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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen
Autoren: Enid Blyton
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niedergeschlagen gesehen. Gewöhnlich ließ er sich nicht so leicht unterkriegen, was auch geschehen mochte.
    „Hast du dich so maskiert, um von Eulalie fortzukommen?” fragte Rolf.
    „Natürlich! O weh, habe ich etwa ein Stück Kuchen gegessen? Das wollte ich ja gar nicht. Ja, als Eulalie meiner Mutter gerade lang und breit von ihren Heldentaten in der Schule erzählte, murmelte ich eine Entschuldigung, flitzte in mein Zimmer, zog mich in Windeseile um und schoß wie ein Blitz aus dem Haus.”
    „Hoffentlich kommt sie nicht auf den Gedanken, dich beim Laufen zu begleiten”, sagte Rolf. „Sie ist auch ziemlich dick, und etwas Bewegung könnte ihr nicht schaden.”
    „Schlag ihr das um Himmels willen nicht vor!” rief Dicki entsetzt.
    „Was sollen wir denn nun machen?” fragte Gina. „In den Klauen von Eulalie können wir dich nicht lassen, das ist klar; sonst bist du bald völlig erledigt. Morgen ist Sonntag. Wollen wir nicht am Montag alle zusammen zum Jahrmarkt gehen?”
    „Ja, das wäre fein.” Dickis Gesicht erhellte sich. „Anständig von euch, daß ihr mir Eulalie etwas abnehmen wollt. Ihr rettet mir damit das Leben. Morgen werde ich sie allerdings allein ertragen müssen.”
    „Wann beginnt denn die Käfertagung?” fragte Flipp geladen. „Ich soll dort sitzen und mir Reden über Käfer anhören!”
    „Wird Eulalie auch hingehen?” fragte Rolf.
    „Nein. Sie weiß alles über Käfer, was man nur wissen kann, auf jeden Fall ebensoviel wie ihr Vater. Sie hilft ihm ja auch bei der Präparierung seiner Käfer.”
    „Uh!” rief Betti schaudernd. „Ich habe zwar nichts gegen Marienkäfer oder die kleinen violetten Käfer, die durchs Gras laufen …”
    „Ich habe überhaupt nichts gegen Käfer, möchte aber kein Koll- Koll- dingsda sein”, fiel Flipp ein.
    „Koleopterologe”, sagte Dicki. „Du wolltest mir ja nicht glauben, daß es so etwas gibt. Eigentlich sollte ich einmal eine Versammlung besuchen, um zu sehen, wie solche Menschen aussehen.”
    „Ich finde, Eulalies Vater sieht selber wie ein kleiner schwarzer Käfer aus”, sagte Betti. „So nett und hilflos, als ob er sich bei einem Spaziergang durchs Gras verirren könnte.”
    Die anderen lachten. Da läutete unten das Telefon, und Dicki fuhr auf. „Falls Eulalie anruft, sagt bitte, daß ich nicht hier bin, hört ihr?”
    Betti wollte hinunterlaufen, aber Frau Hillmann war schon ans Telefon gegangen und rief: „Dietrich, Eulalie Schelle ist am Telefon und will dich sprechen.”
    Dicki schwang sich aufs Fensterbrett und kletterte einen vor dem Fenster stehenden Baum hinunter. „Sag deiner Mutter, daß ich schon fort bin”, zischte er. „Sonst kommt Eulalie bestimmt hierher.”
    „Dicki ist schon fort”, rief Betti ihrer Mutter zu.
    „Nanu, mir war doch so, als hätte ich eben noch seine Stimme gehört”, sagte Frau Hillmann erstaunt.
    Um weiteren Fragen zu entgehen, machte Betti schnell die Tür zu. Dann lief sie ans Fenster und sah gerade noch, wie Dicki durchs Gartentor rannte.
    „Armer Dicki!” sagte sie. „Zum erstenmal ist ihm jemand über. Aber auf die Dauer wird er sich nicht von Eulalie unterkriegen lassen.”
    Dicki trabte einmal um Peterswalde herum. Er mußte unbedingt den Kuchen ablaufen, den er trotz aller guten Vorsätze wieder gegessen hatte. Auch hatte er keine Eile, nach Hause zurückzukommen, wo Eulalie sicher schon auf ihn wartete.
    Schließlich lief er noch zweimal ums Haus und betrat den Garten dann durch die hintere Gartenpforte, in deren Nähe sein Schuppen lag. Er versicherte sich, daß die Tür des Schuppens zugeschlossen war, und schlich dann vorsichtig zum Haus.
    Vor der Hintertür blieb er horchend stehen. In der Küche spielte Johannas Radio. Leise öffnete er die Tür, schlüpfte durch die Spülküche und trat in die große helle Küche. Eulalie stand an einem Tisch und bügelte ein Kleid. Sie sah ihn überrascht an und begann sofort auf ihn einzureden.
    „Warum bist du fortgelaufen, ohne mir etwas zu sagen? Ich wäre gern mitgekommen. Ich bin eine sehr gute Läuferin. Geh ein andermal nicht wieder allein, hörst du? Ich begleite dich gern. Du brauchst nicht zu befürchten, daß ich dir etwas abschlage. Ich tue alles, was du willst. Es ist nett von deiner Mutter, daß sie uns bei sich aufgenommen hat.”
    „Ich – ich muß mich umziehen”, stotterte Dicki und flüchtete durch die Küche in sein Zimmer hinauf. Jetzt wollte Eulalie ihn auch noch beim Laufen begleiten. Nicht
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