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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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blonde Strähne hatte sich aus dem Knoten gelöst und hing ihr nun ins Gesicht, schien sie zu verspotten. Sie strich den dünnen Haarstrang beiseite, aber er kehrte sofort zurück. »Wenigstens sind wir nicht manövrierunfähig.«
    »Nein, Captain«, sagte B’Elanna. »Aber gehen Sie vorsichtig mit dem Impulstriebwerk um. Wer weiß, was die letzten Erschütterungen angerichtet haben.«
    »Navigation?«
    »Die Voyager reagiert ein wenig träge, aber sie läßt sich auch weiterhin steuern, Captain«, sagte Paris.
    »Gut.« Janeway wandte sich ein wenig nach links. »Mr.
    Neelix, ich möchte noch einmal mit ihnen reden.«
    Der Talaxianer wirkte ziemlich mitgenommen, als er aufstand und mit zitternden Händen seine bunte Kleidung glattstrich.
    »Captain… Ich muß zur Krankenstation, um festzustellen, wie es Kes geht.«
    »Ja, gewiß. Aber bitte sagen Sie mir zuerst, was Sie über den braunen Zwerg wissen. Ich möchte möglichst viel über ihn erfahren.«
    »Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse, Captain. Für mich war er eine ebenso große Überraschung wie für Sie. Wenn ich doch nur von seiner Existenz gewußt hätte…«
    »Verstehe.« Der Talaxianer war kein Lügner, und unter den aktuellen Umständen bedeutete das für Janeway: Sie mußte das Rätsel des braunen Zwergs selbst lösen. »Na schön, Sie können gehen.«
    Neelix drehte sich um und eilte durch die offene Tür des Turbolifts. Nichts geschah.
    »Offenbar müssen Sie noch etwas länger auf der Brücke bleiben«, sagte Tuvok mit der für den Vulkanier typischen Bestimmtheit.
    Zum erstenmal seit Beginn des Zwischenfalls lächelte Janeway. Aber sie wurde fast sofort wieder ernst. »Mr. Tuvok, setzen Sie sich mit der Krankenstation in Verbindung und finden Sie heraus, wie es um Kes steht. Was die anderen betrifft… Versuchen Sie, die ausgefallenen Bordsysteme zu reaktivieren. Mr. Paris, nehmen Sie Kurs auf den größten Gasriesen. Ich sehe keinen Grund, einfach nur zu warten und zu schmollen. Mr. Kim, volle Sensorsondierung. Sammeln Sie möglichst viele Daten. Beginnen Sie mit dem braunen Zwerg und scannen Sie anschließend das ganze Drenar-System. Ich brauche Informationen. Wenn welche vorliegen, so transferieren Sie die Daten zum Terminal des Bereitschaftsraums.« Sie stand auf. »Ich möchte wissen, was hier vor sich geht.«
    Kapitel 2
    Die Offiziere bestätigten und machten sich an die Arbeit.
    Janeway seufzte tief und blickte erneut zum Hauptschirm. Des Drenar-System bestand aus einer Sonne vom G-Typ und elf Planeten. Eigentlich zeigte es keine Besonderheiten, und eines stand fest: Es war nie ein Doppelsternsystem gewesen. Die Konstellation der Planeten bot einen deutlichen Hinweis. Mit ein wenig Glück konnten hier einige interessante
    astrophysikalische Daten gewonnen werden. Und mit noch etwas mehr Glück war die Voyager imstande, es nach einigen Tagen wieder zu verlassen. Aber derzeit wagte es Janeway nicht, sich so etwas wie Glück zu erhoffen.
    Sie überließ Chakotay das Kommando und zog sich in den Bereitschaftsraum zurück.
    Derzeit bestand ihre einzige Hoffnung darin, daß es der Crew tatsächlich gelang, zumindest die wichtigsten Bordsysteme zu reparieren, so daß die Voyager ihre lange Heimreise fortsetzen konnte. Es gab noch viele andere Sonnensysteme, Orte, wo sie Hilfe und benötigte Versorgungsgüter bekommen konnten – das hatte Neelix der Kommandantin versichert. Aber solange das Schiff praktisch aktionsunfähig war, nützten ihnen jene Oasen der Sicherheit überhaupt nichts.
    In diesem Quadranten der Galaxis existierte nichts Vertrautes.
    Hier konnte man nicht einfach zur nächsten Starbase fliegen, um umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchführen zu lassen –
    oder um Zuflucht zu suchen. Die Besatzungsmitglieder versuchten, nicht über diese bittere Wahrheit nachzudenken, aber seit einiger Zeit ließen sich solche Gedanken kaum mehr vertreiben.
    Janeway blinzelte, um die Finsternis aus ihren Überlegungen zu verbannen. Sie konzentrierte sich wieder auf die
    Datenkolonnen, die ihr das Terminal im Bereitschaftsraum zeigte. Die Flugbahn des braunen Zwergs ließ sich problemlos feststellen – sie führte geradewegs durchs Drenar-System. Auf die Voyager hatte er fast katastrophal gewirkt, und bestimmt blieb er auch nicht ohne Konsequenzen für dieses
    Sonnensystem. Die Kommandantin war mit entsprechenden Berechnungen beschäftigt, als der Türmelder summte. Sie sah auf. »Herein.«
    Das Schott glitt beiseite, und Commander
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