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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht
Autoren: Victoria Laurie
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als Geisterjägerin. Ich zahle dafür, oder das Geschäft ist gestorben.«
    Ich hob die Hände. »Okay. Von mir aus. Wie du meinst.«
    Karen zog die Kappe von ihrem Tintenschreiber. »Gut. Schön, dass du so einsichtig bist. Wie hoch ist dein Honorar?«
    »Hundert Dollar pro Tag.«
    Steven bekam wieder einen Hustenanfall, und ich warf ihm einen warnenden Blick zu. Es kam Acht infrage, von meiner Freundin den vollen Preis zu verlangen.
    »Tatsächlich?«, fragte Karen skeptisch. »Auf deiner Website heißt es zweihundertfünfzig pro Tag.«
    »Muss ein Tippfehler sein«, gab ich leichthin zurück.
    »Halte mich nicht für blöd«, sagte Karen und kritzelte etwas in das Zahlenfeld auf dem Scheck. Mit einem kräftigen Ruck riss sie ihn aus dem Block, stand auf und reichte ihn mir. »Das sollte für etwa eine Woche reichen. Und denk bloß nicht daran, ihn nicht einzulösen.«
    Ich warf einen Blick auf den Scheck. Für mein Gewissen enthielt er viel zu viele Nullen. Ich öffnete schon den Mund, um zu protestieren, da hob Karen gebieterisch die Hand. »Nein, keine Widerrede, M. J., Geschäft ist Geschäft.«
    »Aber Teek –«
    »Nein«, sagte sie eisern. »Wir sind quitt. Ich rufe dich in einer Stunde an und gebe dir Bescheid, wann wir losfahren können. Die Schule liegt im Hinterland von New York, ganz in der Nähe von Lake Placid. Wenn wir heute Abend losfahren, können wir auf halber Strecke in einem netten Hotel übernachten, das ich kenne. Ist es für dich okay, ein Zimmer mit mir zu teilen?«
    »Natürlich.« Ich warf einen Blick auf Steven. »Sofern du nichts dagegen hast, ein Zimmer mit Gilley zusammen zu nehmen?«
    »Das ist kein Problem«, sagte er zuvorkommend.
    Karen schenkte ihm ein Lächeln. »Perfekt. Dann buche ich zwei Doppelzimmer. Wenn wir um fünf abfahren, sind wir gegen elf dort. Ich hoffe, es macht euch nichts aus, dass es so weit weg ist?«
    »Nein, überhaupt nicht«, sagte Steven. »Dann können wir den neuen Van einweisen.«
    »Einweihen«, berichtigte ich behutsam.
    »Was ist der Unterschied?«, fragte er.
    »Nach deiner Variante würden wir ihn in die Klapse befördern.« Ich drehte mich zu Karen um. »Wir werden die Erlaubnis der Schulleitung brauchen, Teek.«
    »Überlass das mir«, sagte sie resolut.
    »Ich muss auch mit Evie reden«, fügte ich hinzu.
    »Kein Problem, das geht klar. Kevin und seine Frau wohnen etwa eine Stunde von der Schule entfernt. Und etwa zwanzig Minuten von der Schule entfernt hat meine Familie eine Skihütte. Die ist groß genug für uns alle. Wir können sie als Basislager nehmen.«
    »Bist du sicher, dass Kevin mich an seine Tochter ranlassen wird?«
    »Dafür sorge ich schon, glaub mir.«
    In diesem Augenblick kam Gilley von seinem Ausflug zum Imbissstand zurück. Er war in Begleitung des Bagelboten und flirtete mit ihm auf seine typische Art. »Ach, schon okay, Jay«, sagte er gerade. »Jeder kann mal seinen Wecker verschlafen.« Als er Karen durch die Bürotür erspähte, rief er: »Teeko! Schön, dich zu sehen, Darling. Ach, was seh’n die Mädels heute prächtig aus. Der Pulli ist toll.« Er machte eine ausladende Geste. »Einfach spektakulär, diese Einblicke.«
    Ich räusperte mich laut, weil mir klar war, dass Karen heute nicht in der Stimmung für Gilleys Komplimente war. Karen lächelte ihm dennoch zu. »Hi, Gil. Ich denke, M.J. wird dich über alles informieren. Wir hören uns in einer Stunde«, schloss sie und entschwand durch die Tür.
    Gil warf mir einen neugierigen Blick zu, während der Bote geduldig darauf wartete, dass Gil Bagel und Cola bezahlte. Ich stand auf. »Tank den Van auf, Gil. Wir haben einen Auftrag!«
    Gilley aß erst genüsslich seinen Bagel und trank die Cola, bevor er nach draußen zum Van ging, um schon mal Teile unserer Ausrüstung einzuladen.
    Ein gewaltiges Plus bei Stevens Teilhaberschaft war seine finanzielle Unterstützung, die es uns ermöglicht hatte, eine kaum überbietbare technische Ausrüstung für die Geisterjagd anzuschaffen. Wir besaßen zwei Nachtsichtkameras, zwei tragbare elektronische Wärmebildkameras, drei Elektrofeldmeter, mehrere Walkie-Talkies der neuesten Generation, einige Videomonitoren, Digitalkameras und Laptops und – nicht zu vergessen – einen glänzenden neuen Van, um das alles auch zu transportieren. Mit Steven war uns so etwas wie ein Weihnachtsmann für Technikfreaks ins Haus geschneit.
    »Nimmst du den Vogel auch mit?«, fragte Steven, während ich mit einer Liste von Sachen, die wir
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