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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
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über andere Waffensysteme.
    Er war fast unzerstörbar. Er konnte Teleskopbeine ausfahren, mittels eines Düsenantriebs durch die Luft fliegen oder senkrecht an einer Stahlwand hoch laufen. Der Erste Gencoy war ein technisches Wunderwerk. In der Tiefe des Ozeans hätte er ohne Schutzanzug genauso gut überleben und aktiv sein können wie im Weltraum.
    Kein Wunder, dass er sich für die Krone der Evolution hielt. Und diejenigen, die nach ihm kamen, seine Geschöpfe, die neue Superrasse. Für ihn hatten die Menschen, außer als Ressourcen, ausgedient.
    Er schaute sich auf dem Bahnsteig um, der ausschließlich dem Gentec-Konzern vorbehalten war. Der Einfachheit halber behielt er seine Tarnmaske bei.
    Über Funk forderte er seine Begleiter, Roboter in verschiedenen Formen und gentechnisch veränderte Wesen, auf, ihm zu folgen. Ein Teil davon trug sichtbare Waffen der konventionellen Art. Bei den anderen konnte man davon ausgehen, dass sie nicht wehrlos waren.
    Oldwater gab über Funk einen Befehl. Er schwebte voran, von einem Düsenstrahl angetrieben, passierte Kontrollsysteme und gelangte in einen gläsernen Lift, den außer ihm noch ein paar Gencoys seines Gefolges betraten. Einer von ihnen war Captain Savage, ein Robot, der aussah wie ein zwei Meter großer Modellathlet.
    Sniper hatte ihn übel zugerichtet und zuletzt im Hype von De Kalb bis auf den Kopf mit ihrem Laser zerstrahlt. Savage war jedoch rasch rekonstruiert worden, die Festplatte seines Gehirns behielt man bei – ein anderer, mit dem vorigen identischer Körper war dafür bereitgestellt worden.
    Wie Oldwater war auch Captain Savage mit einem Raketenflugzeug, das außerhalb von De Kalb startete, nach Japan gebracht worden. Er marschierte nun hinter seinem Herrn und Meister.
    Oldwater und seine Begleiter gelangten in einen großen Konferenzsaal im 48. Stock. Es gab halbrunde Sitzreihen, die anstiegen, und vorn einen Konferenztisch, der ebenfalls halbrund war und von dem aus man zu den Sitzreihen schaute, die ähnlich wie die eines Stadions oder Großraumkinos angeordnet waren.
    Im Hintergrund befand sich eine Projektionswand. Techniker, teils menschlich in ihrem Äußeren, innerlich gentechnisch aufgerüstet, standen an einem Schaltpult. Gencoy One hatte an dem halbrunden Konferenztisch den Ehrenplatz in der Mitte.
    Dieser war erhöht, um seine besondere Bedeutung zu unterstreichen. Etwa hundert Anwesende waren da – von Personen konnte man angesichts auch positronischer und nicht mehr organischer Lebewesen nicht sprechen. Sie warteten.
    »Heil Gencoy One!«, tönte es vokal und über Funk sowie Ultraschall. Durch Verstärker konnte Gencoy One sich an vielen Punkten der Welt mitteilen und auch Nachrichten empfangen. »Wir die Neue Rasse, die Nachfolger der Menschheit, die Krone der Evolution stehen am Tor zu den Sternen.«
    Oldwater salutierte. Das war ein Überbleibsel aus seiner menschlichen Existenz, als er zur NASA gehört hatte und ein bekannter Astronaut gewesen war. Auf der Rückseite des Mondes war er etwas begegnet, was sein Dasein entscheidend veränderte.
    Er nahm seinen Platz ein. Die Großen Drei, die Superwissenschaftler Skaputow, Kaguwara und Gustavsson, waren schon da.
    Wladimir Illjitsch Skaputow erinnerte mit seinen fettigen langen dunklen Haaren und dem stechenden Blick an den Mönch Rasputin, der vor der Oktoberrevolution am russischen Zarenhof eine wichtige Rolle gespielt hatte. Rasputin war dann ermordet worden.
    Ingvar Gustavsson wies mit seiner wirren grauschwarzen Haarmähne und dem Schnauzbart Ähnlichkeit mit Einstein auf.
    Hiroko Kaguwara war eine zierliche, weißhaarige Japanerin im Kimono, mit traditioneller Frisur, in der zwei Stäbe steckten. Sie lächelte immer.
    Diese drei Superhirne hatten mit Oldwater zusammen den Konzern aufgebaut. Sie waren schon längst keine Menschen mehr, obwohl sie noch rudimentäre menschliche Eigenschaften aufwiesen. Diese unterdrückte jedoch der Zentralcomputer von Gentec, mit dem sie ständig in Verbindung standen, dessen genauen Standort nur Oldwater kannte.
    Der Zentralcomputer zeigte seine Anwesenheit durch ein buntes Wellenmuster am Bildschirm hinter dem halbrunden Tisch an. Es lief über einen kleinen Teil der gewaltigen Projektionsfläche.
    Spotlights und andere Lichtquellen brannten. Schwarz und grau war der Saal. In seinem Hintergrund befand sich eine dunkle Sphäre, in der manchmal Funken in unirdischen Farben tanzten. Mitunter hörte man von dieser Sphäre ein Zischen oder Knacken
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