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Gekauftes Spiel

Gekauftes Spiel

Titel: Gekauftes Spiel
Autoren: Stefan Wolf
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es die Sprache.
Gabys Augen leuchteten.
    »Bin ich die einzige Spielerin
unter 21 Männern?«, wollte sie wissen.
    Fender nickte. »Und ich nehme
mal an, mit deinem Charme gewinnst du jeden Kampf um den Ball.«
    »Wahnsinn!« Tim grinste.
»Pfote, den Profis werden wir zeigen, wie man einen Doppelpass spielt.« Er
wandte sich an Fender. »In welcher Mannschaft sind wir?«
    »Wo ihr wollt.«
    Gaby übernahm die Entscheidung.
»Wir schlagen uns immer auf die Seite des Schwächeren. Also sind wir bei den
Lamia-Löwen.«
    Als sie ins Stadion kamen,
herrschte dort eine Stimmung wie bei einem der großen Pokalwettbewerbe. Die
erste Halbzeit ging schon zu Ende und der AC Avanti führte 7:0, spielte also
mit angezogener Handbremse. TKKG — gehüllt in ihre roten und blauen
Sommerjacken, denn der Tag war etwas kühl — bahnten sich einen Weg durch die
Zuschauermenge auf den Tribünen und fanden die Spielerkabinen, wo Tim und Gaby
sich umzogen. Beide fieberten ihrem großen Auftritt entgegen. Karl und Klößchen
suchten sich ihre Plätze auf den Tribünen. Dann war Halbzeit.
    In der Pause stellte Fender das
junge Paar den beiden Mannschaften vor. Mario umarmte die Kids, sah aber
ziemlich gequält aus und hatte auch nicht seinen besten Tag — wusste er doch,
was in seiner Sache noch auf ihn zukommen würde.
    Dann begann die zweite
Halbzeit. Der Stadionsprecher verkündete die Namen der neuen Mitspieler. Sie
erhielten tosenden Beifall — allein schon für ihren Mut.
    Im Spiel zeigte sich Tim auch
den Spitzenspielern der Avantis konditionell ebenbürtig, rannte sich die Lunge
aus dem Leib und warf sich in jeden Zweikampf um das runde Leder, musste aber
erkennen, dass er noch meilenweit von der Spielreife, der Technik dieser Profis
entfernt war. Immerhin gelangen ihm drei Schüsse aufs Tor. Und einmal hätte
sich Fabio, der Avanti-Torhüter, beinahe vergebens gestreckt, denn nur
handbreit strich der Ball am linken oberen Eck vorbei. Das Stadion kochte.
    Gaby spielte graziös, hielt den
Ball nie lange, flitzte mit wehendem Pferdeschwanz und fädelte sogar Spielzüge
ein, für die sie vom Stadionsprecher, der sich gleich als ihr Fan geoutet
hatte, mit Lob überschüttet wurde. Auch mit dem Doppelpass klappte es, was Tim
zu den drei — erfolglosen — Schüssen aufs Tor verhalf.

    Das Spiel endete 10:0.
Frenetischer Beifall. Aber die Fans hatten noch lange nicht genug. In
Sprechchören forderten sie ein Elfmeterschießen — allerdings nur auf das
Avanti-Tor. Der einheimische Schiri gab dem Publikum nach und Fabio stellte
sich in sein Zielgehäuse.
    Am Ergebnis schien das
Elfmeterschießen allerdings nichts zu ändern. Fabio hielt einfach alles. Auch
Tim kam an die Reihe. Fünf Versuche wurden ihm zugestanden. Er donnerte zweimal
gegen die Latte, dreimal holte sich Fabio den Ball scheinbar leicht.
    Als Letzte legte sich Gaby den
Ball zurecht und im Stadion wurde es mucksmäuschenstill. Gaby wirkte sehr
entschlossen, als sie Tim mit erhobenem Daumen winkte.
    Drei beachtliche Schüsse wurden
von Fabio gehalten. Den vierten nahm er nicht ernst. Der Ball rollte ihm durch
die Beine. Tor! Gaby tanzte. Das Publikum jubelte. Sogar der Schiri
applaudierte.
    Dann trat sie zum fünften Mal
an. Wie sie Tim später eingestand, war es Zufall, denn sie hatte in die linke
Ecke gezielt. Aber der Ball zappelte im rechten, oberen Eck. Und Gaby machte
drei Purzelbäume. Der Beifall war vermutlich am Ende des Tals zu hören. Tims
Freundin hatte das Ergebnis auf 10:2 verkürzt. Auf den Händen trugen die
Lamia-Löwen sie rund ums Stadion.
    Tim hatte kräftig geklatscht,
stand aber da mit hängenden Ohren.
    Gaby legte ihm die Arme um den
Hals. »Mach dir nichts draus. Deine Berufung ist es, ein ausgebuffter Schiri zu
werden. Dann kannst du mir unauffällig helfen, damit meine Mannschaft immer
gewinnt.«
    Grinsend erwiderte er: »Versuch
nicht, mich mit deinem Charme zu bestechen. Und im Übrigen: Wer so spielt wie
du, hat’s doch gar nicht nötig, Spiele zu kaufen.«

Stefan
Wolf: Ein Fall für TKKG
     
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