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Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Titel: Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter
Autoren: Courtney Milan
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musste.
    Vierhundertachtzig Tage dauerte es noch, bis ihre Schwester volljährig wurde. In vierhundertachtzig Tagen konnte ihre Schwester das Haus ihres Vormund verlassen, und Jane – Jane, der es unter der Bedingung, dass sie den erstbesten Mann heiratete, der um ihre Hand anhielt, gestattet war, in diesem Haus zu wohnen – würde all dieses Theater sein lassen können. Sie und Emily wären endlich frei.
    Jane würde lächeln, meterweise Spitze tragen und Napoleon Bonaparte persönlich als ihre Schwester bezeichnen, wenn das nur dazu führte, dass Emily in Sicherheit war.
    Stattdessen musste sie in den nächsten vierhundertachtzig Tagen nach einem Ehemann Ausschau halten, und das sehr angestrengt, dabei aber keinesfalls heiraten.
    Diese beiden Zahlen umschrieben die Mauern ihres Gefängnisses.
    Und daher lächelte Jane Geraldine noch einmal an, dankbar für ihren Ratschlag, dankbar, dass sie einmal mehr fehlgeleitet wurde. Sie lächelte und meinte es vollkommen ernst.
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Anmerkung der Autorin

    I CH HABE MICH SCHON immer für die Geschichte der Medizin interessiert, aber ich glaube nicht, dass ich vor der viktorianischen Zeit über einen Arzt hätte schreiben können. Das liegt daran, dass Ärzte vor dieser Zeit so wenig über die Ursachen von Krankheiten wussten – und zudem hatten sie so wenig Möglichkeiten Arzneien zu testen –, dass sie höchstwahrscheinlich ebenso viele Patienten umgebracht wie gerettet haben. Das ist vermutlich noch eine freundliche Schätzung.
    Die Untersuchung von Semmelweis über den Zusammenhang von Händewaschen nach einer Autopsie und Kindbettfieber, die Jonas in dieser Geschichte zitiert, wurde in der Tat durchgeführt. Leider reagierte die Mehrheit der damaligen Ärzte auf die Studie mit Empörung. Sie waren entrüstet, dass jemand die Ansicht vertrat, sie müssten sich häufiger die Hände waschen, und noch wütender, dass jemand sie für den Grund der Krankheit halten könnte. Semmelweis wurde so geächtet und litt derart unter dieser Reaktion, dass er schließlich in einem Irrenhaus endete.
    Die Blausäure, die Dr. Parwine am Anfang verschreibt, habe ich mir leider auch nicht ausgedacht. (Immer wenn Sie sich in diesem Buch über etwas aus dem Bereich der Medizin wundern, das ihnen irrwitzig vorkommt, können Sie sicher sein, ich habe es mir nicht ausgedacht.) Ich habe nach einem Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit gesucht, dessen Wirkung zweifelhaft scheint, etwas, was ein älterer Arzt in den späten 1850ern vielleicht verschrieben hätte, und ich habe dabei dieses Juwel gefunden:
    Dr. Scellier preist die folgende Mixtur als Heilmittel bei Übelkeit und Brechreiz während der Schwangerschaft an:
    Man nehme 4 Unzen Lattichwasser – 1 Skrupel Gummi Arabicum – Sirup der weißen Mohnblume, Sirup der Eibischwurzel, je 2 Unzen – 4 Tropfen Blausäure.
    aus: Colin Mackenzies Five Thousand Receipts in the Useful and Domestic Arts , nachgedruckt in anderen Bänden bis 1841
    Dr. Scellier hat zum Glück nur alle halbe Stunde einen Teelöffel von dieser Mixtur empfohlen. Aber diese Dosierung ist laut Datenblatt Materialsicherheit für Blausäure schon 100.000 Mal giftiger als die für atlantischen Lachs zugelassene Höchstbelastung.
    Wenn Sie sich fragen, ob ich das Schmalz-und-Reis-Rezept erfunden habe, lautet die Antwort – wieder einmal – nein. Ich habe aber eine Änderung durchgeführt. In der Version, von der ich gehört habe, wurde noch Natriumglutamat darüber gestreut. Mm, lecker. Danke an meine ehemalige Zimmergenossin Karen für diese erbauliche Geschichte zum Thema Sparsamkeit.
    Manchmal bin ich sehr dankbar, heutzutage in der modernen Welt zu leben. Jetzt im Moment bin ich sehr, sehr dankbar dafür.
    Auch wenn der Pranger, in diesem Fall in Form des sog. Blocks, ein Strafwerkzeug ist, das aus dem Mittelalter stammt, wurde es bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts eingesetzt. So ist die Verwendung z.B. in Berlin 1853 oder 1872 im Vereinigten Königreich nachgewiesen.

Danksagung

    I CH HÄTTE DIESE G ESCHICHTE nicht ohne Mr. Milan schreiben können, der zufälligerweise Arzt ist. Er hat mir jede Frage, auf die ich kommen konnte – von Fragen zu den Auswirkungen von Blutgefäßverengungen (Ich: „Wenn jemandes Gesicht weiß anläuft, würdest du vermuten, dass die Blutgefäße
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