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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen
Autoren: Enid Blyton
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Gina und Rolf bei den Hillmanns. Sie unterhielten sich gerade über Eulalie, da hörte Betti Schritte vorm Haus und lief ans Fenster.
    „Es ist Dicki!” rief sie. „In Shorts und Trikothemd und mit Turnschuhen. Wahrscheinlich will er sich die Eclairs ablaufen.”
    Flipp machte das Fenster auf und rief Dicki zu: „Komm herauf ins Spielzimmer. Wir trinken gerade Tee.”
    Dicki ging durch die Gartentür ins Haus. Als er in die Diele trat, kam Frau Hillmann gerade mit einer Besucherin aus dem Wohnzimmer. „Nanu, Dietrich, wie siehst du denn aus!” rief sie erstaunt.
    „Ich trainiere Langstreckenlauf”, antwortete Dicki keuchend und flüchtete die Treppe hinauf. Die anderen warteten schon auf ihn und begrüßten ihn lärmend.
    Betti umarmte ihn. „Du bist ja ganz naß. Hat es denn geregnet?”
    „Nein, ich schwitze nur vom Laufen”, antwortete Dicki und ließ sich auf einen Stuhl sinken.
    „Ich dachte, du wolltest erst nach Ostern mit dem Training beginnen”, sagte Gina.
    „Wollte ich auch. Aber ich mußte doch irgendwie von Eulalie wegkommen. Sie belegt mich völlig mit Beschlag und redet unaufhörlich. Nach dem Mittagessen kam sie in mein Zimmer, um sich ein Buch zu borgen. Und dann setzte sie sich vor mein Bücherregal und ging nicht mehr fort.”
    „Warum hast du sie nicht einfach zur Tür hinausgeschubst?” rief Betti entrüstet.
    „Na, ich glaube, Eulalie könnte eher Dicki fortschubsen als er sie”, meinte Rolf.
    „Wenn ihr mich beleidigen wollt, gehe ich wieder”, sagte Dicki und stand auf.
    Gina schob ihn auf seinen Stuhl zurück. „Sei doch nicht so empfindlich! Du darfst dir nicht alles von Eulalie gefallen lassen. Sag ihr einmal tüchtig die Meinung.”
    „Wenn sie mich nur zu Wort kommen ließe! Sagt mal, könnte ich nicht einen Schluck Tee bekommen? Ich bin furchtbar durstig.”
    „Ja, natürlich.” Gina goß ihm eine Tasse Tee mit Milch ein und tat reichlich Zucker hinein. „Iß auch ein paar Schokoladenkekse. Du mußt dich für Eulalie stärken.”
    „Ich dürfte eigentlich nichts essen”, erwiderte Dicki, während er sich drei Kekse nahm. „Aber du hast recht, ich muß mich stärken, sonst bin ich bald nur noch ein Schatten meiner selbst.”
    „Was machen wir bloß mit Eulalie?” fragte Betti verzagt.
    „Weiß ich? Das Schlimmste ist, daß Mutter sie nett findet.”
    „Warum bloß?” fragte Gina erstaunt. „Mutti mag zwar auch manchmal Kinder gern, die wir nicht leiden können, und dann müssen wir sie zum Geburtstag einladen. Aber wie kann deine Mutter Eulalie nett finden?”
    „Sie sagt, Eulalie wäre so vernünftig, zuverlässig und hilfsbe­reit. Das tüchtige Mädchen hat den großen Koffer ganz allein ausgepackt und alle Sachen ordentlich in den Schrank gehängt. Und dann hat sie Johanna gebeten, auf keinen Fall den Käfer­koffer ihres Vaters anzurühren, ja ihn nicht einmal abzu­stauben.”
    „Was hat denn Johanna dazu gesagt?” fragte Flipp.
    „Sie regte sich furchtbar auf, weil sie glaubte, die Käfer wären lebendig, aber als sie hörte, daß sie tot sind, beruhigte sie sich wieder. Und dann hat Eulalie sich bei Mutter erkundigt, wann bei uns gegessen wird, damit sie dafür sorgen kann, daß ihr Vater pünktlich zu den Mahlzeiten erscheint. Schließlich hat sie sich noch erboten, jeden Tag ihr Bett und das Bett ihres Vaters zu machen und in beiden Zimmern Staub zu wischen, falls Johanna nichts dagegen hat.”
    „Was für eine Perle!” rief Rolf. „Gina würde so etwas niemals einfallen. Kein Wunder, daß Eulalie deiner Mutter gefällt.”
    „Mutter lobt sie über den grünen Klee.” Dicki nahm sich ein Stück Kuchen. „Sie sagt, Eulalie hätte so gute Manieren, sie wäre so lieb zu ihrem Vater und …”
    „Wenn deine Mutter so begeistert von ihr ist, wird sie sich vielleicht auch ihrer annehmen, und dann bist du frei”, meinte Flipp.
    „Daran ist leider kein Gedanke”, erwiderte Dicki. „Mutter sagte noch beim Essen, wie nett es für mich sei, ein Mädchen zu Besuch zu haben, da ich ja keine Schwestern hätte. Wir könnten allerlei zusammen unternehmen – Spazierengehen oder den Jahrmarkt besuchen. Und ich könnte Eulalie meinen Schuppen im Garten zeigen. Ich war wütend, daß Mutter den Schuppen überhaupt erwähnte, denn ich hatte mir vorgenommen, mich dort zu verstecken, wenn ich Eulalie nicht mehr ertragen kann.”
    Dicki schwieg, um Atem zu schöpfen. Die andern Kinder sahen ihn mitleidig an. Noch niemals hatten sie ihn so
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