-A-Stoffwechsel ein und reguliert die Licht-Rhodopsin-Reaktion im Auge.
    Die Zufuhrempfehlung für Zink beträgt 7 mg für Frauen und 10 mg für Männer. Zinkmangel infolge einseitiger Ernährung führt zu Wachstumsstörungen, Appetitlosigkeit, Verzögerung in der Wundheilung und
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