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Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Titel: Gesucht - Ein Lord zum heiraten
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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außerdem beigebracht, Kentworth? Piquet?“
    „Ich denke nicht …“, begann Chloe.
    „Kommen Sie, Lady Chloe“, unterbrach Mr. Blanton sie.
    „Nur ein Spiel. Solche Fähigkeiten sollte man nicht verkümmern lassen.“
    „Obwohl ich immer wieder feststelle, dass Kartenspielen zum großen Teil Glückssache ist.“ Emily Coltrane musterte Chloe mit dem kühlen, missbilligenden Blick, mit dem sie sie stets ansah.
    „Nun, es hängt davon ab, ob man weiß, wie man die Gelegenheit nutzt, die sich einem bietet“, sagte Brandt schleppend.
    „Das weiß Lady Chloe auf jeden Fall“, dröhnte der Squire. „Kommen Sie, noch ein Spiel.“
    Komm schon, Chloe, noch ein Spiel. Plötzlich war sie wieder in dem dunklen, feuchten Arbeitszimmer in Braddon Hall, und ihr Bruder Lucien lächelte charmant und bedrängte sie schmeichelnd, eine weitere Runde gegen einen seiner betrunkenen Freunde zu spielen. Sie konnte sich nicht weigern, denn dann würde sein strahlendes Lächeln verschwinden und dem höhnischen Grinsen weichen, das ihr Angst machte. Also musste sie so lange weiterspielen, bis er sie in ihr Schlafgemach schickte, wo sie in ihr Bett und in einen von Albträumen geplagten Schlaf fallen würde.
    „Chloe?“ Marguerites besorgte Stimme riss sie aus ihrer Trance. Sie erhob sich, die Freude über ihren Sieg war verschwunden. Im Augenblick wollte sie nur noch fort. „Danke, nein. Jedenfalls nicht jetzt. Emily hat völlig recht. Ich habe einfach Glück gehabt.“
    Brandt erhob sich ebenfalls. „Lady Chloe hat mir einen Tanz versprochen.“ Er reichte ihr seinen Arm. „Ich werde Sie in den Ballsaal zurückbegleiten.“
    Sie wusste kaum, was sie tat, als sie sich bei ihm einhakte. Marguerite nickte, obwohl sie noch immer besorgt aussah. „Eine großartige Idee.“
    Chloe brachte ein Lächeln zustande. Brandt führte sie in den Ballsaal, wo gerade ein Ländler getanzt wurde. Er sah sie mit einem nachdenklichen, prüfenden Blick an.
    „Wo haben Sie so gut Kartenspielen gelernt?“
    Sie erschrak. „Sir Preston hat es mir beigebracht.“ Das klang selbst in ihren eigenen Ohren gelogen.
    „Seine Fähigkeiten als Lehrer übersteigen anscheinend seine Fähigkeiten als Spieler bei Weitem.“
    „Ich hatte heute Abend einfach Glück.“
    „Natürlich.“
    Sie hatte den Verdacht, dass er ihr kein Wort glaubte. „Ich … ich werde bestimmt haushoch verlieren, wenn ich das nächste Mal spiele.“
    „Sie unterschätzen Ihre Fähigkeiten. Sie sind außergewöhnlich talentiert.“
    „Wenn das so ist, dann ist es ein Talent, das ich lieber nicht hätte!“, platzte es aus ihr heraus. Als sie seinen erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte, hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen.
    „Sie brauchen sich dessen nicht zu schämen“, sagte er schließlich. „Ich bezweifle, dass Sie die Absicht haben, Ihr Talent an den Spieltischen zu nutzen.“
    Einen Augenblick lang war ihr schwindlig, und ihr wurde beinahe übel. „Ganz sicher nicht“, erwiderte sie schwach.
    Er starrte sie an. „Ich wollte Sie nicht aufregen.“
    „Ich … das haben Sie nicht.“
    „Sie sehen aus, als würden Sie gleich in Ohnmacht fallen. Vergessen Sie den Tanz. Sie sollten sich setzen.“
    Bevor sie protestieren konnte, führte er sie in ein kleines Zimmer neben dem Ballsaal, in dem es verschiedene Sitzgelegenheiten gab. Er brachte sie zu einem Sessel und bestand darauf, dass sie Platz nahm. „Ich werde Belle zu Ihnen schicken und Ihnen eine Limonade holen.“
    Wenige Minuten später kam Belle in den Raum geeilt. „Chloe, was ist los? Brandt sagt, du wärest im Ballsaal beinahe in Ohnmacht gefallen.“
    „Er übertreibt.“
    Belle setzte sich in den Sessel neben ihr und betrachtete sie besorgt. „Was ist passiert?“, fragte sie sanft.
    „Nichts …“, begann Chloe, brach dann jedoch ab. „Oh, Belle, ich habe etwas ganz Schreckliches getan. Ich habe mit Sir Preston, Mr. Blanton und Brandt Whist gespielt. Sir Preston war mein Partner und … und wir haben gewonnen.“
    Belle schwieg einen Augenblick. „Was ist daran so schrecklich?“
    „Ich habe die ganze Zeit so getan, als verstünde ich nichts vom Kartenspielen! Und niemand sollte herausfinden, dass das nicht stimmt! Ich hatte wirklich nicht vor, zu spielen, doch als Lady Kentworth darauf bestand, habe ich schließlich zugestimmt. Ich merkte sofort, dass sie mich schonten, und das machte mich wütend. Ich wollte ihnen beweisen, dass ich nicht so dumm bin, wie sie meinten … Was mir
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