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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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flott. Nachmittags legte sie eine Pause ein, um im Pool zu baden, in der Sonne zu liegen und über die nächste Szene nachzudenken.
    Sie wurde schnell braun. Es war ein Geschenk ihrer italienischen Urgroßmutter, die die rein irische Linie der MacNamaras durchbrochen hatte. Die Bräune gefiel ihr, und oft dachte sie an die Gesichtscremes, die ihre Mutter ihr stets empfohlen hatte: Gute Haut und die Figur machen eine Schönheit aus. Nicht Stil oder Mode oder geschicktes Make-up, hatte sie oft erklärt.
    Nun, Jackie besaß die Haut und die Figur, obgleich selbst ihre Mutter zugeben musste, dass sie nie eine wahre Schönheit sein würde. Sie war hübsch genug, auf eine frische, gesunde Art. Aber ihr Gesicht war dreieckig statt oval, ihr Mund breit statt geschwungen. Ihre Augen waren eine Spur zu groß, und sie waren braun. Wiederum das Italienische. Sie hatte nicht das Meergrün oder Himmelblau geerbt, das sonst in ihrer Familie dominierte. Auch ihr Haar war braun. Als Teenager hatte sie mit Tönungen und Strähnchen experimentiert, sich aber schließlich doch für ihre Naturfarbe entschieden. Diese gefiel ihr inzwischen sogar, und dass ihr Haar sich von selbst lockte, ersparte ihr kostbare Zeit beim Friseur. Sie trug es kurz, und es umrahmte in üppigen Locken ihr Gesicht.
    Sie nahm jeden Tag so, wie er kam, stürzte sich gleich nach dem Aufwachen in die Schreiberei und jeden Nachmittag in den Pool. Nach einem schnellen Lunch kehrte sie an die Schreibmaschine zurück und arbeitete bis zum Abend. Danach spazierte sie im Garten umher, oder sie setzte sich auf die Terrasse und las oder beobachtete die Boote. Nach einem besonders produktiven Tag gönnte sie sich ein Bad im Whirlpool und ließ sich von dem sprudelnden Wasser und der feuchten Hitze des verglasten Raums angenehm ermüden.
    Jackie verschloss das Haus eher um des Besitzers als um ihrer eigenen Sicherheit willen. Jeden Abend ging sie in dem Raum, den sie als Schlafzimmer ausgewählt hatte, mit völligem Seelenfrieden und in freudiger Erwartung des nächsten Tages zu Bett.
    Wann immer ihre Gedanken zu Fred wanderten, lächelte sie. Vielleicht irrte sich die Familie doch in ihm. Gewiss hatte er mehr als einmal einen leichtgläubigen Verwandten in eine Einbahnstraße geführt, ja in einer Sackgasse zurückgelassen. Aber ihr hatte er mit dem Haus in Florida etwas Gutes getan. Am Abend des dritten Tages sank sie in das sprudelnde Wasser und dachte daran, Cousin Fred Blumen zu schicken. Sie war ihm zu Dank verpflichtet.
    Nathan war todmüde und ausgesprochen glücklich, endlich wieder nach Hause zu kommen. Der letzte Teil der Reise war ihm endlos lang vorgekommen. Nach sechs Monaten wieder amerikanischen Boden zu betreten, reichte ihm nicht. Bei der Landung in New York setzte die erste Woge der Ungeduld ein. Er war zu Hause und doch nicht zu Hause. Zum ersten Mal seit Monaten gestattete er sich, an sein eigenes Haus, sein eigenes Bett zu denken. An sein privates Heiligtum.
    Dann musste er eine Stunde Verspätung ertragen. Selbst nach dem Start blickte er immer wieder zur Uhr, um zu sehen, wie lange er noch durchhalten musste.
    Der Flughafen von Fort Lauderdale war immer noch nicht das Ziel. Nathan hatte einen kalten, harten Winter in Deutschland verbracht und genug von Schnee und Eiszapfen. Die warme, feuchte Luft und der Anblick der Palmen verärgerten ihn nur, weil er immer noch nicht ganz zu Hause war.
    Als er endlich am Flughafen in seinen vertrauten Wagen stieg, fühlte er sich wieder wie er selbst. Die Stunden des Flugs von Frankfurt nach New York zählten plötzlich nicht mehr. Die Verspätung und Ungeduld waren vergessen. Er war hinter dem Lenkrad und zwanzig Minuten von seiner eigenen Auffahrt entfernt. Wenn er sich an diesem Abend ins Bett legte, dann zwischen seine eigenen Laken. Frisch gewaschen von Mrs Grange, die alles für seine Ankunft vorbereiten würde, wie Fred MacNamara ihm versichert hatte.
    Nathan verspürte einen Anflug von Schuldbewusstsein wegen Fred. Er hatte ihn recht überstürzt aus dem Haus gedrängt, aber nach sechs Monaten intensiver Arbeit in Deutschland war er nicht in der Stimmung für einen Hausgast. Er musste sich unbedingt mit ihm in Verbindung setzen und sich bedanken, dass Fred sich um alles gekümmert hatte. Es war eine Regelung, die eine Unmenge Probleme mit wenig Aufhebens gelöst hatte. Und je weniger Aufhebens, desto lieber war es Nathan. Er schuldete Fred ein riesiges Dankeschön.
    In ein paar Tagen, dachte Nathan,
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