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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh
Autoren: Enid Blyton
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ganz bei Trost? Was fällt dir ein, einfach aufzustehen und dich so lächerlich zu verkleiden! Das werde ich dem Doktor erzählen, wenn er kommt. Zieh sofort die fürchterlichen Kleider aus und geh wieder ins Bett!”
    „O Mutter, ich muß mich erst einmal auslachen”, keuchte Dicki. „Es war zu komisch, wie Betti in die Kissen stieß, um mich zum Sprechen zu bringen, und wie du die fremde Besucherin anstarrtest!” Wieder brach Dicki in unbändiges Gelächter aus.
    „Wenn du solche Albernheiten anstellst, muß es dir ja schon viel besser gehen”, erwiderte seine Mutter. „Geh jetzt sofort ins Bett zurück! Aber nicht etwa mit den alten Kleidern. Woher hast du sie bloß?”
    „Johanna hat sie mir gegeben. Sie stammen von ihrer Tante und gehören zu meinen Maskierungssachen.” Dicki wickelte den grünen Schal ab und nahm den Hut vom Kopf.
    Frau Kronstein musterte naserümpfend den langen schwarzen Rock und den schwarzen Mantel. „Wie kannst du nur solche Kleider anziehen! Und das Parfüm riecht einfach grauenhaft. Ich muß das Fenster aufmachen, um den Gestank rauszu­lassen.”
    „Ja, tu das bitte, Mutter. Ich kann den Geruch auch nicht vertragen. Aber Spaß hat mir die Verkleidung gemacht. Komm, Betti, häng die Sachen in meinen Schrank.”
    Dicki zog den Mantel und den Rock aus und stand nun in einem gestreiften Pyjama da. Betti wollte die Sachen weghängen, aber Frau Kronstein nahm sie ihr fort. „Die Kleider müssen gereinigt werden, wenn Dietrich sie durchaus behalten will. Ich werde Johanna sagen, daß sie in Zukunft nicht mehr die abgelegten Sachen ihrer Tante hier abladen soll.”
    „Bitte tu das nicht, Mutter!” rief Dietrich ganz entsetzt. „Johanna ist ein Goldstück und hat mir auch alte Sachen von ihrem Onkel gebracht. Wo soll ich denn sonst etwas zum Verkleiden hernehmen? Du weißt doch, daß ich Detektiv werden will, und man muß früh anfangen zu üben.”
    „Ich will aber nicht das ganze Haus voll alter Kleider haben”, entgegnete Frau Kronstein bestimmt.
    „Das ist ja auch gar nicht nötig!” Dickis Stimme klang ganz verzweifelt. „Ich bewahre die Sachen doch in meinem Gartenschuppen auf und hatte Johanna nur gebeten, mir diese Kleider raufzubringen, weil ich euch anführen wollte. Betti kann sie wieder in den Schuppen zurückbringen.”
    Dicki war inzwischen ins Bett gestiegen und sah seine Mutter beschwörend an. Es kam ihr so vor, als wäre er sehr bleich ge­worden. „Na gut, Dietrich”, sagte sie, um ihn nicht noch mehr aufzuregen. „Betti, leg die Kleider einstweilen draußen vor die Tür und bring sie dann in den Schuppen, wenn du fortgehst. Bleib jetzt ruhig liegen, Dietrich. Ich glaube, du hast wieder Fieber. Heute nachmittag lasse ich dich jedenfalls nicht aufstehen.”
    „Darf Betti mit mir zusammen zu Mittag essen?” fragte Dicki ablenkend und mit dem festen Vorsatz, am Nachmittag aufzustehen. „Bitte erlaube es doch, Mutter! Die anderen Kinder können mich nicht besuchen, weil sie noch zu schwach auf den Beinen sind. Ich möchte Betti gern bei mir haben. Sie ist still und ruhig und strengt mich nicht an.”
    Bettis Gesicht leuchtete auf. Flipp war jetzt immer schlecht gelaunt und zankte mit ihr. Sie hatte gar keine Lust, nach Hause zu gehen, sondern wollte viel lieber bei Dicki bleiben. Gespannt und hoffnungsvoll sah sie Frau Kronstein an, die ein wenig mit der Antwort zögerte.
    „Nun ja, wenn Betti will, kann sie dir Gesellschaft leisten”, sagte sie schließlich. „Möchtest du hierbleiben, Betti? Ja? Dann paß bitte auf, daß Dietrich nicht wieder aufsteht und sich verkleidet oder anderen Unfug macht.”
    „Ich werde schon aufpassen”, versprach Betti glücklich.
    „Deiner Mutter sage ich telefonisch Bescheid.” Nachdem Frau Kronstein aus dem Zimmer gegangen war, strahlten Betti und Dicki einander an. Dann kuschelte sich Dicki behaglich im Bett zurecht.
    „Ach, Betti, ich platzte beinahe laut los, als du in meine Betten stießt. Die Verkleidung war nicht besonders gut, aber mir fiel gerade keine bessere ein. Ich mußte heute unbedingt einen Spaß machen, und da ich mir dachte, daß du kommen würdest, bat ich Johanna, mir die alten Kleider aus dem Schuppen zu bringen.”
    „Du hattest wohl nicht erwartet, daß deine Mutter mit heraufkommen würde. Möchtest du einen Pfefferminzbonbon haben? Es sind die größten, die ich bekommen konnte.”
    Dicki steckte sich gleich zwei Bonbons auf einmal in den Mund. „Ich glaube, ich bin schon wieder gesund.
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