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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
Autoren: Lena Valenti
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verabreichte ihr dann die Spritze.
    Eileen stieß einen zischenden Laut aus und zog die Nase kraus.
    »Heute hat es dir wehgetan.« Schnell zog Víctor die Nadel wieder heraus.
    »Es geht schon.« Sie lächelte, während sie sich den Muskel etwas massierte.
    Als er alles in seinem Koffer verstaut hatte, entspannte Víctor sich. »Tja, Glückwunsch zu deinem Abschluss.«
    »Danke.« Sie stand auf und ging zu einem großen Kühlschrank, der auf der anderen Seite des Zimmers in der Wand eingelassen war. »So wie immer?« Sie warf ihm einen Blick über die Kühlschranktür zu.
    »Ja, bitte.«
    Eileen nahm ein Bier für ihn und für sich ein Mineralwasser. Dann setzte sie sich neben ihn.
    »Wie willst du das feiern? Hast du dir schon etwas überlegt?« Fragend blickte er sie an. »Am 21. Juni ist dein Geburtstag, oder?«
    Sie bestätigte das mit einem Lächeln. Er erinnerte sich immer daran.
    »Ich glaube, ich feiere alles zusammen am Johannisfest.« Sie nahm einen Schluck aus der Vichy-Flasche.
    »Denk daran, dass du dich nicht betrinken darfst«, riet er ihr und leerte das Bier in einem Schluck zur Hälfte.
    »Ich muss nichts trinken, um eine gute Zeit zu haben.« Sie runzelte die Stirn.
    »Das weiß ich. Ich weise dich nur darauf hin. Dein Vater hat dich in meine Obhut gegeben.«
    »Du bist mein Arzt, Víctor, nicht mein Kindermädchen.«
    »Ich bin dein Arzt, und du musst auf mich hören, Eileen«, antwortete er im selben Ton wie sie. »Deine Gesundheit und mein Leben sind in Gefahr, wenn du beschließen solltest, eine von deinen Verrücktheiten auszuleben. Dein Vater ist …«
    »Mein Vater«, unterbrach sie ihn, »kann sich seine Ratschläge und Drohungen mal wohin stecken.« Sie nahm einen weiteren Schluck.
    Drohungen? , dachte Víctor. Mikhail drohte nicht. Er schritt immer gleich zur Tat. Er war ein Mann ohne Skrupel.
    »Na ja.« Er sah sie schief an. »Er macht sich einfach Sorgen um dich, oder?«
    »Jetzt sei nicht zynisch«, lachte sie los. »Ich gebe zu, ich kann die Besessenheit, die er bezüglich meiner körperlichen Unversehrtheit hat, überhaupt nicht nachvollziehen, aber an mir als Person war er nie interessiert. Das Einzige, wofür ich ihm dankbar bin, ist, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat zu studieren und dass er mich unter seinem Dach leben lässt. Wenn auch mehr wie eine Mieterin denn als seine Tochter, klar. Er hat mich nie in den Arm genommen, weißt du das?« Ihre Stimme war voller Groll. »Nicht ein einziges Mal«, fügte sie verletzt hinzu. Sie kräuselte die Lippen und sagte mit Bestimmtheit: »Aber in ein paar Wochen sieht das alles anders aus.« Ein hoffnungsvoller Schimmer tauchte in ihrem Blick auf.
    Víctor straffte die Schultern und sah sie direkt an. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich verschwinde aus Barcelona.« Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich haue ab, weg von hier und weg von seiner Kontrolle.«
    »Wie denn?«
    »Mit dem Flugzeug.«
    »Nein, nicht das … Weswegen?«
    »Der Direktor der Universität hat mich kontaktiert. Sie haben mir angeboten, an einem Projekt mit vielversprechenden Aussichten auf dem Gebiet der Pädagogik in England mitzuwirken. Es handelt sich um ein anspruchsvolles Projekt, das erstmalig in Europa durchgeführt wird. Gemeinsam mit einer Gruppe von Psychopädagogen werde ich versuchen, Grundlagen und neue Methoden des Unterrichtens für ein neues System in der Grundschule zu erarbeiten. Wir könnten das überholte Schulsystem grundlegend umgestalten.« Sie schaute ihn hoffnungsvoll an. »Das ist genial.«
    Víctors Blick verdüsterte sich, und er rieb sich das Kinn. »Weiß Mikhail Bescheid?«
    »Würde es etwas ändern, wenn er es wüsste?« Sie zog die Augenbrauen nach oben. »Nein, er weiß es nicht.« Sie sah ihn ernst an, hielt die Freude, die dieses Projekt in ihr hervorrief, zurück.
    »Du kannst das nicht geheim halten.« Er bedachte sie mit einem strengen Blick. »Er ist dein Vater.«
    »Du weißt, was passiert, wenn ich es ihm sage.«
    Natürlich wusste er das. Er würde sie nicht gehen lassen. »Sieh mal, du weißt, dass ich nicht damit einverstanden bin, wie er dich behandelt. Aber trotzdem …«
    »Meine Entscheidung steht fest. Das Ticket habe ich schon gekauft. Sie erwarten mich dort im September, aber ich wollte bereits etwas früher in London sein. Diese Stadt gefällt mir sehr gut, und so kann ich mich vorher noch etwas eingewöhnen. Mein Flug geht am 25. Juni.«
    »Du solltest es ihm sagen«, meinte er, stand
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