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Gerris Freunde als Detektive

Gerris Freunde als Detektive

Titel: Gerris Freunde als Detektive
Autoren: Tilde Michels
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auch.“
    Das hatte keiner erwartet; die Kinder nicht und die beiden Diener erst recht nicht.
    „Das wollen Sie wirklich tun?“ rief Max begeistert. „So einfach verzichten auf sechzigtausend Mark?“
    „Wenn wir das gewußt hätten . . sagte Hubert entschuldigend.
    Und Lotte stellte befriedigt fest: „Sie sind prima, Herr Pfefferkorn.“
    „Ganz prima“, bekräftigten die andern.
    Prima? Hatten die Kinder wirklich gesagt, er sei prima? Das hatte noch niemand zu ihm gesagt. Er schaute unsicher zu Karl und Friedrich. „Habt ihr das gehört?“ fragte er, und er mußte sich räuspern, denn seine Stimme war ganz heiser vor Freude. „Ich bin prima. Diese Lausebande sagt, ich sei prima.“
    „Das ist doch auch eine große Tat“, sagte Hubert.
    „Ein Opfer ist das“, ergänzte Max.
    „Und Sie wollen gar nichts dafür haben?“ fragte Gerri.
    Ob er etwas dafür haben wollte, hatte Herr Pfefferkorn noch nicht überlegt. „Vielleicht besucht ihr mich mal wieder“, meinte er. Und zu den beiden Dienern gewandt, setzte er hinzu: „Tut mir gut, dieses Grünzeug. Da lebt man auf, was?“
    Karl nickte eifrig, und Friedrich sagte: „Das ist doch meine Rede: Jugend gehört her, Bewegung...“
    Karl gab ihm einen Rippenstoß, weil sich Herr Pfefferkorn jedesmal ärgerte, wenn Friedrich mit seiner Bewegung anfing.
    „Wir kommen natürlich recht gern“, sagte Lotte.
    „Wir könnten Ihnen die Zeitung vorlesen“, schlug Max vor.
    Herr Pfefferkorn mußte lachen. „Vorlesen? Eigentlich sehe ich selbst noch recht gut.“
    Nun beratschlagten alle, was sie dem Herrn Pfefferkorn Gutes tun könnten.
    Schließlich sagte Friedrich: „Ich wüßte, wie ihr dem Herrn Pfefferkorn helfen könntet: Ihr müßt Sport treiben mit ihm. Da wird er müde und kann wieder schlafen.“
    „Sport?“ wiederholte Martin. „Wenn Sie glauben, daß das hilft...“
    Sie schauten den wuchtigen Herrn Pfefferkorn prüfend an. Sehr trainiert sah er wirklich nicht aus, und er rief auch gleich ganz erschrocken: „Aber um Himmels willen, soll ich denn jetzt noch anfangen zu turnen?“
    „Wie wär’s denn mit Fußball?“ schlug Hubert vor. „Sie haben doch einen riesigen Park, da könnte man leicht einen Fußballplatz abstecken.“
    „Fußball, Klasse!“ schrien die Kinder begeistert.
    „Da wird der Herr Pfefferkorn Torwart.“
    „Oder Mittelstürmer, da muß er mehr laufen.“
    „Fußball... Mittelstürmer...“, sagte Herr Pfefferkorn zögernd. „Glaubt ihr wirklich?“
    „Klar“, sagte Max.
    Friedrich konnte sich nicht zurückhalten. „Dürfen wir da vielleicht auch mitmachen, der Karl und ich?“ fragte er. „Uns täte Bewegung
    Bei Friedrichs Lieblingswort fuhr Herr Pfefferkorn ärgerlich mit der Hand durch die Luft. „Bewegung“, grunzte er. „Du mit deiner Bewegung! — Aber trotzdem. Könnt schon mitmachen.“
    Er schüttelte den Kopf. Fußball! So was! dachte er. Da kamen so ein paar Kinder daher und krempelten sein ganzes Leben um. Und es machte ihm noch dazu Spaß. „Wenn das der Uhrenhändler wüßte“, sagte er.
    „Der Uhrenhändler“, rief Max. Er war richtig erbost, als er an ihn dachte. „Ein Wucherer ist das, ein Zauberstriezi!“
    „Das Geld muß er wieder hergeben“, erklärte Lotte.
    „Dafür laßt mich nur sorgen“, sagte Karl. „Dem rücke ich auf die Bude. Und diesmal laß’ ich mich nicht so leicht abfertigen.“
    Herr Pfefferkorn besänftigte ihn: „Einen kleinen Gewinn soll er schon haben, der alte Gauner. Denn geholfen hat er mir auf jeden Fall. Ich habe mit einem Mal Freunde. Seit langer Zeit sind mal wieder Kinder um mich.“
    „Wir sorgen auch bestimmt dafür, daß Sie wieder schlafen können“, versprach Gerri.
    Herr Pfefferkorn nickte ihm zu. „Das ist gut, Gerri. — Aber jetzt komm, nimm endlich deinen Schlaf. Ich helfe dir.“
    Er griff nach dem Glas, zog den Stöpsel heraus und träufelte den Inhalt vorsichtig in Gerris Augen. Das blaue Licht erlosch. Alle sahen, daß das Glasgefäß leer war.
    Gerri fuhr sich über die Augen: „Mir ist schon viel besser“, sagte er. „Ich werde ganz müde.“
    „Da schaut nur, wie er gähnt“, sagte Herr Pfefferkorn gutmütig. „Jetzt schläft er schon im Stehen. Komm, das kannst du bequemer haben.“
    Er nahm Gerri, trug ihn behutsam auf sein großes Bett und betrachtete ihn.
    Gerri schlief fest.

    „Das ist das Tollste, was ich je erlebt habe“, murmelte Friedrich.
    Herr Pfefferkorn wendete sich zu den Freunden: „Na, und ihr? Es ist
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