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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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Finger zum Kinn. »Also gut. Fangen wir an.«
    »Aktiviere Bussard-Bugschaufeln«, ließ sich Tuvok
    vernehmen. Die Kommandantin sah auf ihren Monitor und beobachtete, wie vor den beiden Warpgondeln zwei Kraftfelder entstanden und sich nach vorn dehnten. Normalerweise dienten sie dazu, während eines Warptransfers interstellaren Wasserstoff zu sammeln.
    »Strukturbeugung des Deflektorfelds initialisiert«, sagte Kim und bediente die Kontrollen seiner Konsole.
    »Feldüberlagerung herbeigeführt, Mr. Kim«, sagte Tuvok.
    »Sie können damit beginnen, sie nach unten zu lenken.«
    »Richtungsveränderung beginnt… jetzt.«
    Janeway sah, wie sich die beiden Kraftfelder überlagerten, sich gewissermaßen umschlangen und eine Art Trichter bildeten, der langsam nach unten kippte, in einem Winkel von fast
    fünfundvierzig Grad. Rein theoretisch sollten sie imstande sein, das an Wasserstoff reiche Gasgemisch in den oberen
    Atmosphäreschichten aufzunehmen und zu den Kollektoren in den Warpgondeln zu leiten.
    »Bringen Sie uns ein wenig näher, Mr. Paris«, forderte Chakotay den Navigator auf. Langsam glitt die Voyager dem Mond entgegen.
    Die Öffnung des Trichters füllte sich allmählich mit dünnen Wolken aus Wasserstoff und Methan, als die beiden miteinander verbundenen Kraftfelder über den peripheren Bereich der Atmosphäre glitten. Ein rätselhafter Wind schien das Gas in den energetischen Trichter zu wehen. Paris brachte das Schiff weitere hundert Kilometer tiefer, stieß damit fast an die Leistungsgrenze der Manövrierdüsen. Doch innerhalb weniger Sekunden kollabierten die beiden Kraftfelder, als sie ein größeres Volumen an gasförmigen Substanzen aufnahmen.
    »Zuviel«, sagte Janeway. »Steuern Sie uns wieder höher.«
    Als sich die Voyager vom Mond entfernte, wurden die Kraftfelder wieder stabil.
    »Das Experiment ist erfolgreich, wenn auch in einem
    begrenzten Rahmen«, stellte Tuvok fest.
    »Danke«, tönte B’Elannas Stimme aus den Kom-
    Lautsprechern.
    Janeway sah von ihrem Monitor auf und lächelte. »Ich schätze, damit können wir leben. B’Elanna, für wie lange lassen sich die Kraftfelder auf diesem Niveau stabilisieren?«
    »Für ungefähr siebenundzwanzig Minuten.«
    »Gut. Vielleicht versuchen wir es später noch einmal.
    Zunächst einmal möchte ich die Sondierung des Sonnensystems vervollständigen. Die bisherigen astrophysikalischen Daten sind schon bemerkenswert genug, aber bestimmt gibt es hier noch viel mehr.«
    »Das glaube ich auch, Captain«, sagte Chakotay. »Die ersten gewonnenen Daten deuten auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen hin. Der vierte Planet weist offenbar eine überaus reiche Biosphäre auf. Vielleicht kommt er sogar als Nachschubquelle für Nahrungsmittel in Frage. Und…« Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«
    »Oh, nichts.«
    Janeway spürte, daß es noch mehr gab. Einige Sekunden lang wartete sie stumm und musterte den Ersten Offizier. »Sie verschweigen mir etwas.«
    »Kann ich unter vier Augen mit Ihnen reden?« fragte
    Chakotay nachdenklich.
    Die Kommandantin fand dieses Anliegen recht seltsam.
    »Tuvok, Sie haben die Brücke.« Sie drehte sich um.
    »Commander, gehen wir in meinen Bereitschaftsraum.«
    »Na schön«, sagte sie, als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. »Was ist los?«
    »In der vergangenen Nacht hatte ich eine Vision.« Chakotays Blick wanderte wie unstet durch den Raum, bevor er schließlich zu Janeway fand. »Oder eine Vorahnung. Ich weiß nicht, welche Bezeichnung angemessener ist, denn so etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Ich erhielt Besuch von… von einem Geist.«
    Janeway trat durchs kleine Zimmer und nahm auf dem Sofa an der gegenüberliegenden Wand Platz. »Von einem Geist?«
    wiederholte sie. Der Commander setzte sich nicht, ging auf und ab, als er von der wunderschönen Welt und ihren Bewohnern erzählte, dann auch von den Bildern der Verheerung und dem Hilferuf berichtete.
    »Wenn jene Bilder die Realität widerspiegeln, wenn sie ›echt‹
    sind…«, sagte Chakotay. »Dann gilt das auch für den Ruf um Hilfe.«
    »Glauben Sie, daß wir den Fremden – wer auch immer sie sind
    – helfen können?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich würde dieser Angelegenheit gern auf den Grund gehen.«
    »Sie denken dabei an den vierten Planeten dieses
    Sonnensystems, nicht wahr?« fragte Janeway.
    »Nur er kommt in Frage. Die Welt könnte durchaus bewohnt sein, und erste Spektralanalysen der Atmosphäre weisen
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