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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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Während er auf eine Antwort wartete, neigte er fast wie ein Vogel den Kopf zur Seite.
    Janeway hatte die Details niemandem erläutert. Sie war Wissenschaftlerin gewesen, bevor sie Starfleet-Offizier wurde.
    Deshalb vergaß sie manchmal, daß ihren Kollegen ein
    entsprechender Hintergrund fehlte.
    »Wir verwenden die Bussard-Bugschaufeln, um Rohstoffe von einem geeigneten Mond im Orbit eines Gasriesen zu gewinnen.
    Wir hoffen, daß einige von ihnen über Atmosphären mit hohen Anteilen an Wasserstoff und Methan verfügen. Anschließend sollten wir in der Lage sein, die gesammelten Materialien in verwendbares Basisdeuterium zu verwandeln. Darum geht es Torres und mir.«
    »Eine ausführliche Beschreibung des Umwandlungsvorgangs ist im Computer gespeichert«, warf Tuvok ein. »Ich nenne Ihnen gern die Datei, falls Sie daran interessiert sind.«
    Neelix stellte keine entsprechende Frage.
    »Wir haben die Koordinaten erreicht«, verkündete Kim.
    »Gehen Sie auf Impulskraft«, wies ihn Chakotay an.
    »Warptransfer wird beendet«, sagte Lieutenant Paris und berührte die entsprechenden Schaltflächen.
    Als das Schiff in den Normalraum zurückkehrte, prallte es gegen eine Wand.
    Captain Janeway fand sich unter dem Ersten Offizier wieder, war mit ihm nach links und zu Boden geworfen worden. Einen Sekundenbruchteil später kippte die Voyager nach rechts und schüttelte sich heftig. Alarmsirenen heulten. Das
    Impulstriebwerk kreischte, und es wurde dunkler im
    Kontrollraum. Bordsysteme fielen aus.
    Janeways Kopf prallte aufs graue Deck, und sie biß sich auf die Zunge, schmeckte Blut. Chakotay versuchte, die
    Orientierung wiederzugewinnen und von der Kommandantin herunterzurollen. Paris klammerte sich an seiner Station fest und versuchte, die Navigationskontrollen zu bedienen. Irgendwo hinter Janeway schnaufte Tuvok, als er gegen einen harten Gegenstand stieß.
    Das Schiff schlingerte wieder nach links, wodurch die Brückenoffiziere erneut das Gleichgewicht verloren. Diesmal gelang es Janeway, sich am Geländer festzuhalten. Sie sah zur Seite und stellte fest, daß Tuvok noch immer an seiner Station stand – er bewies damit die gleiche Hartnäckigkeit wie Lieutenant Paris.
    »Bericht, Mr. Tuvok!« rief sie, um das Heulen der Sirenen und das Donnern des Triebwerks zu übertönen.
    »Wir befinden uns im Einflußbereich eines starken
    Gravitationsfelds. Ich bemühe mich, die Quelle zu lokalisieren.«
    »Das wäre sicher recht nützlich.«
    »Captain…«, sagte der Vulkanier fast sofort. »Direkt voraus registrieren die Sensoren einen Stern, einen braunen Zwerg.«
    »Ich versuche zu kompensieren«, ließ sich Paris vernehmen.
    »Das Ding hat uns fest in seinem Griff.«
    »Hier hat es keinen braunen Zwerg gegeben, da bin ich ganz sicher!« schrillte Neelix, der vor dem Kommandosessel lag.
    »Und ich bin erst vor einigen Jahren im Drenar-System gewesen!«
    »Die gesamte zur Verfügung stehende Energie wird ins Impulstriebwerk geleitet«, sagte Kim und ergriff damit die erforderlichen Maßnahmen.
    »Maximalschub«, meldete Paris. »Wir kommen trotzdem nicht frei.« Er saß starr und steif in seinem Sessel, entspannte sich ein wenig, als die Erschütterungen nachließen. Doch unmittelbar darauf kam es zu heftigen Vibrationen, die bestrebt zu sein schienen, das Raumschiff zu zerreißen.
    »Alle Abteilungen melden Fehlfunktionen«, sagte Kim, noch bevor ihn Janeway zu einem Statusbericht aufforderte.
    Die Kommandantin schob sich am Geländer entlang, hielt sich immer mit mindestens einer Hand fest und näherte sich dem Kommandosessel. »Gibt es Verletzte?«
    »Viele«, bestätigte Tuvok. »Aber glücklicherweise keine ernsten Fälle.«
    Janeway hob den Kopf und sprach zur Decke.
    »Maschinenraum, haben wir Warppotential? Wir müssen weg von hier.«
    »Ja, Captain«, erwiderte B’Elanna. »Die oberen
    Materiekonstriktoren sind eben gerade ausgefallen. Ich nehme eine Reinitialisierung vor. Geben Sie mir eine Minute.«
    »Soviel Zeit haben wir nicht.«
    Einige Sekunden verstrichen, und niemand sprach ein Wort.
    Die Vibrationen wurden noch stärker – diesen Eindruck gewann Janeway, als sie mit gebeugten Knien auf dem zitternden Deck stand.
    »Ich glaube, jetzt sind wir soweit, Captain«, berichtete B’Elanna früher als erwartet.
    »Mr. Paris!« kam es scharf von Janeways Lippen.
    »Warptransfer eingeleitet«, sagte der Navigator sofort.
    Der Boden unter den Füßen der Kommandantin hob und
    senkte sich. Ihre Hände schlossen sich
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