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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen
Autoren: Christina Dodd
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hielt die Luft an. Die Farbe wich aus seinem Gesicht, er wurde sonderbar grau. »Sie kleines Würstchen wagen es, mich einen Idioten -« Der Schweiß lief ihm von der Stirn die Wangen hinunter.
    »Mr. Sabrinski, ist alles in Ordnung?« Constance berührte seine Schulter.
    Mr. Sabrinski brach zusammen und schlug hart auf dem Boden auf.
    »Oh, du lieber Gott«, hörte Meredith eine Stimme sagen, die wie ihre eigene klang.
    Mr. Givens kam um seinen Schreibtisch herum und war mit einem langen Schritt bei Mr. Sabrinski. »Mrs. Farrell, rufen Sie den Notarzt.«
    Constance eilte an ihren Schreibtisch und griff zum Telefon.

    Mr. Givens rollte Sabrinski herum.
    Meredith drückte sich an die Wand. Mr. Sabrinski war kreidebleich. Seine Augen waren nach hinten verdreht.
    Mr. Givens suchte den Puls, dann zog er sein Armani-Jackett aus. »Jason, hilf mir bei der Herzmassage.«
    »Verflucht!« Mr. Urbano riss sich gleichfalls das Jackett herunter und kniete sich hin. »Verdammt, Zack, das ist alles deine Schuld.«
    Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten ließ Givens eine Gefühlsregung sehen. Und wieder wirkte er überrascht.
    Dann gingen die Männer ans Werk. Einer bearbeitete die Brust und der andere blies Luft in die Lungen, als seien sie beständig damit befasst, Männer wiederzubeleben, die in Mr. Givens’ Büro vor Wut kollabierten.
    Als der Notarzt eintraf, atmete Mr. Sabrinski wieder ohne fremde Hilfe, und ein Sanitäter teilte Mr. Givens mit, dass sein rasches Eingreifen Mr. Sabrinski das Leben gerettet hatte.
    Das Lob ließ Mr. Givens kalt. Als Sabrinski hinausgerollt wurde, wischte er sich mit seinem schneeweißen Taschentuch die Finger ab. »Genug Dramatik für heute?«
    »Ich hoffe es.« Mr. Urbano wischte sich ebenfalls die Hände ab, aber Meredith fiel auf, dass seine Finger zitterten. »Ich schwöre bei Gott, Zack, dir gefällt dieser Teil des Jobs verdammt zu gut. Du hast diesem alten Mann mit Absicht einen Herzanfall beschert!«
    Meredith erstarrte.
    Constance schnappte nach Luft.
    Mr. Givens zog die Augenbrauen hoch und zeigte dabei die gleiche Menge an Gefühl wie Mr. Spock, während Dr. McCoy einen seiner Wutanfälle hatte. »Sabrinski hat sich den Herzanfall selber beschert. Er hat geschrien.«

    »Natürlich hat er geschrien. Er hat sein Unternehmen an einen Mann verloren, den dieses Unternehmen einen Dreck kümmert. Wenn du nach der Firma gegiert hättest, hätte er sich besser gefühlt, aber du hast ja deine Eismann-Nummer durchgezogen.«
    Mr. Givens sah Urbano ziemlich seltsam an, während der in sein Jackett schlüpfte. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Urbano rieb sich mit der Hand über das Gesicht und sprach es aus. »Ich meine, er hat Recht. Aus dir ist ein herzloser Schweinehund geworden. Ich wette, du hältst es keine Woche aus, ohne jemanden zum Weinen zu bringen oder zu feuern oder ganz einfach jeden, den du triffst, mies zu behandeln.«
    Meredith hörte Constance leise »Genau« sagen, aber sie schaffte es nicht, sich von der Szene loszureißen und ihre Freundin anzusehen.
    Mr. Givens’ Miene wurde noch hochmütiger. »Ich bin sehr freundlich - zu denen, die es verdienen.«
    »Jeder verdient ein wenig Höflichkeit. Aber du wägst deine freundlichen Worte ab, als wären sie aus Gold, und dann geizt du noch beim Verteilen. So hältst du es mit deinen Verwandten, mit deinen Freunden - die dich übrigens einladen, das Hockeyspiel nächsten Sonntag auf ihrem neuen, großen Fernseher anzuschauen -«
    »Danke, aber ich kann nicht. Ich habe zu arbeiten.«
    »Vielleicht bist du deshalb so unmöglich. Du arbeitest zu viel.« Mr. Urbano stützte die Hände in die Hüften. »Gut, aber diesmal rufst du meine Frau an und sagst ihr persönlich, dass du schon wieder kneifst. Bring sie zum Weinen, so wie jeden anderen auch.«
    »Sie weint ganz bestimmt nicht, wenn ich nicht komme«, spöttelte Givens.

    »Sie ist schwanger! Sie weint schon bei der Kodak-Werbung!«
    Erleichtert begriff Meredith, dass Mr. Urbano und Mr. Givens Freunde waren, enge Freunde.
    Mr. Givens nahm wieder am Schreibtisch Platz. »Wenn ich dir so unangenehm bin, dann verstehe ich nicht, warum du mich bei dir zu Hause haben willst.«
    »Weil ich dein Freund bin, auch wenn ich mich im Augenblick nicht erinnern kann, warum.«
    Meredith schielte nach Constance. Constance beobachtete die Szene mit unverhohlener Neugier. Als Meredith Mr. Givens ansah, begriff sie, warum. Es kümmerte Givens nicht, dass die beiden älteren Frauen
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