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Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Titel: Geheimnisvoll und unwiderstehlich
Autoren: Nina Harrington
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war grün gestrichen, die Fenster hatten weiße Rahmen, was sehr frisch wirkte. Ein Türknauf aus Messing vervollständigte den Gesamteindruck.
    Nur das kleine langhaarige Schaf, das im Schaufenster stand, fand Hal ein wenig kitschig. Doch heutzutage erwartete man solche Accessoires wahrscheinlich bei einem Strickladen, der mit der Mode gehen wollte.
    Aber wo war Studio Designs ? In diesem Moment entdeckte er ein kleines Messingschild in der Tür mit dieser Aufschrift. Mimi Ryan arbeitete also anscheinend entweder über, hinter oder in einem Strickladen.
    Plötzlich spürte er, dass ihn sein alter Abenteuergeist wieder gepackt hatte. Welches Geheimnis lag hinter dieser Tür verborgen? Nun, er würde es sicher bald wissen.
    Dann also auf ins Unbekannte!
    Als Hal den Laden gerade betreten wollte, drängten sich zwei kichernde Teenager an ihm vorbei. Beide trugen große Plastiktüten. Er hielt ihnen die Tür auf und trat nach ihnen ein.
    Das Erste, was ihm auffiel, waren die vielen Farben, die wie ein Regenbogen leuchteten. An den Wänden waren viereckige Kisten aus hellem Birkenholz gestapelt. Darin lagen Hunderte von Wollknäueln – vom tiefsten Lila über Blau, Grün- und Gelbtöne bis hin zu Rot, Pink, Weiß und Crème. Als Fotograf war ihm dieses Farbspektrum natürlich vertraut. Aber das Material ließ die Farben viel weicher wirken, was ein ausgesprochen sinnliches Vergnügen war.
    Natürliches Licht, das durch die beiden großen Fenster fiel, verlieh dem ganzen Raum Helligkeit und Wärme. Und die Deckenstrahler, die auf die Kisten mit der Wolle gerichtet waren, hoben die Produkte noch mehr hervor.
    Der lange, schmale Raum wurde durch einen großen antiken Holztisch geteilt. Zu beiden Seiten des Tisches befanden sich gemütliche Sessel für die Kundinnen. Zwei ältere Damen waren gerade damit beschäftigt, verschiedene Tweedgarne miteinander zu vergleichen. Die kichernden Teenager waren inzwischen nach hinten gegangen.
    Erst jetzt bemerkte Hal die hochgewachsene Frau, die die beiden Mädchen lachend begrüßte und ihnen dabei half, den Inhalt ihrer Plastiktüten auszuleeren. Leider konnte Hal keine Einzelheiten ausmachen. Alles, was er sah, war ein undefinierbares Gebilde aus Strick und zwei überdimensionale Stricknadeln.
    Jetzt humpelte er entschlossen auf die Gruppe zu und grüßte dabei die beiden älteren Kundinnen freundlich, die jedoch zu beschäftigt waren, um darauf einzugehen. Aber eins der Mädchen bemerkte ihn und stieß die hochgewachsene junge Frau mit dem Ellenbogen an.
    Sie drehte sich um, und Hal blieb stehen, wie vom Donner gerührt
    Es war Mimi Ryan.
    Eigentlich hätte er ihr Haar, die helle Haut, ihre schlanke und gleichzeitig kurvenreiche Figur gleich erkennen sollen. Aber vielleicht war er bei ihrem ersten Treffen zu abgelenkt gewesen. Jedenfalls musste er zugeben, dass ihre schwarzen Hosen das Eleganteste waren, was er seit Langem an einer Frau gesehen hatte. Noch mehr jedoch hatte es ihm ihr korallenfarbiges Top angetan.
    Die Farbe stand ihr wirklich außerordentlich gut und verlieh ihrer Haut einen warmen Ton. Sie schenkte ihm ein warmes Willkommenslächeln.
    Es traf ihn bis ins Mark, und sofort fingen seine inneren Alarmglocken zu klingeln an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Mimi einen so starken Eindruck auf ihn machen würde. Noch mehr aber schockierte ihn, dass er dafür überhaupt empfänglich war.
    Er konnte es sich auf gar keinen Fall erlauben, sich in ein Mädchen aus der Stadt zu verlieben. Genau das war Tom passiert, und Hal hatte nicht den Wunsch, diesen Fehler zu wiederholen. Egal, wie attraktiv er Mimi fand – hier ging es vor allem ums Geschäft, das durfte er niemals vergessen.
    Daher nickte er auch nur stumm, als sie ihn fragte, ob er gut hergefunden hatte. Ihre Stimme war hell und klar wie eine sanfte Brise an einem heißen Tag. Sie berührte ihn bis ins Innerste. Erneut ertappte Hal sich bei dem Gedanken, wie sehr Mimi ihm gefiel, und erneut verdrängte er diesen Gedanken sofort wieder. Nur schade, dass sein Körper diese Nachricht nicht zu bekommen schien.
    „Schön, Sie zu sehen, Mr Langdon“, fuhr sie fort. „Ich hoffe, Sie sind ausgeruht. Aber an Ihrem ersten Arbeitstag sollten wir es sowieso etwas langsamer angehen.“ Ihr Lächeln hatte etwas leicht Provozierendes, das Hal nicht ignorieren konnte.
    Stumm streckte er seine rechte Hand aus. „Keine Angst, ich bin hart im Nehmen“, erwiderte er. Um seiner Verlegenheit Herr zu werden, sah er sich im Raum
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