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Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Titel: Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
Autoren: Anja von Kanitz , Wolfgang Mentzel
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Besonderen kann ich vielleicht auch sagen, dass ich gut …“
    Besser: „Ich kann gut …“
Leiten Sie Ihre Sätze nicht mit „Ich denke“, „Ich glaube“ oder anderen Formulierungen ein, die Unsicherheit oder Zweifel signalisieren, wenn Sie sich Ihrer Sache sicher sind.
    Beispiele: Für die eigene Kompetenz einstehen
    „Ich denke, ich kann ganz gut organisieren“
    Besser: „Ich kann gut organisieren.“
    „Ich glaube, ich kann sagen, dass mir kreative Aufgaben liegen.“
    Besser: „Mir liegen kreative Aufgaben.“
Verzichten Sie auf unnötige Verkleinerungen.
    Beispiele: Das eigene Licht nicht unter den Scheffel stellen
    „Da war ich auch ein bisschen für die Koordination zuständig.“
    Besser: „Ich war mitverantwortlich für die Koordination.“
    „Um Ihnen da mal ein kleines Beispiel zu geben: Ich habe …“
    Besser: „Ich möchte Ihnen gerne ein Beispiel geben: …“
Wenn Sie sich sicher sind, ist der Konjunktiv die falsche Form.
    Beispiele: Könnten oder können Sie?
    „Ich würde schon denken, dass ich der Aufgabe gewachsen bin.“
    Besser: „Nach den Erfahrungen, die ich bisher gesammelt habe, gehe ich davon aus, dass ich der Sache gewachsen bin.“
    „Ich könnte vielleicht auch dafür die Verantwortung übernehmen.“
    Besser: „Ich kann mir gut vorstellen, Verantwortung für den Bereich X zu übernehmen. Ich habe entsprechende Erfahrungen in ….“
Wenn Sie etwas von jemandem wollen, sprechen Sie es klar aus, adressieren Sie Ihren Wunsch und verzichten Sie auf versteckte Appelle.
    Beispiele: Direkte Ansprache
    „Es wäre vielleicht ganz gut, wenn jemand mich informieren könnte.“
    Besser: „Karla, bitte informier' mich, wenn's so weit ist.“
    „Die Post muss heute noch weggebracht werden.“
    Besser: „Frau Dornhöfer, nehmen Sie bitte heute die Post noch mit.“

Gezielt fragen
    Fragen können Prozesse anregen, sie können helfen, Informationslücken zu schließen, andere dazu bringen, ihre Argumente auf den Tisch zu legen, motivieren und vieles mehr. Fragen können aber auch ein Gespräch blockieren. Wer jemanden zum Reden bringen möchte und dies mit einem dafür ungeeigneten Fragetypus versucht, wird schnell scheitern. Wichtig ist zu wissen, mit welchen Fragen Sie was bewirken, damit Sie Fragen gezielt nutzen können.
    Offene und geschlossene Fragen
    Grundsätzlich kann man zwischen geschlossenen und offenen Fragen unterscheiden.
    Geschlossene Fragen
    Geschlossene Fragen sind Fragen, die die Antwortmöglichkeit sehr einschränken. Sie fragen nach einem bestimmten Wort und sind oft lediglich mit Ja oder Nein zu beantworten.
    Beispiel: Ja oder nein?
    „Sind Sie verheiratet?“
    „Steht mir ein Dienstwagen zur Verfügung?“
    „Haben Sie bereits eine Lebensversicherung abgeschlossen?“
    Wichtig
    Geschlossene Fragen können Sie einsetzen, um eine gezielte, verbindliche Information zu einem präzise eingegrenzten Punkt zu erhalten. Sie eignen sich auch dazu, Vielredner im Zaum zu halten und „Nägel mit Köpfen“ zu machen.
    Wenn Sie mehr über andere erfahren wollen, jemanden zum Reden animieren und ein Gespräch in Schwung bringen möchten, sind geschlossene Fragen ein ungeeignetes Mittel. Als Fragender fühlen Sie sich oft genötigt, gleich die nächste Frage zu stellen, um das Gespräch am Laufen zu halten. So kann Frage auf Frage folgen und das Gespräch bekommt eher den Charakter eines Verhörs als den einer Unterhaltung.
    Offene Fragen
    Offene Fragen lassen dem anderen hingegen mehr Spielraum zu antworten. Sie beginnen mit einem der W-Frageworte: Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum. Deshalb nennt man sie auch W-Fragen.
    Beispiel: Hintergründe erfragen
    „Wie steht Ihre Familie zu Ihren Umzugsplänen?“
    „Was halten Sie davon, Frau Falter mit der Aufgabe zu betrauen?“
    Der Befragte kann auswählen, was und wie viel er erzählen möchte. In der Regel bekommen Sie bei offenen Fragestellungen mehr Informationen. Da der Befragte Inhalt und Gewichtung der Antwort stärker steuern kann, erfahren Sie mehr von ihm als Person. Dies ist oft hilfreich, um die Bedürfnisse und Ziele des anderen (z. B. eines Kunden) zu erfassen. Geschickte Gesprächspartner können sich bei offenen Fragen aber auch gut herausreden. Da kann eine präzise und zielgenaue geschlossene Frage Abhilfe schaffen.
    Offene Fragen sind das Mittel der Wahl, wenn
Sie die Perspektive von anderen kennen lernen und verstehen wollen,
Sie sich ein Bild von einem komplexen Vorgang oder Sachverhalt machen
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