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Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Titel: Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
Autoren: Anja von Kanitz , Wolfgang Mentzel
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einschlägiger Berufspraxis, das ist nicht der Knüller. Die große Wohnung lässt sich so wahrscheinlich nicht halten. Aber immerhin ein festes, geregeltes Einkommen. Hat in diesen Zeiten auch was für sich.“
    Der Familienvater: „Nicht schlecht! Dann bist du nicht mehr so viel unterwegs, hast mehr Zeit für die Kinder. Dann kannst du auch am Nachmittagmal so zeitig zu Hause sein, dass du noch zusammen mit den Kids ins Schwimmbad kannst.“
    Der Abenteurer: „Mensch, das kannst du doch nicht machen. Morgens hin, stempeln, nachmittags raus, stempeln. Und dann in so einer hierarchischen Behörde, wo alle Mühlen so langsam gehen und jeder nur bis zu seinem eigenen Schreibtisch denkt. Das hältst du gar nicht aus. Du brauchst Projekte, Herausforderungen! Lass den Mist, du wirst schon noch was Besseres finden.“
    Der Schicksalsergebene: „Wenn's das sein soll, dann werden sie dich schon nehmen. Wenn nicht, dann nicht.“
    Es wird deutlich, dass Herr Kerber die vielen kritischen Stimmen nicht in seine Entscheidung, sich zu bewerben, eingebunden hat. Er war sich selbst nicht darüber im Klaren, ob er die Stelle überhaupt will. Erst wenn man sich ausreichend mit den verschiedenen inneren Beratern auseinander gesetzt und zu einer inneren Überzeugung gefunden hat, kann man nach außen sicher und überzeugend auftreten.
    Wichtig
    Ein überzeugendes Auftreten nach außen setzt innere Klarheit und Sicherheit voraus.
    Müssen oder wollen Sie zu einer Sache Stellung beziehen oder eine Entscheidung treffen und diese in einem Gespräch darlegen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
    Checkliste: Sich klären
1
Welche verschiedenen Gedanken und Gefühle registrieren Sie? Machen Sie sich Notizen. So bekommen Sie leichter einen umfassenden Überblick. Betrachten Sie diese unterschiedlichen Gedanken und Gefühle als Mitglieder Ihres inneren Beraterteams. Sie repräsentieren Ihr gesamtes verfügbares Wissen und Ihre Erfahrung. Versuchen Sie auch, die leisen Teammitglieder mit Ihrer Botschaft wahrzunehmen.
2
Benennen Sie die verschiedenen Stimmen und bringen Sie deren Haltung zu der Angelegenheit kurz und knapp auf den Punkt (wie in vorhergehendem Beispiel).
3
Überlegen Sie, wie Sie unter Berücksichtung der verschiedenen Stimmen zu einer Haltung kommen können, die Sie nach außen hin vertreten und verantworten wollen und können. Mit welcher Haltung können Sie möglichst viele Aspekte der verschiedenen Stimmen berücksichtigen?
4
Nehmen Sie diese Ergebnisse als Grundlage für die Vorbereitung des bevorstehenden Gesprächs.
    Niemals unter Zeitdruck handeln
    Wenn jemand Sie in einem Gespräch zu einer Entscheidung drängt, Sie selbst aber noch nicht wissen, was Sie möchten, ist es ein legitimes Mittel, die Antwort aufzuschieben.
    Beispiel: Um Aufschub bitten
    „Ich möchte gern noch einmal kurz über die Sache nachdenken. Ist es für Sie o. k., wenn ich mich gegen Mittag noch mal bei Ihnen melde und Bescheid sage?“
    Lassen Sie sich nicht in die Enge treiben
    Manchmal reicht schon eine halbe Stunde, manchmal möchte man eine Nacht darüber schlafen oder vielleicht sogar mehrere Tage nachdenken. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um sich ein klares Bild zu machen. In vielen Fällen lässt man sich schneller in eine Entscheidung hineindrängen, als es die Sache verlangt. Die Folgen einer unausgewogenen Entscheidung belasten Sie dann unter Umständen lange. Sobald Ihnen Ihre Haltung zu einer wichtigen Frage imGespräch nicht sofort klar ist, nehmen Sie sich die Zeit, sich zu klären und Ihr inneres Team zu befragen. Im Anschluss daran fällt es Ihnen leichter, ausgewogen und verantwortlich zu entscheiden und dies auch souverän zu vertreten.
    Klar formulieren
    Wenn Sie wissen, was Sie vertreten wollen und Ihre Haltung gefühlsmäßig und argumentativ gut fundiert ist, wird es Ihnen leichter fallen, klar zu formulieren. Doch manche Menschen haben sich angewöhnt, ihre an sich eindeutige Haltung und Überzeugung hinter zaghaften Formulierungen zu verschleiern und dadurch abzuschwächen.
    Folgende Techniken erleichtern es Ihnen, Ihre Meinung klar zu vertreten:
Verzichten Sie auf Weichmacher wie „eigentlich“, „vielleicht“, „wohl“, wenn Sie sich Ihrer Sache sicher sind.
    Beispiele: Keine Weichmacher im Vorstellungsgespräch
    „Welche Kompetenzen bringen Sie denn für diese Aufgabe mit?“
    „Ja, ich kann eigentlich ganz gut mit Menschen umgehen.“
    Besser: „Ich kann gut mit Menschen umgehen.“
    „Im
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