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Gesunde Augen - ein Leben Lang

Gesunde Augen - ein Leben Lang

Titel: Gesunde Augen - ein Leben Lang
Autoren: Dirk Neuberger , Michael Hamm
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und eine Blende.
    Um das Sehen und die komplexe Leistung der Augen zu begreifen, müssen wir uns zunächst ein Bild von den wichtigsten Bauteilen unseres Sehorgans, d.h. von seiner Anatomie, machen. Das Auge stellt sich als fast kugelförmiger Augapfel dar, der in der Augenhöhle eingebettet liegt. Wie bei einem Kameraobjektiv fällt Licht durch die einzelnen Bauteile des Auges: durch Hornhaut, vordere Augenkammer, Pupille, Linse und Glaskörper. Hornhaut, Linse und Glaskörper sind vollkommen transparent, d.h. klar und lichtdurchlässig, damit die eintretenden Lichtstrahlen nicht abgelenkt oder absorbiert werden.
    Die Pupille steuert die Lichtmenge, die zur Netzhaut gelangt. Die Hornhaut bündelt das einfallende Licht. Die entstehenden Bilder werden über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet. Dort werden die optischen Eindrücke verarbeitet und interpretiert.
    Zur Versorgung und Funktionserhaltung sowie zum Schutz der Augen dienen Tränendrüsen, Augenbrauen, Augenlider sowie Bindehaut, Augenmuskeln, Blutgefäße und sensible Nerven.
    Die folgende anatomische Darstellung zeigt alle am Sehvorgang beteiligten Bauteile im Querschnitt.

    Abb. 1: Das Auge und seine funktionellen Bestandteile

    Bauplan des Auges
    Sehen wir uns die Funktionen der für den Sehvorgang zuständigen Bestandteile genauer an. Der Augapfel hat einen Durchmesser von etwa 24 Millimeter und liegt eingebettet in einem schützenden Mix aus Fett- und Bindegewebe in der knöchernen Augenhöhle. Die Augenmuskeln ermöglichen ihm Bewegungen nach oben, unten, rechts und links – ebenso wie das Rollen der Augen. Der Sehnerv und die Nerven der Augenmuskeln sind die Verbindungen zum Gehirn.
    Den größten Anteil am Augapfel hat der Glaskörper, der das Augeninnere zwischen Linse und Netzhaut ausfüllt. Es handelt sich dabei um eine gallertartige, durchsichtige Masse, die zu 98 Prozent aus Wasser und einem geringen Anteil an Zucker- und Eiweißverbindungen besteht.
    Die beiden Augenkammern sind weitaus kleiner als der Glaskörperraum und von Kammerwasser ausgefüllt, das der Ernährung der Linse und Hornhaut dient und zur Stabilisierung der Augenform beiträgt.
    Das eigentliche »Fenster« des Auges ist die Hornhaut – durch sie fällt das Licht ein und wird es gebündelt. Die Hornhaut ist ganz wesentlich für die Sehkraft und wirkt wie eine Vorsatzlinse. Sie steuert immerhin zwei Drittel der Lichtbrechkraft des Auges bei.
    Die Hornhaut besteht aus fein verwobenen Kollagenfasern, die eine glasklare, etwas über einen halben Millimeter dicke Kuppel bilden. Auf ihrer Außenseite wird diese Kuppel von der Tränenflüssigkeit benetzt. Diese Flüssigkeit schützt das Auge vor dem Austrocknen und stellt zudem ein Gleitmittel dar.
    Tränen – mehr als Wasser
    Jeder Mensch produziert etwa ab seiner dritten Lebenswoche täglich durchschnittlich ein Gramm Tränenflüssigkeit.
    Das hört sich zunächst nach nicht sehr viel an. Die Tränenflüssigkeit ist aber eine besonders ausgeklügelte Mixtur und so einzigartig, dass es bisher noch nicht gelungen ist, sie durch so genannte »künstliche Tränen« oder Tränenersatzmittel exakt nachzubilden.

    Abb. 2: Der Tränenfilm setzt sich aus drei Schichten zusammen.
    An tränenreichen Tagen kann die durchschnittlich produzierte Tränenmenge um das Hundertfache erhöht sein, wobei diese Flüssigkeit dann aber eine andere, einfachere Zusammensetzung aufweist.
    Mit jedem Lidschlag wird ein hauchdünner Tränenfilm über das Auge verteilt, der die Oberfläche glatt, sauber und geschmeidig hält und sie vor Bakterien schützt. Um all diese Aufgaben zu erfüllen, bedarf es einer ganz besonderen Zusammensetzung.
    Der Tränenfilm wird von unterschiedlichen Drüsen gebildet und setzt sich aus drei Schichten zusammen: einer schleimhaltigen, einer wässrigen und einer fetthaltigen.
    Die fetthaltige Phase hat die Aufgabe, den Tränenfilm zu stabilisieren. Hierdurch wird ein zu rasches Verdunsten der Flüssigkeit verhindert.
    Die wässrige Phase versorgt die Hornhaut mit Nährstoffen und enthält darüber hinaus Abwehrzellen. Mit ihnen werden eindringende Keime bekämpft.
    Die schleimhaltige Phase umhüllt Fremdkörper und hilft mit, diese unschädlich zu machen.
    Außer aus Wasser bestehen Tränen auch aus Mineralien, Eiweiß, Enzymen, Schleimstoffen, Fettanteilen und bakterienzersetzenden Stoffen. Vitamine spielen ebenfalls eine Rolle. Das in der Tränenflüssigkeit enthaltene Vitamin C erfüllt zwei Aufgaben: Es dient als
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